Salomon Snowcross 2 CSWP

Spaß im Schnee –

Bis vor kurzem waren spezielle Winter-Laufschuhe noch Exoten. Und wenn, dann waren es normale Straßenschuhe, mit Gore Tex-Membran und in grau gehalten. Inzwischen bieten aber einige Hersteller wirklich ernsthafte Laufschuhe für den Winter an, die auch auf den Trails punkten können. Salomon war mit dem Snowcross da schon sehr früh dabei und hat heuer nun eine Neuauflage ihres Winterschuhs herausgebracht.

Der erste Eindruck

Der Snowcross 2 baut wie bereits sein Vorgänger auf dem Speedcross auf, diesmal auf die Version 4. Wir schon beim 1er Modell verzichtet Salomon auf eine Gore-Membran und verwendet sein eigenes Clima Shield Waterproof. Vom Vorgänger bekannt ist die integrierte Gamasche, die auch ein Laufen im tiefen Schnee ermöglichen soll. Ein auffälliger Unterschied ist, dass Salomon beim Snowcross 2 auf die Spikes verzichtet hat. Die gibt’s nur mehr beim Spikecross 2.

Mit 365 Gramm ist der Snowcross natürlich kein Leichtgewicht, bei einem Winterschuh ist das aber meiner Meinung nach aber sowieso kein Thema. Mit 10mm Sprengung ist der Snowcross recht üppig ausgestattet und dazu kommt noch die Speedcross-typische grobe Außensohle mit dem eignen Contagrip-Gummi. Über der Speedlace- Schnürung verschließt ein Reißverschluss den Schuh und der Bund bildet den Abschluss, der auch sehr gut den Fuß umschließt. Zudem sind die Knöchelbereiche gepolstert und mit üppigen Reflektor-Material ausgestattet.

Die Passform

Der Snowcross 2 ist überraschend eng geschnitten, aber das war auch schon der Vorgänger. Die Passform ist aber gut und auch der Sitz. Sonst fühlt man sich halt wie in einem Speedcross. Die 10mm Sprengung sind bei einem Trailschuh schon fast etwas ungewohnt. Wie üblich bei wasserdichten Membranen versteift auch die Clima Shield Waterproof-Membran den Schuh etwas. Er wirkt etwas steif.

Die Sohle

Sie ist ein absoluter Klassiker, die Außensohle des Snowcross/Speedcross ist schon fast legendär. Die groben Stollen versprechen jede Menge Grip. Doch haben sie auch einen Nachteil: Man spürt den Untergrund etwas weniger und der Abrieb ist enorm. Im Schnee dürfte das aber kein so großes Thema sein. Auf Asphalt fühlt man sich etwas schwammig. Die Zwischensohle ist ordentlich gedämpft, aber wenig als sie vermuten lässt. Die 10mm Sprengung fühlen sich auch etwas ungewohnt an.

Auf der Strecke

Schon auf den ersten Metern bestätigt der Snowcross den recht steifen ersten Eindruck. Er lädt nicht gerade zum Schnelllaufen ein. Denn er will ins Gelände. Im Schnee und auf weichem Untergrund spielt der Schuh seine Stärken aus. Der Grip der Sohle ist unendlich und dank der Gamasche kann man auch in den tiefen Schnee raus und fast ein bissl „Freeriden“. Man hat im Snowcross 2 immer ein sicheres Gefühl, steht gut und trotz der 10mm wirkt er gar nicht wackelig. Besonders Auffällig ist wirklich der gute Schutz die Füße. Selbst bei wirklich nassem Matsch bleiben die Füße trocken und die Polster an den Knöchel schützen vor Kontakt mit Eisbrocken und die Zehenkappe leistet auch ihren Beitrag. Auf Asphalt sind ein paar Meter kein Problem, doch weiter mag es der Snowcross 2 auf dem Untergrund nicht. Da wirkt er einfach deplatziert.

Das Thema Spikes gehört natürlich angesprochen, denn hier scheiden sich sicher die Geister. Mir fehlen die Spikes beim Snowcross 2 nicht, weil ich den Schuh vor allem bei Neuschnee und weichen Verhältnissen einsetze. Da ist kein Eis, aber Schnee der von der Gamasche abgehalten werden kann. Auch brauche ich da die wasserdichte Membran, die man bei Eis ja nicht braucht. Da reicht mir ein flacher, leichterer Schuh und eben dann aber mit Spikes. Mir ist aber klar, dass nicht jeder den Luxus hat, zwischen zwei Winterschuhen auswählen zu können.

Fazit

Winterschuhe sind immer etwas anders einzustufen, denn im Winter ist auch das Laufen komplett anders. Dynamik und Abrollverhalten spielen da für mich weit weniger eine Rolle, da der Untergrund sowieso vorgibt, wie man laufen kann. Daher stört es auch gar nicht, dass Winterschuhe grundsätzlich etwas „bockiger“ sind als ihre Sommer-Kollegen. Das trifft auch auf den Snowcross 2 zu. Tiefer Schnee, Matsch und weicher Untergrund sind sein Terrain, womit auch die Spikes nicht fehlen. Der Snowcross 2 ist ein Schuh für spezielle Tage und da funktioniert auch er auch gut. Dennoch würde ich mir wünschen, dass Salomon endlich vom Speedcross als Basis für den Schuh abrückt, denn der Speedcross ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Salomon baut inzwischen wirklich richtig gute Schuhe, die auch als Winterversion gute Figur machen und ein breites Einsatzgebiet ermöglichen würden.

Mehr Infos zum Salomon Snowcross 2 findet ihr hier

3 Kommentare

    • Zu viel Sprengung, wenig Dynamik, zu hoch und dafür aber zu schmale Sohle. Da hat sich über die Jahre einfach viel verändert und Salomon hat selbst viel dazu beigetragen. Der Sense Ride ist ein gutes Beispiel, wie ein zeitgemäßer Trailschuh sein soll.

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