ISPO 2018 Rückblick Teil 1

Foto: ISPO

Der nächste Winter kommt bestimmt –

Ein Fixtermin in meinem Terminkalender ist schon seit vielen Jahren die Sport Messe ISPO in München. Dabei handelt es sich um eine reine Händlermesse, die nicht öffentlich zugänglich ist. Wie schon der Termin vermuten lässt, werden auf der ISPO die Neuheiten für den kommenden Winter präsentiert. Trailrunning spielt dabei nur eine recht kleine Rolle. Erschwerend kommt dazu, dass die ISPO derzeit mit einem Schwund an Ausstellern zu kämpfen hat. Allen voran sind heuer unter anderem Dynafit, Salewa und Salomon nicht mehr auf der Messe vertreten gewesen, Inov-8 schon zum zweiten Mal nicht und von den Großen wie Adidas, Nike und Asics gar nicht zu sprechen. Die findet man schon länger nicht mehr.

Die Großen präsentieren ihre Produkte inzwischen ihren Händler schon im Vorfeld im exklusiven Rahmen, wie zum Beispiel bei der Oberalp Convention von Dynafit und Salewa. Wo hier der Weg hinführen wird, wird sich noch zeigen. Ich denke aber, dass sich die ISPO öffnen muss. Zum Beispiel mit einem Publikumstag, wie es ihn auch bei der Eurobike gibt. Aber das soll uns jetzt nicht belasten. Trotz all dem gabs schon in paar spannende Trailrunning-Produkte zu entdecken und klarer Weise vieles in Sachen Skitouring.

Hier muss man klar festhalten, dass der Sport boomt. Das merkt man auch an den Neuheiten und Entwicklungen die präsentiert werden. Im Bereich Skitouring tut sich einiges. Zwar blieben die großen Neuheiten aus, nicht zuletzt, weil Dynafit seine P49 Bindung und den Hoji Schuh bereits vorab präsentiert haben. Aber es gibt viele spannende Weiterentwicklungen und neue Produkt die einen Blick wert sind. Also legen wir los.

Merrell

In der riesigen Schuhpalette von Merrell finden sich auch Trailrunning-Schuhe. Doch nicht so nach dem Motto „haben wir auch“, sondern die können richtig was. Auf der ISPO hat Merrell ein Update des „All Out Crush“ präsentiert, in seiner zweiten Auflage wurde die Zwischensohle etwas verbessert und am Obermaterial gearbeitet. So sind nun keine Nähte mehr zu finden. Natürlich gibt es das Modell auch wieder in einer „Tough Mudder“ Version. Ganz neu ist hingegen der „Agility Synthesis Flex“. Ein Allround-Trailschuh mit mehr Dämpfung als der „All out Crush“ und einem etwas robusteren, sehr neuartigem Obermaterial. Trotzdem wiegt der Schuh nur 242 Gramm und ist ordentlich geschützt und verarbeitet.

Den “All Out Crush” gibts auch mit der Gore-Invisible-Fit Membran.
Merrell Agility Synthesis Flex.

Garmin

Im Vorjahr hat Garmin die Fenix5 auf der ISPO präsentiert. Heuer wurde die neue Forerunner 645 Music vorgestellt. Dabei verrät der Name schon einiges. Die Forerunner sind Laufuhren von Garmin, wobei die FR 645 um eine Musikfunktion erweitert wurde. Auf der Uhr haben bis zu 500 Musikstück Platz und können über Bluetooth Kopfhörer abgespielt werden. Ebenfalls neu ist der „Running Power Wert“, der vor allem für Trailrunner interessant ist, da dabei nicht nur die Distanz, die Pace und der Puls, sondern auch die Höhenmeter einberechnet werden. Der Puls wird über die optische Pulsmessung erhoben, es gibt aber auch ein Bundle mit Brustgurt. Die Höhenmessung erfolgt mittels Barometer. Ebenfalls neu ist das integrierte Garmin Pay mit dem man berührungslos zahlen kann, mittels NFC.

Garmin Forerunner 645 Music

Hagan

Die kleine, feine Produktpalette von Hagan wurde um drei Produkte erweitert. Auch bei Hagen trägt man dem Trend der breiteren Ski Rechnung und zwar in den Serien „Ultra“ und „Ride“. Die sportliche Serie wird um den „Ultra 82“ erweitert, die „Ultra 65“ und „Ultra 76“ bleiben gleich. Der „Ultra 82“ wiegt lediglich 1020 Gramm und wurde mit Carbon-Stringer verstärkt, um die Einsatzmöglichkeiten zu erweitern. Die Ride Serie wird ebenfalls im wahrsten Sinne des Wortes verbreitert. Neu dazu gekommen ist der Ride 87 mit 1280 Gramm. Die Ride Serie ist der klassische Allround-Tourenski von Hagan. Ebenfalls neu ist die von ATK gefertigte „Ride“ Bindung mit 290 Gramm.

Hagan Ultra 82

Land Rover

Ein Handy auf der Sportmesse und noch dazu von Land Rover. Ja, ihr habt richtig gelesen, oder zumindest fast. Denn Land Rover ist nur der Namensgeber, Entwickelt und gebaut wurde das „Land Rover Explore“ Outdoor Phone von Bullitt. Der britische Hersteller baut auch das CAT-Phone. Der Ansatz ist ein ähnlicher, es sollte ein äußerst robustes Handy werden, aber nicht ganz so brachial wie das CAT, sondern auch Büro tauglich. Die Kernfunktionen des Telefons können an die Situation angepasst werden, indem Hardwarepakete für unterwegs angebracht werden, die jeweils zusätzliche Funktionen bieten. Das enthaltene Adventure Pack ersetzt zudem jedes separate GPS-Gerät: Das Erweiterungspaket beinhaltet eine leistungsstarke GPS-Patch-Antenne, eine zusätzliche Batterie und aufwändige topographische Karten inklusive Skyline Augmented Reality und ViewRanger. Es ist sturz- und bruchfest, funktioniert unter Wasser (einschließlich Salzwasser) und ist auch extremen Temperaturen und Temperaturschwankungen gewachsen. Als Software kommt ein pures Android zum Einsatz, mit einem zusätzlichen App Store für Outdoor Aktivitäten. Das Gerät soll ab April 2018 erhältlich sein.

Land Rover Explore Outdoor Handy

Montrail

Vor allem auf Modellpflege haben sich die Entwickler von Columbia Montrail gesetzt. Sowohl beim „Trans Alps FKT“ als auch beim „Caldorado“ gibt es leichte Updates. So hat der „Caldorado III“ ein neues Mesh Material bekommen und auch der “Bajada III” wurde upgedatet. Der “Variant XSR” ist ein neues Modell, sehr gut gedämpft und als Schuh für leichte Trails gedacht. Dem Trend zum Winterlaufschuh folgt Montrail mit dem Schuh „Mountain Masochist“. Ein Trailschuh mit integrierter Gamasche und einer wasserfesten Membran. Die ist aber nicht wie üblich innen angebracht, sondern außen. Sie soll aber strapazierfähig sein. Der Schuh wirkt auch sehr leicht für einen Winterschuh.

Mountain Masochist
Bajada III
Montrail Caldorado III

BlackYak

Mit BlackYak hatte ich heuer auf der ISPO das erste Mal Kontakt. Die Firma kommt aus Südkorea und hat sich auch Bergsportbekleidung spezialisiert. Auch schöne und extrem funktionelle Teile sind da für Skibergsteiger dabei. Die Palette reichte von der Hochtouren-Expeditions-Jacke und Hose bis hin zur Bekleidung für den sportlichen Skitourengeher. Zum Einsatz kommen sehr hochwertige Materialien, wie zum Beispiel auch das neue Goretex Stretch. Die Hosen sind unten mit Kevlar verstärkt, Hosen und Jacken haben viele Taschen und sind an den wichtigen Stellen sehr abriebfest. Ihr könnt gespannt sein, denn das eine oder andere Teil wird auch bei mir im Test sein.

Scarpa

Die Italiener von Scarpa warten mit einem neuen Alien 1.0 auf. Damit bringen sie ein Update für einen der erfolgreichsten Skitourenrennschuh auf den Markt. Er soll wärmer und komfortabler sein als sein Vorgänger. Der Schaft des neuen Alien 1.0 ist an den Vollcarbon-Schuh Alien 3.0 angelehnte. Er soll mehr Steifigkeit und Kontrolle bringen. Verbaut ist auch wieder die Boa-Schnürung und neu ist die Vibram® UFO-Sohle. Das Gewicht liegt bei 760 Gramm.

Der neue Alien 1.0 von Scarpa.

Teil 2 des ISPO-Rückblicks folgt dann in den nächsten Tagen.

 

 

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