Vertical Up Kitzbühel 2018

One hell of a Run –

Ein absoluter Pflichttermin ist alle Jahre wieder der Vertical Up in Kitzbühel. Im Vorjahr musste ich leider krankheitsbedingt auslassen, aber heuer durfte ich wieder rauf über die berühmte Streif. Der Vertical Up ist für mich immer etwas ganz Besonderes, denn ich bin seit dem ersten Mal mit dabei. Wobei ich beim ersten VUP noch als Pressevertreter vor Ort war. Ich kann mich noch gut an den Premierenstart erinnern, wie die ganzen „Wahnsinnigen“ losrannten Richtung Zielsprung und Traverse. Damals hatte ich gerade mal wieder mit dem Laufen begonnen, war aber noch zu schwer und ich hätte mir das nie zugetraut, die Streif raufzulaufen. Aber ich hatte damals ein Ziel: ich will da auch mal hoch.

©Michael Werlberger

Bereits ein Jahr später ging der Wunsch in Erfüllung und ich war am Start beim Vertical Up. Auch ist der Vertical Up quasi mein Heimrennen. Ich habe das Büro in Kitzbühel, bin über das Jahr so oft am Hahnenkamm und ich mag den Berg einfach. Es schwingt also etwas mehr mit, wenn ich beim VUP am Start stehe. Um so größer war die Freude, heuer wieder mitmachen zu können. Ich habe aber nicht gezielt darauf hintrainiert, es war also klar, dass es keine persönliche Bestzeit wird. Somit war mein Ziel einfach Spaß zu haben. Und den hatte ich auch. Es ist unglaublich, wie viele bekannte Gesichter und Freunde man schon im Vorfeld trifft. Die Expo ist nach wie vor winzig, entwickelt sich aber immer zu einem großen „Meet&Greet“. Da ganz viele der Teilnehmer schon öfter dabei waren, kennt man sich und dazu mischen sich die Neulinge. Eine richtig coole Atmosphäre.

Am Start war ich dann wirklich gelassen, noch ein zwei Schwätzchen mit Freunden und Bekannten und los ging’s. „Heuer ist es besonders eisig“, hieß es im Vorfeld. Also ideale Bedingungen. Ganz so extrem hart wars dann nicht, aber die Streif präsentierte sich in einem nahezu idealen Zustand für den VUP. Der Start ist dann jedes Jahr aufs Neue ein Hammer, alle laufen los als wäre das Rennen schon beim Zielsprung aus. Doch es geht dann doch noch gut 3km und 830HM weiter (insgesamt 3,312km und 860HM, zum Teil 85% steil). Und auch schon bekannt, der übliche Stau in der Traverse. Auch wenn heuer die Rucksackklasse über Ganslern musste, an der Traverse staut es sich. Und hier spielen sich auch jedes Jahr Dramen ab, wenn Leute wieder abrutschen und damit viele Höhenmeter verlieren. Der Stau ist etwas nervig, weil man den Rhythmus verliert und auch immer aufpassen muss, dass keiner vor einem abrutscht und einen mitreißt. Aber, es ist alles gut gegangen, die Hausbergkante ist geschafft und es geht weiter Richtung Seidlalm, alte Schneise und Gschöß. Ich habe bewusst nicht Vollgas gegeben, bin die wenigen flachen Stücke nicht gelaufen und hab´s einfach genossen, dabei zu sein.

Im Windschatten von Katharina Kirschner (l.) und Eva Mitteregger (r.).

Der Steilhang ist dann wird eine Herausforderung. Klingt schräg, ist aber so: der Steilhang war schön eisig und damit super zu gehen. Ich liebe meine Snowline Chainsen Ketten, die halten wirklich unglaublich. Auf die vertraue ich schon von Anfang an. Die sind dann auch in der Mausefalle gefragt. Hier dann der nächste Stau, wieder gings nichts weiter. Nach etwas Warten bin ich dann ausgeschert und bin eine eigene Spur raufgegangen. Kostet ein bissl Überwindung und Kraft, ging aber gut. Der Zielhang ist dann immer wirklich etwas ganz Besonderes. Jede Menge Zuschauer peitschen die Teilnehmer ins Ziel, auch hier habe ich aber nicht alles rausgeholt, sondern bewusst die Atmosphäre genossen. Es war herrlich und der Zieleinlauf ist sowieso speziell. Die Gesichter der anderen Teilnehmer, Glückwünsche und Gratulationen. Jeder ist froh und stolz im Ziel zu sein und es geschafft zu haben. Ein Wahnsinnsgefühl. Auch wenn ich im ersten Moment mit der Zeit nicht zufrieden war, war mir schnell klar, dass es mir ja nicht darum gegangen ist. Ich wollte den Vertical Up genießen und das ist mir gelungen. Nach einigen weniger positiven Erlebnissen im Vorjahr bei Rennen, war’s wieder mal an der Zeit, glücklich und zufrieden ins Ziel zu kommen.

Die Party danach ist auch ein wichtiger Teil des VUP. Die gute Stimmung ist spürbar und es ist einfach unglaublich schön, so viele bekannte Menschen und Freunde zu treffen, welche die selbe Leidenschaft teilen. Ich war heuer beim Team Bergluft gemeldet. Dieses Team wurde um den Kitzbüheler Schuster und Shop-Betreiber Georg Überall gebildet. Ich war schon früher in seinem Team unterwegs. Nach drei Jahren Pause hat er nun mit einigen anderen wieder ein Team ins Leben gerufen. Das besondere daran, der gesamte Erlös aus dem Team wird für einen sozialen Zweck im Bezirk Kitzbühel gespendet, das unterstütze ich gerne. Mit knapp 100 Team-Mitgliedern war dem Team Bergluft der Gewinn der Team-Wertung sicher und so konnte ich sogar noch bei der Siegerehrung auf die Bühne. Was für ein Spaß.

Ich bin also vollauf zufrieden und happy dabei gewesen zu sein. Der VUP war wieder ein Erlebnis. Und im nächsten Jahr gibt’s ja auch wieder einen VUP. Vielleicht greife ich ja da nochmal meine persönliche Bestzeit an.

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