GGUT 2018 Gletscherwelt Trail 30k

GGUT
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Trailrunning im Paradies –

Da stehe ich da also, auf der Staumauer des Weißsee. Vor mir über 200 begeisterte Trailrunner und ich mitten drin. Ja, ich stehe an einer Startline. Aber trotzdem ist es so ganz anders als sonst. Ich wollte heuer keine Wettkämpfe machen, weg von dem Druck und zurück zum Spaß. Doch genau da war ich, an der Startline und ich hatte Spaß, richtig viel Spaß. Denn der Großglockner Ultra Trail (GGUT) findet im Paradies statt. Zumindest hat man irgendwie den Eindruck.

Das Vorspiel

Ein paar Tage vor dem GGUT überkam mich plötzlich die Idee, die 30k Strecke laufen zu können. Das Gefühl steigerte sich immer mehr und ich wäre sowieso nach Kaprun gefahren, um den Start zu sehen und ich wollte unbedingt meinen Freund Thomas Farbmacher ins Ziel laufen sehen. Und ich wollte viele Freunde und Bekannte treffen, sie anfeuern und beglückwünschen. Doch da schwang einfach das Gefühl mit, doch selbst mit zu laufen. Als mir dann Dynafit AT/DE Marketing Chef Michi noch fragte: „Was machst du denn da den ganzen Samstagvormittag?“ – war die Entscheidung gefallen. Ich laufe beim kurze K30 Gletscherwelt Trail mit. Also noch schnell angemeldet und die Vorfreude genossen.

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Der Vortag

Wie gesagt, ich bin schon am Freitag angereist. Dank Dynafit hatte ich ein Zimmer in Kaprun und ich musste nicht am Renntag ganz früh anreisen. Wie schon die Jahre davor war der Freitag sozusagen ein großes Hallo. Viele Freunde und Bekannte tummelten sich im Start/Ziel des GGUT in Kaprun und jede Menge Follower waren auch da und ich durfte wieder einige von euch persönlich kennenlernen. Das freut mich immer ganz besonders. Das zeichnet auch den GGUT aus, er ist immer noch extrem familiär, irgendwie kennt jeder jeden. Bei der Pressekonferenz zur Präsentation der Favoriten und der Strecke waren auch viele bekannte Gesichter dabei. Die Stimmung war dort ebenfalls super gelöst und locker.

Pressekonferenz

Endlich konnte ich mir heuer auch mal den Start des 110ers ansehen. Der Start war erstmals um 22h und ich musste ja nicht ganz so früh raus. Bis kurz vor dem Start wütete ein Gewitter und es schüttete aus Kübel. Erst zum Start hörte es auf. Es ist schon immer eine ganz besondere Stimmung vor dem Start eines Ultras, wenn die Läufer von überall her zum Start kommen und sich vorbereiten. Über 400 Starter haben die lange Distanz in Angriff genommen. Wenn sie dann so starten, bin ich immer voller Respekt, wenn ich mir vorstelle was die jetzt alles vor sich haben und bewältigen.

Das Rennen

Ich habe mich zwar zu einem Rennen angemeldet, aber für mich wars kein Rennen. Ich habe mir vorgenommen, einen schönen Trainingslauf zu machen. Am Samstag wäre ich sowieso laufen gegangen. Da war das ideal, ein betreuter Trainingslauf sozusagen. Ich war schon gespannt, ob ich das auch so durchziehen kann. Denn wenn man eine Startnummer umhängt, ist meist alles ganz anders. Der Tag begann auf jeden Fall traumhaft. Der Himmel war wolkenlos, als ich mich mit ein paar Dynafit-Athleten Richtung Start Gletscherwelt Trail (GWT) am Weißsee machte. Selbst bei der Fahrt mit der Gondel zum Start war ich nicht nervös, es schien zu funktionieren. Oben hab ich mich dann recht früh auf die Staumauer gestellt. Dort erfolgt der Start des GWT. Und dann habe ich mich ganz hinten hingestellt, um ja nicht in Versuchung zu kommen.

Der Startschuss viel und der Plan ging voll auf. Wir sind ganz locker weggetrabt. Und schon nach wenigen Metern geht’s in die traumhafte Welt rund um den Glockner. Die Landschaft ist schon fast kitschig. Ich kannte die Trails ja und wusste was auf mich zukommt. Der Trail bis zum Kaprunner Törl ist einfach traumhaft. Der Ausblick ist sowas von sensationell und rasch hatten sich auch die Positionen bezogen und ich habe mich in einer angenehmen Gruppe positioniert und  kam mit zwei Mädels ins Gespräch. Das war super, denn so blieb ich bei dem von mir gewünschten Tempo. Vielen dank den beiden für die nette Begleitung. An dem Punkt kam auch schon Thomas Farbmacher vorbei, der unglaublich schnell war und klar auf Siegeskurs. Das hat mir auch nochmal einen zusätzlichen Motiovationsschub gegeben.

Oben am Kaprunner Törl war ich noch super fit, die Beine fühlten sich bestens an und der Blick Richtung Moserboden pushte nochmal. Über das Schneefeld, dort geht es flott bergab und dann sieht man schon den riesigen Moserbodenstausee. Ich wusste, dass dort meine Familie auf mich wartet und hab mich ein bissl zum schneller Laufen hinreißen lassen. Da hab ich mich aber rasch wieder eingebremst und einfach meine Augen schweifen lassen in dieser beeindruckenden Landschaft. Auf der Staumauer war die Labstation und meine Familie. Ich war super drauf und hab mich riesig gefreut sie zu sehen, wir haben ein wenig geplaudert. Ich hab vollgetankt und dann gings wieder weiter. Ab hier wurde es dann etwas wärmer und mühsamer, aber es lief noch immer super.

Doch der 2100hm Downhill ist schon so eine Nummer beim GGUT. Auch wenn er echt Spaß macht, wenn man unten angelangt ist, ist man wirklich froh und die Oberschenkel sind nicht mehr ganz so locker. Und vor allem sind es noch 7,7 Kilometer bis ins Ziel. Und auch wenn ich es locker angegangen bin, da unten raus wird’s trotzdem nochmal ganz schon anstrengend. Hubert, deine Strecke ist ein Traum, aber auf denn letzten Kilometern kündige ich dir regelmäßig die Freundschaft ?! à Hehe, das kann ich vom letzten Jahr und unserem gemeinsamen Lauf sehr gut bestätigen!!

Der letzte Kilometer macht aber wieder Spaß und die Stimmung an der Strecke wird jedes Jahr besser. Das zieht die Läufer ins Ziel und dort angekommen, war ich trotz Trainingslauf-Modus ganz schön fertig. Die Hitze war echt hart und die letzten Kilometer wollte ich doch schneller hinter mich bringen. Der Empfang im Ziel ist wie immer sehr herzlich, denn da stehen ja schon wieder jede Menge Bekannte und Freunde.

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Das Anfeuern

Nach dem Auffüllen des Wassererspeichers und den ersten Gesprächen über das Rennen genoss ich die Duschen und den Relax-Bereich, ja richtig gehört – sowas gibt’s dort, bevor ich wieder in den Zielbereich gegangen bin. Nach einer Massage von den Outdoor Physios ging’s auch den Beinen wieder besser und ich hab mich an die Strecke gestellt, um die Läufer beim Zieleinlauf anzufeuern. Denn eins war für mich klar, bis zur Siegerehrung musste ich bleiben, mit einigen Freunden am Podium, wie Thomas Farbmacher und Klaus Gösweiner und vielen Bekannten. Auch wollte ich noch auf zwei Freunde warten, die die 75er Strecke in Angriff genommen haben. Einer musste abbrechen, Peter stand dann mit mir beim Anfeuern und Floh kam leider genau bei der Siegerehrung ins Ziel. Wahnsinns-Leistung Floh, großer Respekt!!! Wie vor allem die, die Strecke gemeistert haben. Es ist echt beeindruckend, wenn man die Leute da finishen sieht, wie viel Schmerz, Leiden aber auch Freude und Leidenschaft da im Spiel ist.

Ich komme wieder

Lieber Hubert Resch, ich gratuliere dir und deinem Team zu dieser Veranstaltung. Eine traumhafte Strecke, super nette Helfer an der Strecke und bei den Labstationen, auch die Bergretter hatten immer ein fröhliches guten Morgen auf den Lippen, eine sehr gute Organisation – die Veranstaltung wird jedes Jahr noch besser und professioneller. Trotzdem ist sie familiär und voller Leidenschaft. Ich fühle mich da einfach irgendwie wie daheim. Ich bin nächstes Jahr auf jeden Fall wieder beim GGUT, ob als Starter oder Zuschauer lasse ich mir aber mal wieder offen. Denn das war heuer der große Schlüssel, ich hatte einfach unglaublich Spaß. Trailrunning at its best!

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Danke auch an meine Frau Petra und meine zwei Buam fürs Anfeuern am Moserboden. Dass wir uns beim Zieleinlauf verpasst haben war nicht so schlimm. Wichtig war, dass ihr da gewesen seid. Das hat mir viel Kraft gegeben.

 

Transparenzhinweis: Der Startplatz wurde mir vom Veranstalter zur Verfügung gestellt, die Unterkunft in Kaprun von Dynafit.

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