Nike Pegasus Trail 2

Ganz neu statt überarbeitet

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Nike hält sich auf dem Trail nach wie vor recht zurück. Auch wenn sie mit Wildhorse (hier im Test der Wildhorse 5) und Terra Kiger zwei Modelle bereits in der sechsten Generation im Sortiment haben, schafft er der Multi-Sportkonzern nicht wirklich die Kunden zu begeistern. Zumindest in Europa sind die Nike Trailschuhe eher Exoten. Im Vorjahr versuchte man dann mit dem Erfolgsmodell von der Straße, dem Pegasus, einen neuen Anlauf. Aber der Pegasus Trail war eher ein bescheidener Versuch am Trail zu reüssieren. Das hat sich wohl auch bis in die Produktabteilung der Amerikaner durchgesprochen und so hat man heuer den Nike Pegasus Trail 2 auf den Markt gebracht. Und so viel kann ich schon verraten, mit seinem Vorgänger hat er nur mehr seinen Namen gemeinsam.

Der erste Eindruck

Der Pegasus Trail 2 fällt nicht nur wegen der Farbe auf, nein der Gelände-Pegasus ist ein hochmodernen, zeitgemäßer Trailschuh. Natürlich ohne Nähte, mit einer Sockenbauweise, viel Dämpfung und einer verlängerten Zwischensohle. Sehr spannend finde ich auch die Fersenkonstruktion mit einem sehr dünnen Abschluss. Beim Gewicht liegt er mit 319 Gramm recht hoch und so auch bei der Sprengung. Die für Trailschuhe inzwischen schon fast untypische 10mm beträgt. Ganz klassisch nimmt es Nike bei der Schnürung, hier setzt man auf normale Schuhbänder. Eine Möglichkeit, sie zu verstauen, gibt es nicht.

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Die Passform

Das Nike Schuhe bauen kann, die vielen Menschen passen, hat das Unternehmen hinlänglich bewiesen und hier ist auch der Pegasus Trail 2 keine Ausnahme. Reinschlüpfen und Wohlfühlen ist das Motto. Dazu trägt auch die weiche neoprenartige Zunge bei, welche den Fuß schön umschließt. Weiters sorgt das Schnürsystem für einen guten Halt im Schuh, sowohl im Mittelfuß aus auch in der Ferse. Der Pegasus Trail 2 sitzt und passt. Generell wirkt das Obermaterial recht weich und angenehm, das hat aber in grobem Gelände seine Nachteile.

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Die Sohle

Kommen wir zu einem ganz spannenden Teil des Pegasus Trail 2, der Zwischensohle. Hier kommt nicht mehr wie gewohnt das Air-Kissen zum Einsatz, sondern der sogenannte React-Schaumstoff. Dieser soll gut dämpfen, aber auch Energie zurückgeben. Vom Gefühl her ist die Zwischensohle aber als ganzes etwas weicher als die bisherigen Air-Sohlen. Auffällig ist auch, dass die Sohle nach hinten deutlich verlängert wurde. Das sieht man auch schon bei Hoka, hier extrem beim TenNine. Die verlängerte Sohle soll vor allem im Downhill mehr Kontrolle und Komfort bringen. Zudem hilft sie beim Abrollen. Das betrifft vor allem Läufer, die über die Ferse oder auch den Mittelfuß laufen. Vorfußläufer werden das nicht spüren. Beim Gummi der Außensohle setzt Nike auf Marke Eigenbau. Das Profil ist ausgewogen würde ich sagen, nicht sehr grob, aber auch nicht zu glatt.

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Auf der Strecke

Der Pegasus Trail 2 zeigt schon auf den ersten Metern, dass es ihm Spaß macht zu laufen. Der Schuh rollt locker dahin und die 10mm Sprengung fühlen sich gar nicht so hoch an. Auch das Gewicht ist am Fuß gefühlt nicht mehr so zu spüren. Was allerdings auffällt, ist die extrem weiche React-Dämpfung. Sie federt nahezu und nimmt wirklich alle Stöße raus. Trotzdem gelingt es Nike, den Schuh nicht langweilig werden zu lassen. Er wirkt trotzdem recht aktiv und agil. Das hat aber auch seine Nachteile. Am Trail geht durch die üppige React-Sohle jegliches Gefühl für den Untergrund verloren und auch in technischem Terrain würde ich mir ein etwas strafferes Gefühl wünschen. Dafür kann er aber auch Waldwegen und auf Schotter voll punkten. Unglaublich wie locker man mit dem Pegasus Trail 2 dahinrollt. Die Sohle bringt auch viel Dynamic mit. Da fällt nicht einmal das leichte Übergewicht auf. Er wirkt fast schon spritzig.

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Fazit Nike Pegasus Trail 2

Ganz klar, der Pegasus Trail 2 ist ein komplett anderer Schuh als sein Vorgänger. Es ist nicht mehr ein Straßenschuh mit grober Sohle. Dem Nike wurden jede Menge Trail-Gene eingepflanzt, aber man spürt trotzdem seine Herkunft. Auch wenn er sich in der aktuellen Auflage auch in technischem Gelände besser schlägt, hat er da einfach seine Grenzen. Die kommen vor allem durch die Zwischensohle, welche einfach unglaublich weich und dynamisch ist. Dazu lässt sie einfach kein Gefühl für den Untergrund zu. Dieser Nachteil in alpinem Gelände wird aber auf normalen Trails zum Vorteil. Hier läuft er sich großartig, es macht richtig Spaß mit dem Pegasus Trail 2 die Haustrails abzulaufen. Er ist reaktiv, dynamisch und unglaublich komfortabel. Mit dem Pegasus Trail 2 kann man wirklich stundenlang unterwegs ein. Als „Wald&Wiesen-Schuh“ würde ich ihn dennoch nicht bezeichnen. Der Pegasus Trail 2 ist schon ein richtiger Trailrunningschuh, aber halt mit Abstrichen im technischen Bereich.

Mehr Infos zum Nike Pegasus Trail 2 findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

2 Kommentare

  1. Hallo Harald,
    ich hatte aufgrund deines Test den Kauf dann doch gewagt.
    Inzwischen ist der Schuh nach 70km retouniert. Du gehst zwar Wage auf die Art der Mittelsohle ein, jedoch meiner Meinung nach zu uneindeutig.
    Wer sich mit dem Schuh nur ein wenig in die Berge verirrt (und da reden wir noch unter 2.000m) der hat im Downhill richtig Spaß. Ehrlich empfinde ich den Schuh hier fast lebensgefährlich. Ich bin noch nie so bergabgeschwankt wie mit diesem Schuh. Von mir aus Feldwege, ja. Allerdings bei Wurzeln ist der Schuh bereits ungeeignet.
    Drum aus meiner Sicht eher ein Parkrunschuh als ein Trailschuh.

    • Hallo
      Danke für dein Feedback, auch wenn wir da nicht der selben Meinung sind. Ich weiße ja klar darauf hin, dass er in technischem Gelände seine Grenzen hat. Als gefährlich würde ich ihn nicht einstufen. Auf Trails mit Wurzeln ist es ja kein Problem, nur auf felsigen, abschüssigen Abschnitten ist er einfach nicht zu empfehlen. Ich war mit ihm sogar im Wilde Kaiser unterwegs und bin nicht abgestürzt.
      Gruß Harald

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