Polar Pacer Pro

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Polar holt seine legendäre Pacer Uhr wieder zurück und bietet mit der Pacer und der Pacer Pro zwei neue Mittelklasse-Modelle an. An die alte Pacer werden sich wohl nur die wenigsten erinnern, GPS und Co gabs damals noch nicht. Seit die Topmodelle der Uhrenhersteller preislich zum Teil die Vierstellen-Grenze überschritten haben, blicken immer mehr auf diese Klasse. Doch was bieten Pacer und Pacer Pro, reichen sie aus oder fehlt ihnen doch etwa? Ich habe mir das anhand der Pacer Pro genau angeschaut.

Der erste Eindruck

Optisch würde ich die Pacer Pro als klassische Laufuhr einstufen und das ist sie ja auch. Der Fokus der Uhr liegt klar auf den Läufer*innen. Die Polar Pacer Pro ist eigentlich der Nachfolger der Vantage M2, auch wenn Polar das so nicht sagt. Zudem hat sie fast alle Funktionen der Grit-X-Serie (Test) bekommen. Das sind etwa ein barometrischen Höhenmesser, Hill Splitter, Running Power, Muscle Load, Strava Live Segments und Kurse/Routing. Polar positioniert die Pacer Pro klar als Laufuhr, aber man kann sie durchaus als Multisport-Uhr einstufen.

Weiters hat die Pacer Pro ein ein neues Display, einen schnelleren Prozessor und mehr Speicher bekommen. Vor allem das mit dem Prozessor macht sich spürbar bemerkbar. Das MIP-Display ist 1,2 Zoll groß und klar besser als jenes der M2, aber im Vergleich zu den Top-Uhren sieht man hier dann schon einen Unterschied. Touchscreen gibt es keinen. Bedient wird sie wie von Polar bekannt mit den fünf Tasten, drei rechts und zwei links. Die Bedienstruktur ist einfach. Polar-User kennen das schon, alle anderen werden kein Problem haben, sich in die Menüführung einzugewöhnen. Das Gewicht der Pacer Pro liegt bei 41 Gramm.

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Die Funktionen

Wie schon gesagt, hat die Pacer Pro durchaus das Talent zu einer Multisport-Uhr. Ich werde mich aber vor allem auf die Lauffunktionen der Uhr konzentrieren. Die Funktionen reichen vom optischen Pulssensor, der Akkulaufzeit bis 35 Stunden, GPS/GLONASS/Galileo/QZSS, Training Load-Pro, welches die Belastung der letzten Tage anzeigt, Recovery Pro, welches ein Erholungsfeedback gibt, Schlafaufzeichnung mit Nightly Recharge, also der Schlafauswertung, über die Hill Splitter, welche die An- und Abstiege anzeigen, Fit-Spark mit Trainingsvorschlägen und -anleitungen, Strava Live-Segmente, Musiksteuerung, Laufprogrammen bis hin zu „Back-to-Start“ Navigation und über 130 Sportprofilen, angeleiteten Atemübungen und dem Running-Index mit einer Einschätzung über den VO2max. Besonders spannend finde ich in dieser Preisklasse die Leistungsmessung direkt am Handgelenk.

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Sportmodi

Insgesamt sind an die 130 verschiedene Sportmodi bereits auf der Pacer Pro installiert. Das reicht vom Laufen, Geländelauf (Trailrunning) über Krafttraining und Mountainbike bis hin zu Yoga. Die Sportmodi sind zwar vorprogrammiert, man kann aber trotzdem die Anzeige individuell gestalten. Bis zu vier verschiedene Datenfelder können zeitgleich angezeigt werden. Dazu kommen noch vorprogrammierte Trainingsseiten wie die Höhe, An- und Abstieg, Pulsbereiche, Uhrzeit und Dauer und Musiksteuerung. Da können andere Uhren mehr, aber für die meisten wird das ausreichend sein. Die Anzeigen können allerdings nicht an der Pacer Pro, sondern nur in der Polar Flow-App am Handy umprogrammiert werden. Dann gibt es noch Anzeigen, die automatisch dazukommen, etwa bei der Navigation.

Display und Akku

Beim Display handelt es sich um ein MIP-Display das einen guten Kontrast hat. Dennoch ist da Luft nach oben, richtig knackig scharf wirkt es nicht. Hilfreich ist hingegen, dass die Uhr automatisch erkennt, wann sie wie viel Licht braucht.  Die Uhr muss ohne Touchscreen auskommen, was ich bei einer Uhr in der Preisklasse völlig ok finde und es gibt ohnehin viele, die keinen Touch wollen. Die Displaygröße ist 1,2 Zoll mit 240×240 Pixel Auflösung und damit gleich wie bei der Grit X. Leider kann man die Anzeige aber nicht invertieren, also der Hintergrund ist immer dunkel gehalten.

Beim Akku kann die Polar Pacer Pro mit 35 Stunden mit GPS- und OHR-Aktivität echt überraschen. Das ist eine wirklich gute Laufzeit und im Test hat sie sich mit Hochrechnungen auch als realistisch gezeigt. Doch es gibt auch bei der Pacer Pro ein Manko. Wie auch bei ihren größeren Geschwistern ist der Akkuverbrauch im Alltag überraschend hoch. Man muss sie also recht regelmäßig laden. Hier hat Polar der Pacer Pro ein neues Ladekabel verpasst. Das ist wirklich praktisch und mit Magneten einfach handzuhaben, aber halt schon wieder ein neues Kabel.

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GPS und OHR

Eines gleich vorweg, die Polar Pacer Pro kommuniziert zwar über mehrere Satelliten-Systemen, aber sie ist keine Multiband-Uhr. Also sie spricht nicht mit allen gleichzeitig. Trotzdem zeigt die Uhr sehr gute und aus meiner Sicht ausreichend genaue Ergebnisse. Im Vergleich zum Multiband-Uhren schneidet sie zwar etwas schlechter ab, aber nicht gravierend. Es gibt keine Ausreißer oder grobe Schnitzer, die sich die Uhr leistet. Zum Einsatz kommen wie auch bei der Grit X GPS, GLONASS, Galileo und QZSS.

Auch bei der Polar Pacer Pro gilt, die optische Herzfrequenzmessung hat so ihre Tücken und ist eigentlich bei keinem Hersteller zu 100% genau. Das trifft auch auf die Pacer Pro von Polar zu. Polar ist hier aber auf einem sehr guten Weg und die Werte sind echt gut. Auch hier gibt es keine groben Schnitzer oder komplette Fehlmessungen. Zum Pulsgurt gibt es eine leichte Verzögerung, die wird aber für die meisten Läufer*innen kein Problem sein. Wer es genauer haben will der sollte sich einen Pulsgurt dazu kaufen Eine leichter Verzögerung bei den Werten gibt es zwar, aber keine Ausreißer oder absurden Werte. Die Polar Pacer Pro funktioniert dank Bluetooth mit allen anderen gängigen BT-Brustgurten. Ich empfehle hier den H10 von Polar (Test).

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Konnektivität und App

In diesem Punkt gibt es keinen Unterschied zu den „großen“ Polar Geschwistern, die Pacer Pro verbindet sich mit Flow-Plattform von Polar. Und die ist wirklich sehr gut. Kein anderer Hersteller hat die Auswertung der Daten derart gut im Griff und bietet eine Plattform, die kaum Wünsche offenlässt. Die Polar Flow-Seite finde ich großartig: sehr übersichtlich und gut gestaltet. Ich bin der Meinung, dass Polar hier das beste Auswertungs-Tool aller Hersteller anbietet. Besser sind nur mehr eigene Tools, wie etwa TrainingPeaks.

Auch die Verbindung mit dem Handy funktioniert nach dem ersten Koppeln problemlos. Und endlich funktioniert auch die Übertragung der Trainingsdaten, ohne, dass ich es selbst anstoßen muss. Zumindest meistens halt. Was allerdings auffällt, ist, dass das Syncen selbst zum Teil lange dauert. Die App ist sehr übersichtlich und gut gestaltet. Über die App erfolgt eben auch die Programmierung der Sportmodi und man kann das Training noch mit zusätzlichen Informationen versehen. Auch ist da zu sehen, wie gut das Training wirkt und so weiter.

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Navigation

Das ist leider nicht die Stärke von Polar. Nach wie vor navigieren die Polar Uhren nicht über Karte. Aber das ist in der Preisklasse vielleicht auch gar nicht unbedingt notwendig. Zur Anzeige der Routen kommt eine Fadendarstellung zum Einsatz, welche sich auf das Wesentliche beschränkt. Sie bietet aber Abzweigehinweise und ist grafisch so aufgearbeitet, dass man nach kurzer Eingewöhnung damit problemlos vorankommt.

Pro&Contra

Pro: Leicht, einfach zu bedienen, bestes Auswertungs-Tool am Markt, guter OHR-Sensor, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra: Lange Syncronistationsdauer, wenige Updates

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Fazit Polar Pacer Pro

In den 30 Jahren seit es die erste Pacer gab hat sich einiges getan und die neue Pacer Pro ist natürlich nicht mehr mit dem Vorgänger vergleichbar. Sie platziert sich mit ihrem Preis in der Liga der meistverkauften Sportuhren. Hier ist die Konkurrenz groß, aber die Polar Pacer Pro kann sich dort behaupten. Der Funktionsumfang ist sehr umfangreich und reicht über jenen einer reinen Lauf Uhr hinaus. Sie ist damit auch eine günstige Multisport-Alternative.

Die Uhr ist leicht und hat eine gute Passform, dazu kommt ein guter GPS-Empfang und auch ein sehr guter OHR, also Pulsmessung am Handgelenk. Die kommt einem Brustgurt schon sehr nahe und ist für die allermeisten sicher ausreichen. Dier Verarbeitung ist wie von Polar gut und die Uhr ist schön leicht. Sie ist etwas weniger robust als manche Outdoor-Uhr, dafür aber auch etwas dezenter und leichter. Die Polar Pacer Pro ist definitiv jeden Euro wert und braucht auch den Vergleich mit manch teurerem Model nicht scheuen.

Empfehlung: Empfehlung für Läufer, die eine leichte Uhr und eine sehr gute Datenauswertung zu einem guten Preis haben möchten.

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Herstellerdetails

  • Displayauflösung: 240 x 240 Pixel
    Displayart: MIP, Always on
    Display: Gorilla Glass
    Material Gehäuse: Plastik
    Material Armband: k.A.
    Armbandbreite: 20 mm
    Maße: 45 x 45 x 11,5 mm
    Gewicht: 41g
    Verbindung: Bluetooth 5.1
    Wasserdicht: WR50
    GPS, GPS, GLONASS, QZSS und Galileo
    UVP: € 299,90

Mehr Infos zum Polar Pacer Pro findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

2 Kommentare

  1. Rein aus Interesse: Welche Uhr hat denn die “Fünfstellen-Grenze” überschritten? Bauen die von Rol*x jetzt auch Laufuhren oder meintest du nicht eher Vierstellen-Grenze? 😉

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