Brooks Catamount 2

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Catamount – diesen Namen gibt’s bei Brooks noch nicht so lange. Im Gegensatz zum legendären Cascadia ist er geradezu ein Frischling. Der Catamount zeigt aber auch, wo sich das Trailrunning hin entwickelt. Ist der Cascadia noch ein recht klassischer Trailschuh für lange Distanzen, ist nun der Catamount der schnelle Junior. Lange Distanzen also ja, aber mit mehr Speed als früher. Mit dem neuen Catamount 2 soll das noch einmal verstärkt werden.

Der erste Eindruck

Das Design des ersten Catamount (Test) sorgte noch für Diskussionen. Ganz in weiß mit hellblauer Zwischensohle – das war dann doch schon sehr schräg für den Trail. Optisch hat der Catamount 2 nun mit seinem Vorgänger nichts mehr gemeinsam. Es gibt ihn nun in drei Farbvarianten und ich finde ihn ausgesprochen gelungen. Von Brooks wir er als Ultra-Schuh eingestuft. Das würde man optisch nicht gleich erkennen. Im Gegensatz zu manch anderen und dem hauseigenen Caldera 6 (Test) ist er alles andere als maximal. Er gibt sich eher klassisch, so auch bei der Schnürung. Hier kommen Schuhbänder zum Einsatz, wie gewohnt von Brooks mit Aufnahmen für Gamaschen. Das Gewicht liegt in der Größe UK 8,5 bei 266 Gramm. Natürlich kommt der Schuh ganz ohne Nähte aus und hat einen Rundumschutz mit Verstärkung bei den Zehen. Die Sprengung liegt bei 6mm.

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Die Passform

Hier spürt man die Erfahrung von Brooks. Der Laufschuhspezialist gibt sich hier keine Blöße und verpasst dem Catamount 2 sehr gute Passform. Sehr gut abgestimmt, zwischen ausreichend Komfort und genug Straffheit, um keine Energie durch unnötige Polsterung verpuffen zu lassen. Die Schnürung kommt ohne Schnick-Schnack aus und ist super präzise. Der Catamount 2 hat besonders raue Schuhbänder, die sorgen für einen konstanten Halt. Die Schnürung lässt sich damit aber auch besonders feinfühlig festziehen. Man hat das Gefühl recht tief zu stehen. Die Zunge ist recht dünn, verteilt den Druck der Schnürung sehr gut. Zudem ist sie mit der Sohle verbunden und kann somit nicht verrutschen. Man fühlt sich einfach sehr wohl in dem Catamount 2.

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Die Sohle

Sozusagen das Schmuckstück des Catamount 2. Schon beim Einser kam in der Zwischensohle das mit Stickstoff angereicherte DNA Flash-Material zum Einsatz. Es soll besonders reaktiv sein und trotzdem sehr gut dämpfen. Die Sohle ist nicht so dick wie bei anderen Ultra-Schuhen, hat aber eine sehr breite Auflagefläche. Das bringt viel Sicherheit. Neu im Catamount 2 ist die sogenannte SkyVault Propulsion Plate. Sie soll ähnlich wie manche Carbonplatten für Vortrieb sorgen. Sie soll zudem auch noch vor spitzen Steinen schützen. Die Platte ist allerdings deutlich weniger steif als Carbon und lässt dem Schuh damit die Möglichkeit, sich auch seitlich zu verdrehen. Das bringt ein natürlicheres Gefühl für den Unterboden. Das Profil aus dem hauseigenen TrailTack-Gummi ist ausreichend grob, um auch auf weicherem Untergrund Grip zu liefern.

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Persönlicher Eindruck

Wie heißt es so schön: die Wahrheit liegt am Trail – oder so ähnlich. Also raus mit dem Catamount 2, um zu sehen, was er kann. Was mir gleich von Beginn an auffällt, ist, dass er deutlich angenehmer abgestimmt ist als sein Vorgänger. Der war in der Sohle überraschend straff. Der Catamount 2 fühlt sich hier deutlich weicher, aber auch deutlich dynamischer und lauffreudiger an. Vom ersten Schritt weg macht der Schuh Spaß, er rollt gefühlt federleicht dahin. Er zeigt dabei auch große Allrund-Qualitäten, denn der Untergrund ist ihm ziemlich egal. Er läuft sich sowohl auf harten als auch auf weichem Untergrund sehr angenehm. Auch auf technischen Trails macht er Spaß, er bleibt immer gut kontrollierbar, wirkt dabei aber immer angenehm dynamisch. Dabei überfordert er den Läufer auch nicht. Dank seiner breiten Sohle hat er eine sehr gut Auflagefläche und das bringt zum einen Sicherheit und viel Grip. Dazu trägt auch die hauseigene Gummimischung beim, die sich wirklich sehr gut schlägt – auch auf nassen Wurzeln und Steinen. Hier spürt man auch den Schutz durch diese SkyVault Platte. Was ich hingegen nicht gespürt habe, ist der Vortrieb, den sie generieren soll. Für den sorgt hingegen die dynamische Zwischensohle.

Pro&Contra

Pro: dynamisch, komfortabel, guter Grip, bietet viel Sicherheit, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra: es gibt für mich hier nix auszusetzen

Fazit Brooks Catamount 2

Mich hatte ja schon der erste Catamount begeistert, mal abgesehen von der Farbe. Doch mit dem Catamount 2 konnte Brooks nochmal eines draufsetzen. Er wurde noch einmal ein wenig dynamischer, aber auch komfortabler und lauffreudiger. Brooks platziert ihn zwar als Ultra-Schuh, aber mit dem Catamount 2 nur Ultras zu laufen wäre Vergeudung. Aus meiner Sicht schafft es Brooks hier, die guten alten Tugenden eines Cascadia mit neuer Technologie und damit modernen Schuhen zu verbinden. Er ist dynamisch, überfordert aber nicht, er bietet sehr guten Grip, gute Passform, ausreichend Komfort und macht einfach Spaß. Viel mehr kann ich da nicht sagen. Der Catamount 2 hat schon jetzt das Potential um Schuh des Jahres zu werden. Auch wenn die SkyVault Platte nicht ganz hält was sie verspricht. Oder vielleicht deshalb, denn eine spürbare Platte vermisse ich beim Catamount 2 absolut nicht.

Empfehlung: Ein Schuh für fast jeden Einsatz, der einfach Spaß macht zu laufen. Ein dynamischer Klassiker.

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Herstellerdetails

  • Gewicht: 275 Gramm
    Sprengung: 6mm
    Schnürung: Schuhbänder
    Dämpfungsmaterial: DNA-Flash mit SkyVault Propulsion Plate
    Außensohle: TrailTack
    Profiltiefe: 4mm
    Höhe Zwischensohle: k.A.
    Membran: Keine
    UVP: € 170,-

Mehr Infos zum Brooks Catamount 2 findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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