
Bei Ghost hält nun auch der Werkstoff Carbon bei den Gravelbikes Einzug. Bisher gab es hier nur Alu-Rahmen und diese Modelle waren weniger sexy, muss ich ganz ehrlich sagen. Eher brav und bieder. Mit den Asket CF Carbon-Modellen hat sich das geändert. Ich konnte das Asket Pro des bayerischen Herstellers ausführlich testen.
Erster Eindruck
Nachdem sich Ghost vom klassischen Rennrad verabschiedet hat, sind die Asket CF Modelle bereits die dritte geländetaugliche Plattform. Die Räder zielen auf Abenteuer in anspruchsvollem Gelände ab, und es gibt sie in drei verschiedenen Ausführungen. Als Asket Pro mit Carbon-Gabel, als Asket CF Full Party mit Federgabel und das Topmodel Asket CF 30 mit Federgabel und versenkbarer Sattelstütze. Der Carbon-Rahmen hat eine „Sloping-Form“ und lange Sitzstreben, ähnlich dem Ghost Lector Mountainbike. Das Asket Pro hat einen langen Radstand, was zu einem guten Geradeauslauf führt, aber in Kurven ein aktives Einlenken erfordert. Die aufrechte Sitzposition ist komfortabel für lange Fahrten. Das zeigt auch das klare Einsatzgebiet des Bikes, es ist ein Abenteuerrad für Bikepacking oder lange Ausfahrten in gemischtem Gelände.

Das Asket Pro ist mit der Shimano GRX 610 Gruppe mit 1 x12 ausgestattet, mit einer Übersetzung von 10 bis 51 Zähne. Mit seinen auf die Rahmengröße angepassten Kettenstreben macht es das zu einem kletterfreudigen Rad. Die Ausrichtung als Bikepacking und Adventure Bike zeigt auch die vielen Möglichkeiten Taschen zu befestigen. Hier hat das Asket Pro dank Carbon-Gabel noch mehr Möglichkeiten. Die Verarbeitung des Rahmens ist, wie man es gewohnt ist von Ghost, sauber, die Züge werden so weit es geht innen geführt, was in Kombination mit dem matten Grün-Schwarz des Asket Pro für eine edle Optik sorgt. Der Lenker ist in Größe M mit 480 mm angenehm breit. Auch haben bis zu 45 mm breite Reifen Platz.

Fazit Ghost Asket Pro
Ich habe mich vom ersten Meter weg auf dem Asket Pro von Ghost wohlgefühlt. Mein Einsatzgebiet für das Bike sind Ausfahrten auf gemischtem Untergrund mit Schotterstraße und Asphalt, keine Trails. Da fahre ich weiter lieber mit dem Bike. Ich verwende ein Gravelbike, um einfach draufloszufahren und nicht auf den Untergrund achten zu müssen. Hier gefällt mir die Sitzposition am Asket Pro, sie ist leicht aufrecht und nicht so extrem weit vorgebeugt. Das macht lange Ausfahrten angenehm, trotzdem ist das Bike in Anstiegen dank der langen Kettenstrebe angenehm zu fahren. Auffällig ist der gute Geradeauslauf, der auch bei hohen Geschwindigkeiten viel Sicherheit gibt. Für enge Trails ist es hingegen nicht ideal, obwohl es sich spielerischer fährt als gedacht. Die Ausstattung mit der GRX 610 bei einem Preis von 2.999,– Euro ist sehr okay und reicht für meinen Einsatz auch völlig aus.

Der Prologo Sitz und das Prologo Griffband sorgen ebenfalls für Komfort. Die Maxxis Rambler Reifen geben ausreichend Grip auf Schotter, aber auch auf nassem Asphalt sind sie kontrollierbar. Die Dämpfung durch den Rahmen und die Reifen ist ausreichend und rundet das komfortable Fahrgefühl ab. Auch die Shimano BR-RX Scheibenbremsen mit 160 mm-Scheiben verzögern gut. Bei Gravelbikes ist es wohl noch schwieriger als bei anderen Rädern ein Testurteil zu fällen, dass es sehr vom Einsatzbereich abhängt. Für meinen Zweck, also Ausfahrten ohne klares Ziel, einfach dahinfahren, wo es Spaß macht, oder zum Bikepacking, finde ich das Asket Pro optimal. Es ist komfortabel, die Übersetzung lässt mich sowohl im flachen gut dahinrollen als auch steilere Anstiege bezwingen und der gute Geradeauslauf macht es sehr angenehm zu fahren. Vor allem beim Pro finde ich Preis-Leistung hervorragend.
Pro&Contra
Pro: Guter Geradeauslauf, komfortabel, langer Radstand, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra: nicht ganz leicht, wenig verspielt
„Das Ghost Asket Pro ist ein tolles Gravelbike für Abenteuerausfahrten oder zum Bikepacking, wer ein verspieltes, schnelles Bike sucht, liegt hier aber falsch.“
Herstellerdetails
Mehr Infos zum Ghost Asket Pro findet ihr hier







Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
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