
Komperdell hat die sogenannten FXP-Stöcke überarbeitet und damit seine Trailrunning-Modellreihe komplett erneuert. Als Erstes hatten sie den auffälligen Erlkönig (Test) auf den Markt gebracht, nun kommt mit dem FXP Composite Trail ein günstigeres Modell nach. Die Oberösterreicher haben ihre Stöcke komplett überarbeitet und bringen einige Neuheiten, zum Beispiel 5 cm-Längen-Sprünge, die neue „Fly-Sportschlaufe“. Kann auch der günstigere FXP Stock überzeugen?
Erster Eindruck
War der Komperdell Erlkönig FXP besonders auffällig gestaltet, kommt der FXP Composite Trail dezenter daher. Die Rohre sind im Carbon-Design gehalten, was auch den Werkstoff zeigt. Auch der FXP Composite Trail besteht aus Carbon, aber nicht mehr wie der Erlkönig mit dem dünneren Durchmesser von 14 mm, sondern mit den von den früheren Modellen bekannten 16 mm. Ganz neu sind die Griffe. Nicht mehr Kunststoffschaum oder Kork, nein, ein Grip-Tape, wie aus dem Rennrad- und Tennissport bekannt, ist um den Griff gewickelt.
Das Coole daran, man kann die Tapes wechseln und so seinen Stock individuell designen. Es gibt die Tapes in unterschiedlichen Farben und Mustern. Die Bänder ziehen sich über den verlängerten Griff. Neu ist auch die Arretierung der Handschlaufen. Nicht mehr mit einem umständlichen Klick-System, sondern ganz simpel mit einer Schlaufe und einer „Nase“ am Griffende. Mit dabei ist die „Fly Sportschlaufe“, also eine Schlaufe, die an der Hand fixiert wird. Extra kann man aber auch eine Loop-Schlaufe bestellen, für alle, die eine solche Fixierung nicht mögen.

Die Technik
Geblieben ist das von Komperdell entwickelte FXP-Faltsystem. Es unterscheidet sich deutlich, denn andere Stöcke funktionieren wie eine Zeltstange. Die drei Teile des FXP Composite Trail sind mit einem Kabel verbunden, welches mit einer Feder oder von Hand gespannt wird. Zum Fixieren zieht man den obersten Stockteil an, und der Stock arretiert. Der Nachteil: Geht das Seil oder die Feder kaputt, ist der Stock unbrauchbar. Das Coole daran, der Stock entfaltet sich von selbst. Lässt man die zwei unteren Teile aus, entfaltet und fixiert sich der Stock ohne unser Zutun.
Beim Wiederzusammenfalten muss man zwei Knöpfe drücken und den Stock falten. Auch hier kommt zwar ein Kabel zum Einsatz, doch der Stock ist so gebaut, dass er auch bei einem Kabelriss weiter als Stock funktioniert. Und auch wichtig, es gibt die Stöcke jetzt endlich auch in 5 cm-Schritten von 105 cm bis 135 cm. Das Gewicht des FXP Composite Trail ist etwas höher als beim Erlkönig, der Composite wiegt 210 Gramm pro Stock bei einer Länge von 125 cm. In der Länge ist das Packmaß 45 cm.
Fazit Komperdell FXP Composite Trail
Mit dem FXP Composite Trail bietet Komperdell eine günstigere Alternative zum Erlkönig an, der mit € 249,95 hochpreisig ist. Der Composite ist mit € 169,95 deutlich günstiger. Trotzdem sind die meisten Features gleich. So hat auch er das neue Schlaufensystem und das ist gut so, denn das bisherige empfand nicht nur ich als nervig und unpraktisch. Das neue System ist hingegen supersimpel und einfach zu benutzen. Schlaufe einhaken und los geht’s, zum Aushaken muss man die Hand nur oben über den Stockgriff ziehen, schon ist man frei. Eine sehr praktische Lösung. Das ist hier gleich wie beim Erlkönig.
Besonders gut gefallen mir auch die neuen Griffe mit dem Grip-Tape. Trotz des etwas größeren Rohrdurchmessers sind sie nicht so die wie die bisherigen Komperdell-Griffe. Dass man die Tapes tauschen und den Stock somit individuell gestalten kann, ist eine großartige Sache. Sie greifen sich auch großartig an, egal ob trocken oder mit verschwitzten Händen oder im Regen.

Das FXP-System gefällt mir ohnehin und ist beim FXP Composite Trail gleich wie beim Erlkönig. Es funktioniert einfach, auslassen und der Stock entfaltet sich. Man muss sich allerdings daran gewöhnen, da „entfaltet“ die Normalstellung ist. Das ist ein großer Unterschied. Damit sie gefaltet bleiben, braucht man ein kleines Klettband. Leider hat der günstigere Composite den dicken Rohrdurchmesser behalten. Das macht ihn zwar sehr robust, aber zum Beispiel bei der Verwendung eines Köchers an der Laufweste unpraktischer. In der eigentlichen Funktion macht es hingegen nicht wirklich einen Unterschied. Anders sieht es beim Gewicht aus, da sind es gut 30 Gramm mehr. Er ist mit 210 Gramm (pro Stock) zwar immer noch nicht schwer, aber auch kein Leichtgewicht. Für die dünnen Rohre und 30 Gramm weniger beim Erlkönig zahlt man aber auch mehr.
Pro & Contra
Pro: Schnelles und zuverlässiges Faltsystem, Grip-Tapes statt herkömmlicher Griffe, neues Schlaufen -System
Contra: Stock ist entfaltet im Normalzustand, daran muss man sich gewöhnen, dicke Rohre, nicht ganz leicht
„Wer einen nicht zu teuren, zuverlässigen und funktionellen Faltstock sucht, den man auch noch individuell gestalten kann, wird mit dem Komperdell FXP Composite Trail seine Freude haben.“
Mehr Infos zum Komperdell FXP Composite Trail findet ihr hier



Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
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