Mit der Vectiv Linie hat The North Face einige sehr spannende Schuhe im Programm. Allen voran mit den Summit Vectiv Pro 3 (Test) findet man an vielen Startlinien von Ultras. Bei den Vectiv Modellen steht auch der Wettkampf im Fokus. Ganz im Schatten der Race-Modelle gibt es aber auch die Altamesa Serie mit dem Altamesa 500 und dem Altamesa 300. Auch sie wurden mit den TNF Athleten entwickelt, aber fürs Training. Wie schlägt sich der Altamesa 500 also auf den Trails?
Der erste Eindruck
Der Altamesa 500 von The North Face ist kein neues Modell mehr, doch er ist bisher nicht sonderlich aufgefallen. Der Fokus von TNF lag einfach mehr auf den Vectiv Schuhen. Nicht ganz zu Recht, denn mit dem Altamesa 500 haben die Amis auch einen soliden Trainingsschuh im Programm. Es muss ja nicht immer Carbon sein. Der Altamesa 500 kommt ganz ohne Platte aus, dafür aber sehr wohl mit dem TNF Dream Dämpfungsschaum. Das Obermaterial ist weniger dünn als bei den Vectiv Schuhen und er wirkt insgesamt etwas komfortabler, mit mehr Polsterung etwa an der Ferse. Er hat einen ordentlichen Zehenschutz und eine dicke Sohle mit 38 mm Fersenhöhe und einer mittleren Sprengung von 6 mm. Er ist nicht auf Leichtgewicht getrimmt und bringt 318 Gramm in der Größe UK 8,5 auf die Waage. Das ist nicht sonderlich leicht, aber auch nicht so viel mehr als der Summit Vectiv Pro 3 mit 310 Gramm.

Die Passform
Hier spürt man die Auslegung des The North Face Altamesa 500 besonders gut. Er soll den Läufer oder die Läuferin komfortabel viele Stunden auf dem Trail begleiten. Er hat ein weiches, luftiges Obermaterial und eine angenehme Polsterung an der Ferse. Auch die Zunge ist etwas gepolstert, aber nicht zu viel. Damit kann die Schnürung gut Druck aufbauen, ohne für Probleme zu sorgen. Es wurden zwar spezielle Schlaufen im Mittelflussbereich eingebaut, die für einen richtig guten Halt sorgen. Die Zehenbox ist weit genug, damit der Fuß auch nach Stunden noch viel Platz hat. Man hat das Gefühl, tief und sicher im Schuh zu stehen. Ich empfinde ihn als sehr komfortabel, der Schnitt ist „true to size“.

Die Sohle
Beim Altamesa 500 kommt der The North Face Dämpfungsschaum „Dream“ zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen superkritischen EVA-Schaum, der gut dämpft und trotzdem reaktiv ist. Im Gegensatz zum Vectiv Pro kommt nur der Dream-Schaum zum Einsatz, ohne PEBA-Kern und auch gänzlich ohne Platte. Das macht den Schuh zwar deutlich weniger dynamisch, aber dafür auch täglich laufbar. Denn das sollte man mit Carbonschuhen nicht machen. Der Altamesa 500 ist für lange Trainingsläufe gebaut, und so läuft er sich auch. Mit leichter Dynamik, aber besonders mit viel Komfort und Sicherheit. Denn die Auflagefläche der Sohle ist sehr breit, besonders im Vorfuß. So breit, dass der Schuh schon allein deshalb nicht für winklige oder technische Trails geeignet ist. Auch der Grip passt zum Schuh: breite 4-mm-Stollen sorgen für Grip auf festem bis weichem Untergrund. Der Surface CTRL Gummi hält auch auf nassem Stein und Wurzeln gut, wenn es allerdings tief wird, kommt das Profil an seine Grenzen.

Persönlicher Eindruck
Ich muss gestehen: Schon die ersten Meter haben gezeigt, dass ich den The North Face Altamesa 500 unterschätzt habe. Ja, er wirkt etwas plump und schwer, das ist er beim Laufen aber nicht. Dank eines leichten Rocker und der Dream Dämpfung rollt er locker und angenehm dahin. Dabei kann man ihn gemütlich cruisen oder auch aufs Gas drücken. Er ist natürlich keine Rakete, aber flottere Läufe macht er dank der leicht-dynamischen Dämpfung auch mit. Man fühlt sich aber auf jedem Schritt wohl mit ihm. Zum einen ist er schön komfortabel, hat eine gute Polsterung an der Ferse und der Zunge, trotzdem sitzt er gut am Fuß und er hat eine weite Zehenbox. Somit hat der Fuß auch nach Stunden noch ausreichend Platz. Das Obermaterial ist weich, wirkt aber dennoch robust und lässt ausreichend Luft durch. Besonders auf Schotterpisten, breiteren Wegen oder weniger technischen Trails macht der Schuh viel Spaß. Allzu technisch mag er es allerdings nicht und auch der Grip hat bei Matsch seine Grenzen. Dafür kann man stundenlang mit ihm laufen und Kilometer fressen.
Pro&Contra
Pro: Lauffreudig, komfortabel, gut gedämpft, hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra: Eher schwer, nicht für ausgesprochen technisches Gelände geeignet

Fazit The North Face Altamesa 500
Der Altamesa 500 läuft sich, wie er aussieht: unauffällig. Nicht falsch verstehen, das ist in diesem Fall ein dickes Kompliment. Der Schuh ist für lange Trainingsläufe gedacht und soll einen da mehr begleiten als zu Höchstleistungen. Anzuspornen. Ich erwarte von so einem Schuh eine gute Dämpfung, solide Passform, leichte Dynamik und komfortable Passform. Das alles liefert The North Face mit dem Altamesa 500 ab. Es ist ein hervortragender Trainingsschuh für jeden Tag, solange es nicht hochalpin oder besonders technisch wird. Doch um Kilometer abzuspulen, ist er perfekt. Angenehm lauffreudig, gut gedämpft und sehr komfortabel. Er ist kein Leichtgewicht, das muss er aber für seinen Einsatzzweck auch nicht sein. Wobei ich leichtere Schuhe kenne, die sich deutlich behäbiger laufen. Hervorheben möchte ich auch noch den Preis des Schuhs, denn um 140,- Euro Listenpreis bekommt man hier einen ausgezeichneten Trainingsschuh für längere und lange Läufe.
„Der The North Face Altamesa 500 überzeugt mit Komfort, Lauffreude, leichter Dynamik und einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.“
Herstellerdetails
Mehr Infos zum The North Face Altamesa 500 findet ihr hier





Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.


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