Dynafit Alpine Pro

Gleich zwei Neue haben die Südtiroler von Dynafit heuer ins Rennen geschickt – die Schuhmodelle Trailbreaker und Alpine Pro sollen die Trailrunner begeistern. Den Trailbreaker bin ich vor allem im Frühling gelaufen, und der Schuh vermochte mich wirklich zu überraschen und zu begeistern.

Der Trailbreaker richtet sich eher an die Einsteiger und die Allrounder. Mit dem Alpine Pro hat Dynafit andere Ambitionen. Hier liegt der Focus auf längeren, alpineren Strecken. Also irgendwo zwischen den Bekannten Modellen Feline SL und dem Feline Ultra. Der Alpine Pro ist wie der Trailbreaker eine komplette Neuentwicklung, was den Test natürlich besonders spannend machte.

Der erste Eindruck

Dynafit setzt heuer ganz klar auf knallige Farben. Bei den Herren gibt es den Alpine Pro in giftgrün-blau oder orange-knallgelb, wer es etwas dezenter haben will: Es gibt auch eine Version in schwarz-knallgelb. Dementsprechend auffällig ist der Schuh. Auf den ersten Blick wirkt er auch extrem technisch. Mit der massiven Verstärkung an der Ferse und der robust wirkenden Verarbeitung. Im Gegensatz zum Trailbreaker verfügt der Alpine Pro wieder über ein Quicklace-System, mit einem Schutz über der Schnürung, unter der man auch die Schnur verstecken kann.

Auffällig ist auch die Rocker-Konstruktion, die Dynafit Alpine Rolling nennt. Die Pomoca Sohle gibt’s auch nur beim Trailbreaker, beim Alpine Pro kommt wieder eine Vibram Megagrip Sohle zum Einsatz. Im Vorfuß relativ grob, an der Ferse weniger. Mit einem Gewicht von 300 Gramm bei Schuhgröße UK9 ist der Alpine Pro kein Leichtgewicht, aber auch kein Klotz am Bein.

Die Passform

Der Alpine Pro ist klar etwas breiter als der Feline SL, das kommt all denen zugute, die nicht gerade sehr schmale Fuße haben. Der Leisten hat also ein klar breiteres Zielpublikum, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der Schuh fühlt sich überraschend komfortabel. Die Ferse ist gut gepolstert und auch die Zunge ist relativ weich. Die Schnürung ist sehr gut dosierbar und der Schuh lässt sich sehr gut an den Fuß anpassen. Vor allem im Mittelfuß ist der Sitz sehr gut. Klar besser geworden ist die Passform an der Ferse, sie ist etwas höher gezogen als beim Feline und weicher. Ein Plus beim Komfort bringt auch die Ortholite Einlegesohle.

Die Sohle

Wie gesagt, hier setzt Dynafit wieder auf die bewährte Vibram Megagrip-Gummimischung. Die hat sich schon im Vorjahr ihre Sporen verdient und hält auf nahezu allen Untergründen gut. Vor allem auf Stein scheint sie fast zu kleben. Das Profil des Alpine Pro ist sehr unterschiedlich strukturiert. Im Zentrum des Vorfußes ist das Profil ziemlich grob, an den Rändern und an der Ferse weniger. Das erleichtert das Abrollen, bringt aber dennoch guten Grip. Für einen Dynafit ist der Alpine Pro ziemlich gut gedämpft. Das heißt, dass der Schuh auch hier nun eine breitere Zielgruppe ansprechen kann. Die Dämpfung würde ich als ausgewogen bezeichnen.

Auf der Strecke

Der erste Eindruck hat mich hier nicht getäuscht. Auch der Alpine Pro ist ein sehr lauffreudiger Schuh. Wie schon der Trailbreaker ist der Alpine Pro auf fast allen Untergründen Einsetzbar, selbst einige Asphalt Kilometer sind mit dem Schuh kein Problem. Die Dämpfung ist ausgewogen und der Schuh rollt extrem gut ab und treibt einen förmlich nach vor. Auch auf Schotterpisten und Trails fühlt er sich wohl. Dabei ist es egal, ob im Wald oder auf Fels. Durch sein Gewicht ist er aber nicht ganz so spritzig.

Doch für die schnelle Hausrunde gibt’s ja den Feline Vertical. Der Alpine Pro mag es gerne lang. Grobe Steine filtert er raus, deshalb lässt er ein wenig den Kontakt zum Untergrund vermissen. Generell ist der Alpine Pro einfach gut geschützt, sowohl bei der Zehenkappe, über die Ferse bis hin zur Sohle steht der Schutz und der Komfort im Mittelpunkt.

Fazit

Auch mit dem Alpine Pro zeigt Dynafit, dass die Entwicklung des Unternehmens gut vorangeht. Was Lauffreude angeht, so haben die Südtiroler klar einen großen Schritt nach vorne gemacht. War der Feline SL vor allem noch ein Trailschuh für wirklich grobes, alpine Gelände ist der Alpine Pro nun deutlich „laufschuhmässiger“. Also weniger grob, feinfühliger und lauffreudiger. Auch der Komfort ist deutlich verbessert worden, somit kommen auch Traileinsteiger mit dem Schuh gut zurecht. Das geht natürlich zu Lasten des Gespürs für den Untergrund. Für mich ist das weniger ein Problem, ich ziehe immer die Dämpfung dem Gespür für den Untergrund vor. Aber die Geschmäcker sind da verschieden. Mit dem Grip der Außensohle bin ich zufrieden, Kritik gibt’s hier aber für die Lebensdauer. Denn schon nach kaum 20 Kilometern waren an der Ferse bereits starke Abriebsspuren zu sehen. Das geht mir etwas zu schnell. Hier sollte vielleicht beim Profil an der Ferse nachgebessert werden. Nichtsdestotrotz ist der Alpine Pro ein äußerst gelungener Trailrunning-Schuh. Man könnte sagen, dass Dynafit nun auch auf den Trails im Tal angekommen ist.

Mehr Infos zum Dynafit Alpine Pro findet ihr hier

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