Gore Shakedry Vergleichstest

Sie sind momentan die Highend-Jacken im Sport schlechthin, die Shakedry-Jacken. Gore Tex hat mit der neuen GoreTex Active-Membran eine neue Lösung für wasserdichte Jacken auf den Markt gebracht. Die Membran ist bei den Jacken nicht wie gewöhnlich im Futter angebracht, sondern an der Außenseite der Jacke. Dadurch sollen sie atmungsaktiver werden. Zudem soll die Außenhaut dauerhaft das Wasser abperlen lassen und nicht wie bei den bisherigen GoreTex-Jacken noch imprägniert werden müssen. Die neue Membran hat lediglich einen entscheidenden Nachteil: Dadurch, dass sie außen angebracht ist, ist sie sehr empfindlich. Gore rät deshalb davon ab, die Jacke mit einem Rucksack zu verwenden.

Einige Hersteller haben sich diese Membran von Gore geholt und verbaut. Sie haben alle etwas gemeinsam, die Farbe grau. Denn die Membran gibt es heuer nur in dieser Farbe von Gore (erst 2018 kommen Farben dazu). Dadurch sehen die Jacken der verschiedene Hersteller auf den ersten Blick gleich aus. Doch jeder Hersteller hat seine Shakedry-Jacke ein wenig anders gebaut. Ich habe drei besonders spannende Modelle bei einem Vergleichstest gegeneinander antreten lassen. Die Shake-Dry Active Run Jacket von Gore Runningwear, also von Gore selbst, die Rainspeed Ultralight HS Jacket von Mammut und die Shakedry 150 von Dynafit, sie ist schon ein Modelljahr 2018er.

Gore Runningwear Shake-Dry Active Run

Von Gore selbst kommt die puristische Version der Jacke. Super sauber verarbeitet und ein Hauch von nichts. Gerademal 118g bringt die Jacke auf die Waage. Viele Extras gibt es aber für die 300 Euro Kaufpreis nicht. Es wurde eine Brusttasche eingearbeitet, die Kapuze ist auf das wesentliche Beschränkt, nur mit einem Gummibund eingefasst. Auch die Ärmel sind mit einem durchgehenden Gummibund abgeschlossen. Das größte Feature ist die Funktion der Membran, die ist aber bei allen drei Jacken gleich.

Mammut Rainspeed Ultralight HS

Um das Problem, ohne Rucksack laufen zu müssen, zu umgehen, habe ich einen alten Trick bei der Mammut Ultralight Jacke angewendet, ich habe sie eine Nummer größer geordert. Dadurch kann man den Rucksack unter der Jacke tragen. Doch auch hier ergibt sich ein Nachteil. Trägt man die Jacke ohne Rucksack drunter, ist sie halt einfach zu groß. Schon auf den ersten Blick erkennt man bei der Mammut Version Unterschiede. Zum Beispiel hat sich Verklebungen, wo sie die Gore Runningwear-Jacke nicht hatte. Das kommt daher, dass Mammut die Jacke aus einem Stück fertigt. Das bringt weniger Abfall. Zudem ist die Kapuze wesentlich komfortabler ausgeführt, sogar mit einem kleinen Schild. Zudem wurde die Brusttasche innen angeklebt. Auch das Ende der Ärmel wurde anders gearbeitet, der Gummibund läuft nicht rundum, am Handrücken ist das Ende flach. Dadurch kann man zum Beispiel leichter auf die Pulsuhr schauen. Das etwas Mehr an Luxus bringt aber auch Mehrgewicht auf die Waage, so wiegt die Rainspeed 150g.

Dynafit Shakedry 150

Eine gänzlich andere Lösung für das Rucksackproblem hat Dynafit gefunden. Sie haben sozusagen, den Trick mit der zu großen Jacke weiterentwickelt und am Rücken ein Stück Stoff mehr eingearbeitet, das mittels eines Reißverschlusses zum Einsatz kommt. Öffnet man den Reißverschluss, hat der Rucksack unter der Jacke Platz. Trägt man keinen Rucksack, schließt man den Reißverschluss und die Jacke passt wie eine normale Jacke. Ein genialer Trick, der die Einsatzmöglichkeiten der Jacke deutlich erweitert. Einziger Nachteil, wie auch schon beim „zu-groß-Trick“: man kommt nur mehr erschwert an den Rucksack. Dafür bleibt aber alles trocken, was im Rucksack ist. Trinken ist trotzdem problemlos finde ich, Zipp etwas runter, so schon kommt man zu den Flasks. Aber die Dynafit Shakedry hat noch weitere Features. So wurden in den äußeren Brustbereich Lüftungslöcher gelasert, diese werden mit einer Lippe überlappt. Damit wird die Jacke noch atmungsaktiver, bleibt aber dicht. Dazu kommt noch eine besonders aufwändige Kapuze mit Schild und umlaufenden Gummibund für den Sitz.

Fazit

Ein Kampf der Giganten. Keine Frage, eine Jacke um 300 Euro und mehr, die Dynafit kostet 330 Euro, ist kein Schnäppchen. Aber eines lässt sich nach dem Sommer und meinen Tests klar sagen, Gore hat mit seiner neuen Gore Tex Active Shakedry-Membran einen neuen Maßstab für Regenjacken gesetzt. Unglaublich leicht, winzig verpackbar und absolut dicht und das gepaart mit dem guten Gefühl, dass die Membran nicht an der Haut klebt. Hier hat Gore schon mal alles richtiggemacht. Für mich sind die Shakedry Jacken ganz klar die neue Referenz für Regenjacken.

Nun zum Vergleich: Die Active Run-Jacke von Gore Runningwear kommt ganz Basic daher. Kein Schnick-Schnack, einfach eine pure Jacke. Dafür bekommt man hier auch mit 118 Gramm die mit Abstand leichteste der drei Jacken. Bei der Mammut gefällt mir, dass sie aus einem Stück verarbeitet wurde und damit Ressourcen schont. Zudem bietet sie mit der aufwändigeren Kapuze und den anderen Bündeln an den Ärmeln mehr Komfort, zudem ist eine Packtasche mit dabei, auch aus Shakedry-Material versteht sich. Der klare Sieger ist für mich aber die Dynafit Shakedry 150. Die Südtiroler bieten noch mehr Komfort wie Mammut, bei gleichem Gewicht und noch dazu mit dem Rückenzipper. Ich finde das einfach genial, wenn ich den Rucksack unter der Jacke tragen kann. Der Nachteil, dass ich nicht uneingeschränkt in den Rucksack greifen kann, ist für mich vernachlässigbar. Dafür passt die Jacke mit und ohne Rucksack und hält dicht.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.