
Der Ultra Glide von Salomon hat nicht nur ein Update von 2 auf 3 erhalten. Nein, erstmals gibt’s von dem Modell auch eine S/Lab-Version, also eine Version, bei der die Athleten mitentwickelt haben. Und auch wenn Salomon schon mehrere Ultra Modell im Sortiment hat, ist der S/Lab Ultra Glide nun der erste wirkliche Maximalschuh der Franzosen. Also, kann Salomon auch maximal? Ich nehme die Antwort gleich vorweg: ja, Salomon kann.
Der erste Eindruck
Der S/Lab Ultra Glide kommt nicht nur in der für S/Lab Modelle typischen roten Farbe, er ist auch sonst ziemlich auffällig. Die Sohle ist an der Ferse extrem weit rauf gezogen und er wirkt sehr üppig. Auffällig sind auch die „Löcher“ in der Sohle, dazu aber weiter unten. Der Schuh ist wie bei S/Lab Modell gewohnt sauber verarbeitet, hat ein spezielles Mesh-Obermaterial und einen großen Zehenschutz. Nicht neu ist das Quicklace System, welches wieder zur Verwendung kommt, natürlich mit „Schnürsenkel-Garage“. Die Sprengung liegt bei 6 mm und das Gewicht in der Größe UK 8,5 bei 296 Gramm.

Die Passform
Salomon setzt beim S/Lab Ultra Glide auf eine Mischung aus Sportlichkeit und Komfort. Die Polsterung ist weich, aber nicht üppig und der leisten ist im Vorfuß schön breit. Damit hat der Fuß auch bei langen Distanzen noch ausreichend Platz im Vorfuß. Die Zunge ist dünn, aber verteilt den Druck des Quicklace-Systems gut. Durch die spezielle Konstruktion und das Obermaterial hat man im Mittelfuß und der Ferse einen richtig guten Halt. Auch wenn der Schuh ein S/Lab ist, empfinde ich die Passform als komfortabel, aber nicht zu weich. Man hat das Gefühl, recht tief im Schuh zustehen, und das tut man auch. Am Außenknöchel habe ich leicht den Schuhrand gespürt, mit einer anderen Einlegesohle war das Problem aber beseitigt. Das sollte man aber im Auge haben, denn die Sohle zieht sehr hoch und bringt damit den Druck auch höher.

Die Sohle
Kommen wir zum Herzstück des S/Lab Ultra Glide, der Sohle. Hier hat sich Salomon besonders ins Zeug gelegt. Zum einen kommen zwei Schaumstoffarten zum Einsatz, der energyFOAM und zusätzlich der energyFOAM+. Zweiterer sorgt für ein weiches, angenehmes Gefühl und mehr Rebound, und der original energyFOAM ist für die Stabilität und den Halt zuständig. Eine intelligente Mischung. Dazu kommt die „relieveSPHERE“-Außensohle mit ihren kugelförmigen Ausbuchtungen. Sie sollen dem Schuh einen sicheren Halt auf jedem Boden verleihen und den Druck von Bodenstößen reduzieren. Beim Gummi bleibt Salomon seinem Contagrip-Gummi treu, mit breiten 4 mm Stollen.

Persönlicher Eindruck
Der Salomon S/Lab Ultra Glide macht vom ersten Meter weg einfach Spaß. Er rollt sehr angenehm weg, zeigt sich lauffreudig, aber nicht fordernd. Der leichte Rocker lässt einen locker abrollen und der Schuh verleitet zum Gasgeben. Der Untergrund ist dem Schuh nahezu egal, sowohl auf Schotterpisten als auch auf Trails rollte er angenehme dahin und macht bei jedem Tempo mit. Vor allem, wenn man ihn über den Vorfuß läuft, kommt ordentlich Dynamik mit. Dank seiner breiten Sohle gibt er viel Sicherheit auch auf Wurzel-Trails. Dazu trägt auch das Profil bei, das ausgezeichnet zupackt, aber für sehr technische Trails mit 4 mm fast zu grob ist. Trotzdem lassen sich technische Abschnitte sicher mit dem Salomon S/Lab Ultra Glide bewältigen. Das Obermaterial ist relativ dicht, solange es nicht zu heiß ist, kein Problem. An heißen Tagen ist der Schuh eher warm. Die hochgezogene Sohle hat allerdings ihre Tücken, das erhöht den Druck unterhalb des Knöchels. Ich habe einfach auf eine andere Innensohle gewechselt, damit war das Problem behoben. Was auch noch zu erwähnen ist, dass der Schuh auch beim Bergaufgehen mit Stöcken eine gewisse Dynamik bringt. Wenn man mit dem Vorfuß abdrückt, dann fühlt sich das stark an. Der Grip ist hervorragend, nur diese Mulden, vorwiegend die an der Ferse, setzen sich bei Matsch gelegentlich voll. Das schmälert den Grip aber nur kaum, das Profil ist sonst einwandfrei.
Pro&Contra
Pro: Lauffreudig, tolle Passform, guter Grip, ausgewogene Dämpfung
Contra: An den Knöcheln sehr hoch geschnitten, hochpreisig

Fazit Salomon S/Lab Ultra Glide
Keine Frage, der Salomon S/Lab Ultra Glide fällt auf. Ich war schon von den bisherigen Ultra Glides (Test 2er, Test 1er) begeistert. Das waren super Allroundschuhe. Der S/Lab Ultra Glide ist da etwas anders, der ist deutlich sportlicher und stärker auf Ultra ausgelegt und auch sportlicher. Der Schuh macht richtig viel Spaß, egal ob man gemütlich cruised oder Gas gibt. Vor allem über den Vorfuß ist er schön dynamisch, aber nicht zu aggressiv. Lustig auch, dass man das selbst beim Bergaufgehen auf steilen Anstiegen merkt, auch da schiebt er an. Überraschend wenig ist er auch auf engen und technischeren Trails. Nur wenn es sehr alpin wird, dann kommt er an seine Grenzen. Die Sohle ist dick, dadurch hat man weniger Gefühl für den Untergrund. In alpinem Gelände ist das nicht ideal. Ansonsten bietet er viel Sicherheit, man hat immer das Gefühl, kontrolliert zu landen.
„Der Salomon S/Lab Ultra Glide ist sicher einer der besten Trailschuhe, die aktuell am Markt sind. Sehr ausgewogen, guter Grip und auch nach Stunden noch bequem.“
Herstellerdetails
Mehr Infos zum Salomon S/Lab Ultra Glide findet ihr hier








Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
Hi, nach den ersten Testläufen habe ich das Problem mit dem Druck am Außenknöchel ebenfalls. Kannst Du mir sagen welche Einlegesohle Du verwendet hast? Ich denke wenn der Fuß ein paar Millimeter höher steht wird sich das erledigen.
Danke & Grüße
Steffen
Ich verwende die Sidas 3Feet Trail Eiinlegesohle. Damit war das Problem beseitigt. Wie du sagst, damit steht man minimal höher im Schuh und das reicht