
Catamount ist eine recht junge Trail-Modellreihe von Brooks, aber sie hat mich von Version 1 an begeistert. In Zeiten, in denen alle auf maximal gegangen sind, hat Brooks einen lauffreudigen, etwas straffer gedämpften Schuh entwickelt, der sich sowohl schnell über die Feierabend-Trail laufen lässt, als auch im Longrun am Wochenende voll abliefert. Mit dem Catamount 4 bringt Brooks nun ein weiteres Update.
Der erste Eindruck
Auf den ersten Blick hat sich nicht viel verändert. Ein etwas anderes Obermaterial und eine neue Zunge. Sonst sehen Catamount 4 und Catamount 3 (Test) ziemlich ähnlich aus. Der Unterschied liegt im Detail, wie mehr Polsterung an der Ferse, eine neue SkyVault 2-Platte, DNA-Flash 2 Dämpfung und davon zusätzlich 2mm in der Zwischensohle. Also doch ein größeres Update. Beibehalten wurden die 6-mm-Sprengung und die klassische Schnürung. Die Verarbeitung ist wie von Brooks gewohnt sehr sauber. Beim Gewicht hat er gegenüber dem Vorgänger minimal zugelegt und wiegt jetzt 266 Gramm in Größe UK 8, also 6 Gramm mehr.

Die Passform
Hier kann Brooks wie immer voll punkten, auch die Passform des Catamount 4 ist hervorragend. Guter Sitz in Ferse und Mittelfuß und ausreichend Platz in der Zehenbox. Ein Leisten, der vielen Menschen gut passen wird. Er ist etwas größer geschnitten, ich verwende daher bei Brooks immer eine halbe Größe kleiner. Die Schnürung hält den Fuß gut fest im Schuh, und es wurden wieder die „Sawtooth“-Schuhbänder verwendet, mit leichten „Hacken“ an der Seite. Sie lösen sich somit nicht ungewollt. Das Plus an Polsterung in der Ferse ist angenehm und soll wohl der etwas steifer gewordenen SkyVault 2-Platte entgegenwirken, damit die Ferse nicht rutscht.

Die Sohle
Hier verstecken sich die größten Neuerungen beim Brooks Catamount 4. Zum einen kommt der DNA-Flash 2 Dämpfungsschaum zum Einsatz und es wurde eine etwas steifere SkyVault 2-Platte verbaut. Der Catamount war der erste Trailschuh, in dem ein stickstoffinjizierter Schaumstoff verwendet wurde, das ist nun eine weitere Entwicklungsstufe. Der Schuh hat davon zusätzlichen 2 mm bekommen, also die Sohle wurde um diese 2mm dicker. Die SkyVault Platte war aus meiner Sicht immer mehr eine Schutzplatte als ein Dynamik-Bringer. Beim Catamount 4 soll sie jetzt aber etwas mehr Vortrieb bringen. Bekannt ist der hauseigene TrailTack Green Gummi mit mittel groben, quer abgelegten Stollen mit 3,5mm.

Persönlicher Eindruck
Lauffreudig wie seine Vorgänger zeigt sich auch der Brooks Catamount 4. Ich mag das Laufgefühl des Schuhs, er ist gut gedämpft, aber immer noch mit ausreichend Gefühl für den Untergrund. Dabei läuft er sich in nahe zu jedem Tempo sehr gut, angenehm und wenig fordernd bei langsamem Tempo und agil bei höherem Tempo. Ob durch die neue Platte jetzt Dynamik dazu gekommen ist? Nein, wieder nicht. Im Vergleich zu Plattenschuhen ist der Catamount ganz anders. Nach wie vor sehe ich die SkyVault Platte vor allem als Schutz vor Steinen. Sie ist immer noch nicht so dick, dass man unter den Füßen nichts mehr spürt. Mich stört das aber nicht, denn der Catamount ist für mich dynamisch genug, lässt einen locker rüber die Trails ballern und ist trotzdem beherrschbar. Selbst auf technischeren Trails kann man mit dem Catamount ordentliches Tempo laufen.
Wie schon bei den bisherigen Modellen kann auch der Grip der Sohle überzeugen. Der Schuh leistet sich auf keinem Untergrund Schwächen. Selbst auf nassem Stein oder Wurzeln bleibt der Schuh kontrollierbar. Nach wie vor hat der Schuh hervorragende Allroundeigenschaften. Was ich allerdings wirklich nicht spüre, sind die 2mm mehr und der neue Dämpfungsschaum. Gefühlt ist der Schuh dadurch weder weicher noch dynamischer geworden. Dafür ist die Ferse gefühlt etwas fester geworden. Das bringt mehr Sicherheit, nimmt ihm aber etwas von dem angenehmen Laufgefühl seiner Vorgänger.
Pro&Contra
Pro: Lauffreudig, guter Allrounder, guter Grip und tolle Passform
Contra: Ferse wurde etwas kompakter, Platte bringt keine Dynamik

Fazit Brooks Catamount 4
Ja, die Latte lag hoch für den Catamount 4, denn Brooks hatte bei seinen Vorgängern sehr viel richtig gemacht. Nun wollte man das Modell noch einmal verbessern, das ist aber offen gesagt für mich nicht gelungen. Der Catamount 4 ist nach wie vor ein toller Allrounder der auch bei Rennen zwischen 20 und 50+ Kilometern gute Figur macht. Aber er ist aus meiner Sicht nicht besser geworden als der Vorgänger, ich würde sogar sagen, etwas weniger gut geworden. Die dickere SkyVault 2 Platte spürt man nach wie vor nicht im Vortrieb und die zusätzlichen 2mm vom neuen Dämpfungsschaum sind leider auch nicht zu spüren. Dafür ist die Ferse etwas kompakter geworden und er hat beim Gewicht leicht zugelegt. Keine Frage, er ist immer noch ein super Allrounder und vielseitiger Wettkampfschuh auch für hohes Tempo. Aber bedauerlicherweise stellt er keine Verbesserung zum, zugegebenermaßen großartigen, Vorgänger dar.
„Ja, die Latte für den Catamount 4 von Brooks lag wegen seiner Vorgänger sehr hoch. Er ist noch immer ein super Schuh, aber nicht besser als der Vorgänger.“
Herstellerdetails
Mehr Infos zum Brooks Catamount 4 findet ihr hier







Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
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