Brooks Catamount 3

Catamount ist der Trail-Race-Schuh von Brooks für längere Distanzen. Er hat sich seit der ersten Version etwas verändert und ist nun in der 3. Auflage am Markt. Mit diesem Modell wurde die stickstoffinjizierte Dämpfung DNA-Flash von Brooks auf den Trail gebracht. Beim Catamount ist nun aber mehr Evolution statt Revolution angesagt, er hat sozusagen ein leichtes Update erhalten.

Der erste Eindruck

Wie gesagt, der Catamount 3 sieht seinem Vorgänger, dem Catamount 2 (Test), sehr ähnlich. Lediglich das veränderte Obermaterial fällt etwas auf. Ansonsten ist der Catamount 3 untypisch für einen Ultraschuh, es gibt keine maximale Sohle. Die hat bei Brooks ja schon der Caldera 7 (Test). Neu sind auch die gewellten Schuhbänder, welche fester sitzen und sich nicht mehr ungewollt lösen. Eine Kleinigkeit, aber sehr hilfreich. Es gibt den Schuh in zwei Farbvarianten, wobei ich die auffälliger bekommen habe. Eingespart wurden auch die Aufnahmen für Gamaschen, wird aber für die Wenigsten von uns ein Thema sein. Das Alles bringt dann ein bissl weniger Gewicht auf die Waage, der Catamount 3 wiegt 260 Gramm in der Größe UK 8,5. Die Sprengung liegt wie beim Vorgänger bei 6 mm.

Die Passform

Laufschuhe kann Brooks, das merkt man gleich beim Reinschlüpfen. Die Passform ist sehr gut. Wie schon der Vorgänger, ist auch der Catamount 3 sehr gut abgestimmt und findet eine gute Balance aus Komfort und Straffheit. Dabei setzt Brooks auf ein klassische Bauweise ohne Schnickschnack. Die Schnürung funktioniert auch so hervorragend. Neu sind die Schuhbänder, sie sind speziell gewebt, um fester zu sitzen. Das gibt’s schon bei einigen anderen Schuhen und funktioniert sehr gut. Man hat das Gefühl im Catamount 3 tief und sicher zu stehen. Die Ferse ist ausreichend gepolstert und die dünne Zunge verteilt den Druck gut, ohne für Druckstellen zu sorgen. Das Obermaterial wurde gefühlt ein wenig weicher als beim Vorgänger und ein wenig luftiger.

Die Sohle

Wie schon beim 1er und 2er ist die Zwischensohle das Kernstück des Catamount 3. Die Zwischensohle fällt beim Catamount 3 nicht durch ihre Dicke, sondern durch ihre Eigenschaften auf. Das ist nicht bei jedem Schuh, der auch für Ultras geeignet ist, so. Zum Einsatz kommt das mit Stickstoff angereicherte DNA-Flash-Material. Es soll besonders reaktiv sein und trotzdem sehr gut dämpfen. Auch wenn die Sohle nicht dick ist, sie ist aber ziemlich breit mit großer Auflagefläche. Das bringt viel Sicherheit. Seit dem Catamount 2 ist auch eine sogenannte SkyVault Propulsion Plate verbaut. Sie soll ähnlich wie manche Carbonplatten für Vortrieb sorgen und zudem vor spitzen Steinen schützen. Die Platte ist deutlich weniger steif als eine Carbonplatte . Deshalb und auch dank der nicht so dicken Sohle bleibt das Gefühl für den Untergrund erhalten. Das Profil aus dem hauseigenen TrailTack-Gummi ist ausreichend grob, um auch auf weicherem Untergrund Grip zu liefern.

Persönlicher Eindruck

Wie schon der 2er zeigt sich der Brooks Catamount 3 schon von den ersten Metern weg sehr lauffreudig. Er gleitet überraschend angenehm abgestimmt über den Untergrund. Die Dämpfung ist weich und trotzdem nicht langweilig. Vor allem bei höherem Tempo zeigt sich die Dynamik der Dämpfung und man kann richtig schnell mit dem Catamount 3 über die Trails heizen. Durch die breite Sohle fühlt man sich immer sicher auf den Trails, dabei ist es auch egal, wenn sie technisch werden. Das sichere Gefühl im Catamount 3 bleibt. Dazu trägt auch der Grip der Sohle bei, die sich auf keinen Untergrund Schwächen leistet. Selbst auf nassem Stein oder Wurzeln bleibt der Schuh kontrollierbar. Der Untergrund ist für mich immer ausreichend spürbar, aber nicht so viel, dass es die Füße ermüden würde. Man muss den Catamount aber nicht mit Vollgas über die Pisten heizen, er kann auch gemütlich und das ganz gut. Das ist vor allem am Ende von Ultras kein Nachteil. Gut gefällt mir auch die Passform und das Gefühl im Schuh. Der Sitz in der Ferse und im Mittelfuß ist sehr gut, die Zehenbox könnte allerdings um eine Spur weiter sein.

Pro&Contra

Pro: Dynamisch, lauffreudig, großes Einsatzgebiet, guter Grip, tolle Dämpfung
Contra: im Vorfuß und der Zehenbox könnte ein bissl mehr Platz sein

Fazit Brooks Catamount 3

Der Brooks Catamount 3 setzt fort, was 1 und 2 begonnen haben. Beide hatten mir echt viel Spaß gemacht beim Laufen und das macht auch der 3er.  Was mir wirklich besonders gut gefällt, ist die Abstimmung des Schuhs. Die Dämpfung ist auf den Punkt gebracht, sie ist weich genug aber nicht zu Tode gedämpft, der Schuh ist lauffreudig und dynamisch, dazu hat er viel Grip, vermittelt ein sicheres Gefühl und hat eine sehr gute Passform, solange man schmale oder normalbreite Füße hat. Der Komfort ist ausreichend, aber auch hier nicht zu viel des Guten. Auch wenn er auf den ersten Blick vielleicht nicht so aussieht, aber der Brooks Catamount 3 ist ein super Ultraschuh, der hier auch für persönliche Bestzeiten sorgen kann. Aber er ist nicht nur Ultra, aus meiner Sicht ist er auch ein hervorragender Allrounder, der auch auf der schnellen Hausrunde richtig Spaß macht. Der Unterschied zum Caldera 7? Der Caldera bietet maximalen Komfort, bei weniger Dynamik, der Catamount bietet mehr Dynamik bei nicht so maximaler Dämpfung. Also wer´s lieber flotter hat, wird zum Catamount greifen.

Empfehlung Ein dynamischer Schuh, der sowohl beim Ultra als auch auf der Hausstrecke für Spaß sorgt

Herstellerdetails

• Gewicht: 266,5 Gramm
  Sprengung: 6 mm
  Schnürung: Schuhbänder
  Dämpfungsmaterial: DNA-Flash mit SkyVault Propulsion Plate
  Außensohle: TrailTack
  Profiltiefe: 4mm
  Höhe Zwischensohle: k.A.
  Membran: Keine
  UVP: € 170,-

Mehr Infos zum Brooks Catamount 3 findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.