Whoop MG – ein Erfahrungsbericht

whoop, MG, 5.0, test, review

Whoop hat mit dem 5.0 und dem MG neue Health-Tracker auf den Markt gebracht. Sie lösen den Whoop 4.0 ab. Der MG ist das neue Topmodel, den konnte ich nun wieder einige Wochen ausprobieren. Whoop verspricht seinen Nutzern, dass sie ihr Potenzial verbessern können. Es ist also kein Fitness-Tracker und keine Sportuhr, auch wenn es viele gleiche Funktionen hat. Im Fokus steht bei Whoop die Regeneration und wie sie die Leistung steigern kann. Mit den neuen Geräten hat man aber einen noch tieferen Einblick in seine eigene Gesundheit.

Die Funktionen des Whoop MG / 5.0

Grundsätzlich basiert der Whoop auf Körperdaten, die er laufend erhebt. Das sind die Atemfrequenz, die Sauerstoffsättigung im Blut, die Ruheherzfrequenz (RHF), die Hauttemperatur, die Herzfrequenzvariabilität (HFV oder HRV) und neu im Fall des MG noch den Blutdruck und kann eine EKG-Messung durchführen. Ein wichtiger Basiswert ist die Herzfrequenzvariabilität, aber was ist das? Das sagt Wikipedia dazu: Als Herzfrequenzvariabilität (englisch heart rate variability, HRV) wird die natürliche Variation der Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Herzschlägen bezeichnet. Bei gesunden erwachsenen Menschen beträgt diese Variation in Ruhe ca. eine Zehntelsekunde. Die Herzfrequenzvariabilität ist ein Indikator für die Fähigkeit eines Organismus (Mensch, Säugetier), die Herzfrequenz den körperlichen und mentalen Anforderungen anzupassen. Die HFV ist also eine ganz entscheidende Messgröße.

Was macht nun der Whoop MG aus den Daten? Also, wie ihr seht, hat der Whoop ja kein Display und somit läuft alles über die Handy-App. Hier werden die Daten angezeigt, und das ist das eigentlich Wichtige und Spannende, für den User verständlich interpretiert. Hier sehe ich den großen Unterschied zu Garmin, Polar und CO. Whoop fokussiert sich vorwiegend auf die Belastung und die Erholung. Er gibt Tipps, wie man etwa die Erholung verbessern kann, wie intensiv man heute trainieren soll, wie sich unterschiedlichste Gewohnheiten auf den Schlaf und damit die Regeneration auswirken usw. Und neu: er erhebt den sogenannten „Healthspan“. Er bietet einen wissenschaftlich fundierten Einblick, wie sich deine täglichen Gewohnheiten auf deine langfristige Gesundheit auswirken und was du tun kannst, um diese zu verbessern – im Gegensatz zu herkömmlichen Gesundheitsmetriken, die sich nur auf einzelne Datenpunkte konzentrieren.

Weitere Verbesserungen beim Whoop MG sind etwa die Akkulaufzeit, sie wurde von fünf auf 14 Tage erhöht. Des Weiteren hat das Gerät nun einen neuen OHR-Sensor bekommen, die Pulsmessungen wurden damit vor allem beim Sport deutlich besser. Das war beim 4.0 ein Kritikpunkt von mir. Das Gerät wurde ein wenig kleiner, dadurch passen aber leider auch die 4.0 Bänder nicht mehr.

whoop, MG, 5.0, test, review

Der Whoop MG (rechts) ist etwas kleiner als der 4.0

Aber was heißt das jetzt alles für mich?

Man kann den Whoop nicht umschnallen und schon läuft das Ganze. Das Gerät muss erst meinen Körper und mich kennenlernen. Das heißt, es braucht einige Tage, bis der Whoop auch wirklich alle Daten liefert. Erst dann bekommt man Informationen vom Gerät. Ja, auch andere Uhren und Tracker liefern zum Großteil dieselben Daten, der große Unterschied ist aber, dass der Whoop sie so aufbereitet, dass ich sie für meinen Alltag verwenden kann. Kleines Beispiel? Ich habe von gestern auf heute mittelmäßig geschlafen, hatte heute einen intensiven Arbeitstag und möchte nun noch raus zum Laufen. Der Whoop schlägt dann aufgrund seiner erhobenen Daten vor, wie intensiv, bzw. schonend das Training sein soll und danach auch noch, wann man ins Bett gehen sollte, um noch die optimale Regeneration zu erhalten.

Hier hat man die Wahl, ob man zu 100% erholt sein will, zu 85% oder zu 70%. Dann kann man noch eine bestimmte Uhrzeit festlegen, wann der Whoop einen wecken soll oder ob er das erst nach dem Erreichen des Schlafziels machen soll oder wenn man im grünen Bereich ist. Die zwei letzteren sind wohl eher für Profis oder am Wochenende geeignet. Nach dem Aufstehen kann man sich dann auch ansehen, wie erholsam der Schlaf samt aller Schlafphasen war. Der Whoop weckt übrigens nicht mit einem Ton, sondern er vibriert. Das funktioniert top und weckt nur mich und niemand anderen.

Auf der Startseite der App hat man einen Überblick über den Tag, die Belastung, die Erholung, den Schlaf, man kann unterschiedliche Ziele eingeben oder sich selbst Challenges erstellen und auch die KI fragen, wie ich heute die richtige Belastung erreiche. Der AI-Coach funktioniert nach meiner Erfahrung wirklich gut und liefert immer gleich mehrere Vorschläge, die man noch präzisieren lassen kann.

Richtig spannend wird das Ganze dann allerdings noch mit dem Tagesprotokoll. Das füllt man täglich in der Früh aus. Man legt vorher auch selbst fest, was hier protokolliert wird. Hier kann man aus hunderten Gewohnheiten auswählen, die man so täglich hat. Das reicht vom Fleischverzehr, genügend Trinken, Kaffeekonsum, über Alkohol, Medikament, mentale Gesundheitsthemen bis zu saisonalen Allergien. Immer am Ende eines Monats bekommt man dann einen Bericht, und der ist aus meiner Sicht superspannend. Darin wird nicht nur der Monat zusammengefasst, sondern Whoop zeigt auf, welche Gewohnheiten sich positiv oder negativ auf meine Erholung ausgewirkt haben. Auch gibt’s Tipps, wie andere Whoop User mit denselben Gewohnheiten die Erholung verbessert haben. Das ist wirklich super interessant und extrem aufschlussreich.

Healthspan, Blutdruck, Frauengesundheit

Ganz neu ist der sogenannte Healthspan, er fasst alle Daten zusammen. Also Schlafkonsistenz, Gesamtschlafstunden, misst die täglichen Schritte, die in den Herzfrequenzzonen 1–3 und 4–5 verbrachte Zeit sowie die für kraftbasierte Aktivitäten aufgewendete Zeit und wertet VO₂ Max, Ruheherzfrequenz (RHR) und fettfreie Körpermaßeaus und erstellt dann den Healthspan. Er zeigt dann dein Whoop-Alter an und auch, ob du schneller oder langsamer älter wirst mit deinem aktuellen Lebensstil. Ich kann nicht überprüfen, ob die angegebenen Daten stimmen, aber sie motivieren, einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Auch Trainings werden aufgezeichnet und sogar automatisch erkannt. Die Pulsmessung über das Handgelenk ist mit dem neuen Whoop besser geworden, wie auch die Messung im Schlaf. Der AI-Coach liefert auch täglich Vorschläge, wie man sein Belastungsziel am besten erreichen kann.

Neu ist auch die Blutdruckmessung am Handgelenk. Sie ist zwar noch mit Beta gekennzeichnet. Sie liefert die täglichen systolischen und diastolischen Blutdruckwerte. Man muss einmal den Basiswert mit einem Oberarm-Messgerät kalibrieren, ab dann misst der Whoop den Blutdruck täglich und gibt einen Schätzwert ab. Ein Fokus beim neuen Whoop wurde auch auf die Frauengesundheit gelegt. Hier kann ich natürlich keine Erfahrungen weitergeben. Was das Gerät laut Whoop hier aber bieten soll: Mit den neuen Einblicken in den weiblichen Hormonhaushalt ermöglicht Whoop Frauen eine individuelle Betrachtung ihrer Gesundheit. Hierzu zeigt das Feature auf, wie sich der Menstruationszyklus, Hormonschwankungen und eine Schwangerschaft auf Schlaf, Belastung, Erholung und das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Praktische Empfehlungen und auf die individuelle Physiologie zugeschnittenes Coaching unterstützen Frauen dabei, effektiver zu trainieren, sich schneller zu erholen und ihren Körper besser zu verstehen.

Die Kosten

Sicher das am meisten diskutierte Thema rund um den Whoop. Das Gerät selbst ist eigentlich kostenlos, aber man braucht ein Abo-Modell, um es zu verwenden. Das Günstigste ist das Abo „One“, inkl. Whoop 5.0 und noch ohne Healthspan, Blutdruckmessung und EKG-Messung. Es kostet 199 Euro im Jahr. Das Abo „Peak“ kommt ebenfalls mit dem Whoop 5.0, dafür aber dann schon mit Healthspan und einem Preis von 264 Euro im Jahr. Das All-in-Paket ist dann „Life“ mit dem Whoop MG, Healthspan, Blutdruckmessung, EKG und Herz-Screener. Es kostet stattlich 399 Euro. Keine Frage, das ist eine stolze Summe. Im Vergleich, ein Netflix-Abo kostet etwa 170 Euro oder ein Sky Bundesliga Abo 420 Euro. Kosten sind also relativ.

Pro&Contra

Pro: aufschlussreiche, verständlich aufbereitete Daten, guter Tragekomfort, einfache Bedienung, längere Akkulaufzeit
Contra: hochpreisig, man braucht neue Bänder

whoop, MG, 5.0, test, review

Fazit Whoop MG

Bin ich mit dem Whoop schneller oder gesünder? Der Whoop allein wohl nicht, aber: Er erhöht mein Körpergefühl und lässt mich bewusster Entscheidungen treffen, die meine Gesundheit beeinflussen können. Natürlich gibt es vieles, das man „eh schon gewusst“ hat. Der Whoop zeigt es aber ganz klar und schwarz auf weiß auf und das ist schon beeindruckend. Ich weiß nun, welche täglichen Gewohnheiten meine Regeneration, meinen Schlaf und mein Wohlbefinden stärker beeinflussen und welche weniger oder gar nicht. So wirkt sich erhöhter Zuckerkonsum auf meinen Ruhepuls und den HFV aus. Nicht überraschen, aber in dem Ausmaß beeindruckend. Und auch die Schlafzeiten habe ich mit dem Whoop angepasst und für mich verbessert. Ich weiß jetzt, dass ich doch mehr als 7 Stunden Schlaf täglich brauche. Wenn ich mich an die Vorschläge des Whoop MG gehalten habe, dann war ich an diesen Tagen spürbar leistungsfähiger und konnte damit auch mit mehr Spaß trainieren.

Wirklich motivierend ist für mich der Healtspan. Er lässt mich an guten Gewohnheiten festhalten, da ich ja am Ende der Woche sehen will, wie weit ich mein Whoop-Alter senken kann. Auch der AI-Coach ist eine gute Hilfestellung, er ist wirklich gut und gibt hilfreiche Tipps. Für mich ist der Whoop MG ein super Tool, um besser zu regenerieren und gesunde Gewohnheiten zu stärken. Er ermöglicht einen Blick in den Körper und erhöht die Wahrnehmung für Veränderungen. Ja, diese würde man wohl auch spüren. Aber im Alltag überhört man diese Signale halt mal gerne und der Whoop MG führt sie einem vor Augen. Aber der Whoop ist ohnehin kein Ersatz für eine solche Sportuhr und für die Bewertung durch den Whoop ist die Messung ausreichend.

Das alles hat allerdings auch seinen Preis, das muss man schon erwähnen. Das Gerät kostet zwar nichts, doch man braucht dafür ein Abo und das kostet je nach Modell zwischen € 199,– und € 399,– (34,– im Monat) Bei einem 24-Monatsplan schafft man es für das teuerste „Life“-Abo auf € 28,– im Monat. Diese Preise sind schon echt nicht ohne und es muss wohl jeder/jede für sich entscheiden, ob es ihm/ihr wert ist. Wie schon beim Whoop 4.0 (Test) fällt mein Fazit aber klar aus, für mich ist der Whoop den Preis wert. Denn beim Whoop MG bekomme ich nicht nur die Daten geliefert, sie werden verständlich aufbereitet und motivieren mich zu einem gesünderen Lebensziel und sorgen bei mir für bessere Regeneration.

„Der Whoop MG liefert einen tiefen Einblick in den eigenen Körper und erklärt die erhobenen Daten verständlich. Das hat aber auch einen stolzen Preis, den er aus meiner Sicht jedoch wert ist.“

Mehr Infos zum Whoop MG findet ihr hier

whoop, MG, 5.0, test, review

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..