
Garmin überarbeitet seine Pulsgurte und hat nun mit dem HRM 600 ein neues Spitzenmodell auf den Markt gebracht. Es löst den HRM Pro Puls ab. Mit dem HRM 200 (Test) hat Garmin vor Kurzem schon einen neuen Einsteiger-Burstgurt herausgegeben. Der HRM 600 hat mit € 169,- einen sehr stattlichen Preis. Bringt er auch einen Mehrwert?
Erster Eindruck
Was wie schon beim HRM 200 auffällig ist, dass auch beim HRM 600 der Pod endlich abgenommen werden kann. Das war aus meiner Sicht überfällig und Garmin reagiert hier auf die Mitbewerber, was ja eigentlich Standard ist. Zusätzlich hat Garmin den Pod noch mit einem Akku versehen. Damit ist das mühsame Batteriewechseln endlich Geschichte. Der Akku hat laut Hersteller eine Laufzeit von 2 Monaten bei täglich einer Stunde Nutzung. Also so grob 60 Stunden. Im Test haben sich so 45–50 Stunden als realistisch herausgestellt. Geladen wird das Gerät mit dem bekannten Garmin-Stecker, der jetzt auch mit USB-C-Anschluss dabei ist. Auch der Gurt wurde erneuert, die Fläche mit den Elektroden wurde deutlich verlängert.
Neu ist auch eine Taste auf dem Pod zum Einschalten und Schnellkoppeln und eine LED-Anzeige. Sie zeigt an, ob der Gurt eingeschaltet ist und ist auch die Ladeanzeige. Aber der HRM 600 hat auch neue Funktionen bekommen. Die wohl bedeutendste ist, dass man ihn erstmals auch ohne Uhr, aber mit der App nutzen kann. Das ist vorwiegend für Mannschaftssportarten spannend, bei denen man keine Uhr tragen darf/kann. Man kann die Daten also direkt in die App laden, auch ohne Uhr. Neu ist auch die Messung des „Geschwindigkeitsverlustes“. Das geht aktuell nur mit dem Garmin Forerunner 970 (Test), aber ich gehe davon aus, dass es auch bald mit der Fenix 8 genutzt werden kann. Die anderen Laufmetriken sind natürlich auch an Bord, wie schon beim Pro Plus. Und neben Bluetooth (3 Geräte gleichzeitig) und Ant+ hat er auch eine verschlüsselte Datenübertragungs-Einstellung.

Fazit Garmin HRM 600
Schon bisher funktionierten die HRM‑Gurte von Garmin ausgezeichnet. Doch mit dem HRM 600 macht Garmin einen Schritt in die Zukunft. Auch wenn sie noch kaum von Bedeutung ist, aber die verschlüsselte Datenübertragung ist in Zukunft von der EU vorgegeben. Dass die HRM-Gurte also überarbeitet werden, lag auf der Hand. Dass der HRM nun endlich den abnehmbaren Pod hat, finde ich super und auch, dass er nun mittels Akku betrieben wird. Man muss also nicht immer Knopfzellen daheim auf Vorrat haben und man verursacht keinen Batteriemüll mehr. Sehr spannend ist auch, dass Garmin es inzwischen ermöglicht, den Gurt, ohne eine ihrer Uhren zu nutzen, sondern direkt über die App. Das eröffnet das Feld in Richtung Mannschaftssportarten.
Doch was kann der Gurt jetzt für Trailrunner oder Radfahrer mehr? Lohnt sich ein Upgrade vom HRM Pro oder HRM Pro Plus? Die klare Antwort ist Nein. Für Läufer ist die einzige Neuerung die Messung des Geschwindigkeitsverlustes, und das geht auch nur mit dem Forerunner 970. Die längeren Elektroden spielen aus meiner Sicht beim Laufen und Radfahren keine Rolle, da die Daten ja ohnehin schon genau sind. Ach ja, für die Radfahrer gibt’s eigentlich nix Neues. Ja, das mit dem Akku finde ich sehr praktisch und der abnehmbare Pod war überfällig. Aber dafür € 169,- hinlegen, ist etwas viel. Also, wer ein High-End-Gerät möchte und eine Forerunner 970 hat, kann zuschlagen. Sonst sollte man vielleicht schauen, ob man einen Pro Plus nun zum Schnäppchenpreis bekommt.
„Mit dem HRM 600 Pulsgurt macht Garmin einen Schritt in die Zukunft, aber zu einem wirklich sehr hohen Preis.“
Mehr Infos zum Garmin HRM 600 findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
Ist er eine Alternative zum Polar H10?
Ja, aber halt deutlich teurer.
Heute schon bestellt 🙈