Wahoo Elemnt ACE

Wahoo, Elemnt ACE, Test, review

Mit dem Elemnt ACE hat Wahoo sein Sortiment nach oben abgerundet. Es ist das neue Topmodell in der Elemnt-Rad-Computer-Serie und ist als Konkurrent zum Garmin Edge 1050 zu sehen. Mit einem riesigen Display. Im Mai 2025 wurden die neuen kleinen Elemnt-Modelle gelauncht, der Elemnt ACE wurde sozusagen vorausgeschickt. Denn er basiert auf der gleichen Software wie der Elemnt Bold 3 und der Element Roam 3 (Test), aber halt mit Extras.

Der erste Eindruck

Ja, der Elemnt ACE von Wahoo ist ziemlich riesig und auch schwer. Er bringt nicht weniger als 206 Gramm auf die Waage und ist damit fast doppelt so schwer wie der Roam 3. Das ist schon mal eine Ansage. Dafür bekommt man aber auch ein 3,8 Zoll (ca. 10 cm) großes und farbenreiches Display. Der Elemnt ACE misst 125x70x20mm. Auf allen drei Elemnt Modelle laufen nun mit derselben Software und denselben Features, mit nur wenigen Ausnahmen. Das ist beim Elemnt ACE eben das große Touch-Display und ein Windgeschwindigkeitssensor. Er ist aber nicht nur der größte, sondern auch der teuerste der Elemnts und schlägt mit € 599,99 zu Buche. Mitgeliefert werden ein USB-Kabel und eine besonders robuste Aluhalterung. Hier sollte man aufpassen, denn das Gewicht des ACE hält nicht jede Halterung von Zubehör-Herstellern aus.

Was ist neu?

–  Da der Elemnt ACE ein neues Modell ist, gibt’s hier nichts aufzuzählen.

Wahoo, Elemnt ACE, Test, review

Die Funktionen

Die Funktionsliste des Wahoo Elemnt ACE ist beachtlich. Beginnen wir mit den Standard-Features: Distanzmessung, Positionsbestimmung, Geschwindigkeits- und Höhenanzeige per Barometer sowie ein individuell konfigurierbares Sportdisplay gehören selbstverständlich dazu. Hinzu kommen die Kartennavigation mit Routenführung, Multiband- bzw. Dualfrequenz-GPS, Live-Tracking, strukturierte Workouts, integrierte Trainingspläne, GoPro-Steuerung, Summit Climbing (automatische Anstiegserkennung), Musiksteuerung und vieles mehr. Ach ja, und auch mit dabei ist eine Fahrradklingel. Einfach zweimal auf den Touchscreen tippen und schon läutet sie. Das ist besonders praktisch.

Was ihn von seinen kleineren Geschwistern ebenfalls noch unterscheidet, ist der integrierte Wind‑Sensor. Er gibt Echtzeit‑Feedback über Gegen‑ oder Rückenwind, die Werte sind direkt auf dem Gerät oder danach in der App sichtbar. Ob die Daten stimmen, ist für mich nicht messbar. Ich muss also glauben, was er mir anzeigt. Die Idee ist grundsätzlich clever – asymmetrische Luftgeschwindigkeit in Echtzeit sichtbar zu machen und potenziell aerodynamisches Verhalten zu verbessern. Doch momentan bleibt aus meiner Sicht der praktische Nutzen begrenzt, da die Werte oft ungenau wirken.

Wahoo, Elemnt ACE, Test, review

Weitere Funktionen

Der Elemnt ACE war auch der erste Wahoo-Radcomputer mit Touchdisplay. Zwar war die bisherige Bedienung der Elemnt-Modelle mit den fünf Tasten (eine links, zwei rechts, drei am unteren Ende) bereits recht intuitiv, doch der Touchscreen bringt die Benutzerfreundlichkeit auf ein ganz neues Level. Über das Touchdisplay lassen sich Fahrtbeginn, Workouts, Einstellungen und vieles mehr direkt steuern. Das Koppeln mit Bluetooth- und ANT+-Sensoren funktioniert einfach und schnell. Sensoren können direkt über den Startbildschirm hinzugefügt werden. Besonders praktisch: Es werden nicht nur die verbundenen Sensoren angezeigt, sondern auch deren Batteriestand und dank des riesigen Bildschirmes ist das alles auch sehr übersichtlich.

Ein echtes Plus sind die frei wählbaren Sportmodi. So lässt sich die Anzeige individuell für MTB, Rennrad, Gravel oder andere Disziplinen anpassen – ein klarer Fortschritt gegenüber den alten Wahoo-Modellen. Während der Fahrt kann man bequem per Touch oder Tasten zwischen den Anzeigeseiten wechseln. Mit dem Wippschalter an der Seite lässt sich die Anzahl der angezeigten Datenfelder flexibel anpassen–ein typisches Wahoo-Feature, das besonders praktisch ist. Mal reichen mir Herzfrequenz, Distanz und Zeit, mal will ich Wattzahlen und Trittfrequenz sehen, ein Knopfdruck genügt. Auf einer Seite lassen sich bis zu elf Datenfelder darstellen, weitere Seiten können individuell gestaltet werden. Zusätzlich gibt es eine Kartenseite mit Anstiegsprofil sowie eine eigene Ansicht für Strava-Segmente.

Wahoo, Elemnt ACE, Test, review

Display und Akku

Beim Elemnt ACE kommt ein 3,8 Zoll (ca. 10 cm) großer Bildschirm mit einer Auflösung von 480 × 720 Pixeln bei 16 Millionen Farben zum Einsatz. Das bringt eine farbintensivere Darstellung – besonders bei der Kartenansicht, ein echter Gewinn. Jedoch könnte der Bildschirm noch etwas knackiger sein, wenn man den ACE mit dem 1050er vergleicht. Die Anzeige bietet drei Helligkeitsstufen: niedrig, mittel und hoch. Ich empfehle grundsätzlich die Einstellung „hoch“, da so die Ablesbarkeit unter allen Lichtbedingungen am besten ist. Die Benutzeroberfläche ist moderner und etwas ansprechender als bei den älteren Modellen, bleibt dabei aber angenehm aufgeräumt und schnörkellos – typisch Wahoo. Der Touchscreen reagiert schnell und zuverlässig, was die Bedienung sehr angenehm macht.

Die Akkulaufzeit gibt Wahoo mit 30 Stunden an – im Test hat sich das nicht bestätigt. Je nachdem, was man alles nutzt, bei vielen Sensoren und voller Helligkeit kommt man über 14 Stunden nicht hinaus. Nicht üppig, aber klar dem großen Display geschuldet. Aufgeladen wird der ACE über ein USB-C-Kabel – zeitgemäß und praktisch.

SAT-Empfang und Navigation

Das Thema GPS-Genauigkeit sorgt immer wieder für Diskussionen. Ich sehe das etwas entspannter – denn eine Ortung auf den Zentimeter genau ist technisch einfach nicht möglich. Trotzdem: Dank Multiband- bzw. Dualfrequenz-GPS kommen moderne Geräte heute sehr nah an die Idealvorstellung heran. Das gilt auch für den Wahoo Elemnt ACE: Im Test zeigte er sich absolut zuverlässig, keine Ausreißer, und im Vergleich mit der Konkurrenz liegt er auf Augenhöhe.

Ebenfalls sehr präzise arbeitet das Feature „Summit Climbing“. Der Elemnt ACE erkennt nicht nur während der Navigation, sondern auch im freien Fahren zuverlässig Anstiege – und das funktioniert ausgesprochen gut. Natürlich kann das Gerät nicht „erahnen“, wohin man genau fahren wird, aber es zeigt die Steigung auf dem aktuellen Streckenabschnitt schnell und nachvollziehbar an. Dabei lässt sich einstellen, ob alle Anstiege erkannt werden sollen oder nur mittlere bzw. größere.

Wahoo, Elemnt ACE, Test, review

Die Navigation hat Wahoo beim Elemnt ACE insgesamt einwandfrei umgesetzt und ist dank des riesigen Bildschirms besonders übersichtlich. Routen lassen sich bequem über Strava oder Komoot einspielen – alternativ kann man in der Wahoo-App auch eigene Strecken planen. Besonders praktisch: Strava-Favoriten werden automatisch auf dem Gerät angezeigt. Das Routing selbst ist durchdacht, mit klaren Abbiegehinweisen. Diese erscheinen frühzeitig am unteren Displayrand, inklusive farbiger Fortschrittsbalken, die anzeigen, wie nahe man der Abzweigung nahekommt. Direkt an der Kreuzung ertönt ein Signalton, und zusätzlich erscheinen am oberen Bildschirmrand Pfeile zur Richtungsanzeige. Die Route selbst wird deutlich farbig dargestellt, ebenso wie die Richtungswechsel.

Besonders positiv aufgefallen ist das Re-Routing: Wenn man von der geplanten Strecke abweicht, findet der Elemnt ACE schnell eine neue Route.

Konnektivität und App

Mit dem Elemnt ACE wurde die Abkehr von der klassischen „Elemnt“-App eingeleitet. Für ihn nutzt man, wie nun für alle neuen Element-Modelle, die schwarze „Wahoo“-App. Sie wird wohl über kurz oder lang die Standard-App von Wahoo werden. Über sie wurden bisher schon Geräte verbunden, wie der Kickr Smarttrainer (Kickr Move Test) oder die Speedplay Pedale (Powerlink Zero Test), Firmware-Updates durchgeführt und Basisfunktionen verwaltet. Jetzt kann man hier auch die neuen Radcomputer verbinden, die letzten Fahrten einsehen, Statistiken abrufen, Wahoo-Trainings auswählen und Geräteeinstellungen vornehmen – alles funktioniert intuitiv und ohne Umwege.

Wer allerdings den vollen Funktionsumfang inklusive strukturierter Trainingspläne nutzen möchte, braucht zusätzlich die Wahoo SYSTM App – und die ist im Testzeitraum zwar kostenlos, erfordert danach aber ein kostenpflichtiges Abo. Hier geht’s zum Erfahrungsbericht. Was die Konnektivität betrifft, lässt der ACE keine Wünsche offen: Er unterstützt Bluetooth, ANT+ und WLAN, was eine nahtlose Verbindung zu verschiedenem Zubehör ermöglicht, auch zu Produkten anderer Hersteller. Ob Pulsgurt, Leistungsmesser, E-Bike-Integration oder elektronische Schaltungen wie SRAM eTap, Shimano Di2, Campagnolo EPS – alles funktioniert problemlos. Auch Reifendrucksensoren wie SRAM TyreWiz oder der Supersapiens-Glukosesensor können gekoppelt werden. Das Pairing geht schnell und unkompliziert. Besonders praktisch: Bereits auf dem Startbildschirm werden gekoppelte Sensoren samt Akkustand angezeigt.

Pro&Contra

Pro: Großes, farbiges, riesiges Display, hervorragende Navigation, großartige Lösung mit den Sensoren
Contra: langsames Einschalten, schwer, mittlere Akkulaufzeit

Fazit Wahoo Elemnt ACE

Das Topmodell von Wahoo, der Elemnt ACE, unterscheidet sich von seinen Brüdern durch das riesige Display und den Windsensor. Dafür ist er deutlich teurer und besonders schwer. Ja, das ist sein Konkurrent, der Edge 1050 auch, aber der hat noch einmal das brillantere Display. Okay, dafür ist der noch einmal teurer. Aber keine Frage, der ACE ist ein würdiges Wahoo Topmodell mit großem Funktionsumfang. Für richtige Race wird er wegen der Größe und des Gewichts kaum infrage kommen. Anders sieht es da schon für Tourenfahrer aus und da kommt dann das große Display ins Spiel. Vor allem bei der Navigation spielt der Elemnt ACE seine Stärken aus. Das Navi-Display ist sehr übersichtlich und leitete mich zielsicher durch unbekannte Gegenden. Nicht auch zuletzt des zuverlässigen und schnellen Re-Routings ist die Navigation mit dem ACE eine Freude. Unbedingt erwähnen muss ich auch die integrierte Klingel, die ist einfach super!

Zudem überzeugt er mit einem flüssig reagierenden Touch-Display mit 16 Mio. Farben und einer funktionellen und ansehnlichen Benutzeroberfläche. Die Einbindung der Sensoren am Startbildschirm mit der Akkuanzeige der Sensoren gefällt mir sehr. Logisch ist für mich die Lösung mit der Wahoo App, das gehört alles an einen Platz und Wahoo nährt sich diesem Wunsch. Die Bedienung ist einfach und logisch, und der Funktionsumfang ist groß. Dafür ist die Akkulaufzeit nicht gerade üppig. Bei Navigation und sehr vielen Sensoren sind nur maximal 14 Stunden drin, und das ist nicht berauschend. Ob man den Windsensor braucht, wage ich zu bezweifeln, denn die, für die diese Daten interessant sind, die werden keinen ACE auf ihr Aero-Bike schrauben. Ich sehe den ACE viel mehr für Tourenfahrer, Graveler und Genussfahrer, die die Vorteile des großen Bildschirms nutzen können und bei denen 100 Gramm mehr nicht ins Gewicht fällt.


Herstellerdetails

  • Displayauflösung: 480 x 720, 3,8 Zoll
    Displayart: TFT
    Display: leicht mattiertes Gorilla Glass
    Material: Kunststoff
    Maße: fehlen noch
    Gewicht: 208 g                      
    Verbindung: Bluetooth, ANT+, WLAN
    Wasserdicht: ja, IPX7 (wasserfest bis zu 1,5 m)
    Satelliten: GPS, GLONASS, BEIDOU, Galileo, QZSS, SBAS, NavIC
    UVP: € 599,99

Mehr Infos zum Wahoo Elemnt ACE findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.