Amazfit T-Rex 3 Pro

Amazfit, T-Rex 3 Pro, Test, review

Amazfit – noch nicht gehört? Dann seid ihr nicht allein, denn so bekannt ist der Hersteller bei uns bisher nicht. Amazfit gehört Zepp Health Corporation und ist bekannt für die Entwicklung von Fitness-Trackern und Smartwatches. Auch wenn es ähnlich klingt, hat das Unternehmen nichts mit dem großen Online-Versender zu tun. Bisher flogen die Produkte von Amazfit auch unter meinem Radar, aber mit der T-Rex 3 Pro hat sich das geändert. T-Rex steht bei Amazfit für die Outdoor-Uhren des Herstellers. Mit ihnen zielen sie auch auf Trailrunner ab, und das mit einem absoluten Kampfpreis.

Der erste Eindruck

Die Amazfit T-Rex 3 Pro ist eine robuste GPS-Smartwatch für Outdoor-Aktivitäten. Ihr Gehäuse besteht aus glasfaserverstärktem Polymer, mit Titan-Lünette und Saphirglas. Als Bildschirm ist ein 1,5-Zoll-AMOLED-Display mit 3000 Nits Helligkeit verbaut. Die Uhr ist bis zu 100 Meter wasserdicht und damit für Schwimmen und Wassersport geeignet. Das Gewicht liegt bei der 48-mm-Version bei 67 Gramm. Es gibt auch eine Version für schmale Handgelenke mit 44 mm Durchmesser und einem 1,32-Zoll-Display. Die T-Rex 3 Pro bietet über 180 Sportmodi sowie umfassende Outdoor-Funktionen wie Offline-Karten, Turn-by-Turn-Navigation, Kompass, Barometer und Höhenmesser.

Sechs unterstützte Satellitensysteme sollen für präzise GPS-Daten sorgen, und die Uhr hat auch eine integrierte LED-Taschenlampe. Im Bereich Gesundheit misst die Smartwatch kontinuierlich Herzfrequenz, Blutsauerstoff, Stresslevel und Schlafqualität und liefert über die „Zepp“-App detaillierte Analysen. Auch die Akkulaufzeiten können sich sehen lassen: Im Smartwatch-Modus hält der Akku bis zu 27 Tage, im GPS-Modus bis zu 38 Stunden. Zusätzlich unterstützt die Uhr typische Smartwatch-Funktionen wie Benachrichtigungen, Musiksteuerung, Timer und Alarme.

Amazfit, T-Rex 3 Pro, Test, review

Die Funktionen der Amazfit T-Rex 3 Pro

Ich liste hier nur die wichtigsten Funktionen für Trailrunner auf. Die komplette Übersicht gibt es bei Garmin auf der Produktseite.

Ganz klar, die Amazfit T-Rex 3 Pro zielt auf die Fenix-Uhren (Test) von Garmin ab oder auch die Suunto Race 2 (Test) oder die Polar Grit X 2 (Test). Entsprechend umfangreich sind auch die Funktionen der Uhr. Das beginnt bei den absoluten Grundausstattungen wie Distanz, Puls mittels OHR, Stoppuhr, barometrischer Höhenmesser usw. Hier bleiben eigentlich keine Wünsche offen. Natürlich hat sie einen eigenen Trailrunning-Modus, der aber auch nahezu frei umprogrammiert und so an meine Bedürfnisse angepasst werden kann. Bis zu sechs Datenfelder können pro Seite angezeigt werden. Auch zum Radfahren gibt’s unterschiedlichste Modi, vom Biken zum Indoor-Radfahren und selbst Skitourengehen ist als Modus vorhanden.

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Gesteuert wird die Uhr über vier Tasten und das Touch-Display. Das funktioniert sehr flüssig und zuverlässig. Es gibt kein Ruckeln oder Verzögerungen. Der Bildschirm ist aus robustem Saphirglas. Leider ist es zwar kratzfest, aber extrem empfindlich für Fingerabdrücke. Das hatte ich so noch bei keiner Uhr, ich war dauernd am Displayabwischen. Logisch aufgebaut ist das Menü und auch optisch ist es sehr ansprechend. Da die Uhr ein Mikro und einen Lautsprecher hat, kann man auch Sprachbefehle ausführen lassen und über die Uhr (bei verbundenem Handy) telefonieren. Das funktioniert nicht mal so schlecht, dasselbe gilt für den Sprachassistenten.

Mit an Bord sind natürlich auch so Funktionen wie die Schlafaufzeichnung mit Analyse, eine Echtzeitleistungsanzeige und der PAI-Score. Die Personal Activity Intelligence¹⁰ (PAI) ist ein einfacher Gesundheitswert, der auf der Reaktion des Herzens auf körperliche Betätigung basiert und dabei helfen soll, die kardiovaskuläre Fitness zu verfolgen und zu verbessern. Bezahlen ist mit der Uhr ebenfalls möglich wie das Koppeln mit anderen Bluetooth-Geräten, eine Wetteranzeige, Musikspeicher und noch vieles mehr. Geladen wird über einen magnetischen Lade-Pod, das funktioniert einwandfrei.

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Display und Akku

Der Bildschirm der Amazfit T-Rex 3 Pro ist mit 1,5 Zoll (3,81 cm) ordentlich groß, auch wenn es durch die breite Lünette nicht so riesig wirkt. Laut Hersteller hat es eine Helligkeit von bis zu 3000 Nits. Man kann die Helligkeit automatisch anpassen lassen, hier habe ich das Gefühl, dass die Uhr aber immer eher leicht zu dunkel ist. Der Bildschirm ist aber immer ablesbar, nur bei sehr starker Sonneneinstrahlung ist die manuelle Helligkeitsanpassung besser. Generell könnte die Anzeige aber etwas knackiger sein. Man kann den Bildschirm immer anlassen, also im Always-On-Modus oder im gestengesteuerten Modus. Der funktioniert zuverlässig und reagiert recht schnell.

Bei der Akkulaufzeit kann die Amazfit T-Rex 3 Pro ebenfalls mit ordentlichen Zahlen aufwarten. Im Smartwatch-Modus hält die Uhr laut Hersteller 25 Tage. Das ist etwas optimistisch, aber 21 Tage waren im Test möglich. Abhängig natürlich auch davon, wie viel Sport man damit treibt. Hier werden dann im präzisesten GPS-Modus 38 Stunden angegeben. Hier ist es dasselbe, sie kommt hochgerechnet auf etwas weniger. Aber 33 bis 35 Stunden sind drin. Es gibt auch einen Modus, der automatisch zwischen den GPS-Modi umschaltet, wie der SatIQ von Garmin. Maximal hält sie im nur GPS-Modus bis zu 85 Stunden.

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GPS und OHR

Zwei wichtige Punkte bei Outdoor-Uhren, und hier kann ich schon gleich verraten, dass mich die Amazfit T-Rex 3 Pro positiv überrascht hat. Auch wenn die Uhr „nur“ Dualband hat, ist sie wirklich ausgesprochen genau. Sie ist im Vergleich mit teils teureren Uhren um nichts oder nur minimal schlechter. Es gibt keine gröberen Ausreißer, und der Empfang ist zuverlässig.

Auch im Bereich der optischen Herzfrequenzmessung hat mich die Amazfit sehr überrascht. Der Sensor lieferte zuverlässige Messwerte. Im Vergleich mit einem Pulsgurt ergeben sich kaum Abweichungen. Auch die Reaktionszeit des Sensors ist gut, nicht so schnell wie ein Pulsgurt, wie bei allen OHR-Sensoren, aber immer noch ausreichend schnell für normales Training. Lediglich beim Bergabfahren mit dem Bike hatte ich einmal weniger genaue Werte. Aber auch da nicht astronomische Ausreißer.

Konnektivität und App

Hier kommt bei der Amazfit T-Rex 3 Pro die „Zepp“-App zum Einsatz. Über sie werden alle Produkte des Herstellers synchronisiert, wie auch der Helio-Strap und auch die Kopfhörer. Sie ist optisch ansprechend, aber auch etwas überfrachtet. Die Gesundheitsdaten hat man gut im Blick, auch gibt es hier einen Coach, der einem etwa beim Einschlafen helfen kann, oder auch einen Kalorienzähler. Der Fokus liegt hier aus meiner Sicht eher auf den Gesundheitsdaten. Die Auswertung der Trainings ist okay, könnte allerdings besser sein. Die App kann mich also nur bedingt überzeugen.

Was mir auch fehlt, ist eine Verbindung zu anderen Trainingsapps. Ja, man kann mit Strava die Aktivitäten synchronisieren, aber keine Routen teilen und auch keine strukturierten Trainings von anderen Anbietern übernehmen, wie zum Beispiel von HumanGO. Mit TrainingPeaks geht’s über einen Umweg. Auch das Aufspielen von Routen ist kompliziert, das geht nur, indem man eine GPX-Datei importiert. Das geht inzwischen auch schon einfacher, etwas mit Strava oder Komoot. Also hauptsächlich bei der Zepp-App ist noch einiges an Luft nach oben.

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Navigation

Die Amazfit T-Rex 3 Pro ist neben den Garmin-Uhren die Einzige, die routingfähige Karten anbietet. Das heißt, es ist während der Aktivität auch ein Re-Routing möglich. Das hat außer Garmin sonst keiner. Die Navigation ist einfach, wenn man mal die Route auf der Uhr hat. Die muss man als GPX importieren. Abzweigungsansagen kommen für meinen Geschmack etwas spät, aber trotzdem ist das Navigieren mit der Uhr ein Kinderspiel. Das Re-Routing funktioniert bislang nicht zu 100 % optimal, es leitet meist auf Straßen um oder bricht ab. Auch macht es das Re-Routing nicht automatisch. Hier ist Amazfit aber schon dabei, das Problem zu lösen. Da es nur die Software betrifft, sollte das kein Problem sein.

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Bodymetrics

Die Amazfit T-Rex 3 Pro kombiniert robuste Outdoor-Technik mit umfassenden Gesundheitsfunktionen. Sie misst Herzfrequenz, Blutsauerstoff, Stresslevel und Hauttemperatur dauerhaft und analysiert Schlaf inklusive Atemqualität. Mit dem Aktivitätsindex PAI und dem Erholungs-Tool BioCharge übersetzt sie Messwerte in verständliche Kennzahlen. Auffällige Werte werden per Warnung gemeldet, und per One-Tap lassen sich alle relevanten Daten gleichzeitig abrufen. Damit liefert die Uhr praxisnahe Gesundheitsinfos – ohne medizinischen Anspruch, aber mit klarem Mehrwert für Training und Alltag.

Pro&Contra

Pro: großes Display, flüssiger Touchscreen, riesiger Funktionsumfang, starkes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra: sie wirkt etwas billig, die ZEPP-App ist weniger auf Sport ausgerichtet, wenig Verbindungsmöglichkeiten mit Sport-Apps, empfindlich bei Fingerabdrücken

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Fazit Amazfit T-Rex 3 Pro

Keine Frage, der Preis von 399,90 € der Amazfit T-Rex 3 Pro bei der Funktionsliste ist eine Ansage. Aus meiner Sicht ist sie eine wirklich gute Outdoor-Uhr mit guter Akkulaufzeit und einem breiten Funktionsspektrum, das von Offline-Karten über Turn-by-Turn-Navigation, Mikrofon und Lautsprecher, bis hin zu mehr als 180 Sportmodi reicht. Auch wenn sie mit Saphirglas und Titan-Lünette ausgestattet ist, wirkt sie nicht sonderlich wertig und das Armband ist besonders „billig“. Dafür ist das AMOLED-Display hell und auch bei Sonnenschein gut ablesbar und auch der Touchscreen funktioniert flüssig. Der ist aber auch recht empfindlich, etwa unter einer Jacke macht er sich gerne mal selbstständig.

Die T-Rex 3 Pro hat jedoch auch ihre Schwächen. Hier ist zum einen das schwache Re-Routing zu nennen. Ewig schade, denn das könnten andere gar nicht. Das größte Manko ist aber sicher die Zepp-App. Im Vergleich zu Konkurrenzplattformen braucht sie noch etwas an Feinschliff. Etwa bei der Auswertung der Aktivitäten, bei der Kommunikation mit anderen Trainingsplattformen oder auch bei der Gestaltung. Sie ist noch viel zu sehr auf Gesundheitstracker fokussiert.

Letztlich ist die T-Rex 3 Pro aber eine der interessantesten Alternativen für alle, die eine zuverlässige Outdoor-Smartwatch suchen, ohne gleich in die Premium-Preisklasse von Garmin & Co. einzusteigen. Sie punktet mit Ausdauer, Robustheit und vielseitigen Funktionen.

„Die Amazfit T-Rex 3 Pro bietet viele Features, die sonst nur in deutlich teureren Modellen zu finden sind – und überzeugt mit einem starken Preis-Leistungs-Verhältnis, aber mit Abstrichen.“


Herstellerdetails

  • Displayauflösung: 480 × 480 Pixel
    Displayart: AMOLED
    Display: Saphirglas
    Material: Faserverstärkter Kunststoff mit Lynette Titan
    Material Armband: Nylon
    Armbandbreite: 22 mm
    Maße: 48 x 48 x 14 mm
    Gewicht: 67 g
    Verbindung: Bluetooth, ANT+, WLAN
    Wasserdicht: ja, 10 ATM
    Satelliten: GPS, GLONASS, Galileo, Beidou – Dualband
    UVP: 399,90 €

Mehr Infos zur Amazfit T-Rex 3 Pro findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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