Garmin Fenix 8 Pro MicroLED

Garmin, Fenix 8 Pro MicroLED, Test, review

Garmin hat seiner Top-Fenix ein Upgrade verpasst und nennt sie nun Fenix 8 Pro. Zum einen hat die Uhr jetzt LTE bekommen. Man kann also Nachrichten und Anrufe direkt über die Uhr tätigen und braucht dazu kein Handy mehr. Doch noch spannender finde ich die neue Fenix 8 Pro MicroLED. Sie hat einen neuen Bildschirm bekommen. Mit dem MicroLED bekommen wir einen Blick in die Zukunft. Diese Technologie wird wohl über kurz oder lang AMOLED ablösen. Ich habe mir die Uhr wieder genau angeschaut, vor allem, ob sie den wirklich hohen Preis auch wert ist.

Der erste Eindruck

Die neue Fenix 8 Pro hat sich gegenüber der Vorgängerin (Test Fenix 8) kaum verändert. Neu ist allerdings, dass es die Uhr nicht mehr in der 43-mm-Version gibt. Es gibt also nur mehr die 47-mm-Variante und jene mit 51 mm.  Ich hatte im Test die 51er, sie ist mit 51 x 51 x 14,7 mm exakt gleich groß geblieben und ist schon eine stattliche Erscheinung. Auch sonst setzt Garmin auf ein erprobtes Design mit den fünf typischen Knöpfen und den Quick-Fit-Armbändern. Erhalten geblieben sind die Taschenlampe am oberen Ende des Gehäuses bei allen Modellen und der aktuelle OHR-Sensor. Das Gewicht ist bei der MicroLED-Version mit 92 Gramm ebenfalls gleichgeblieben.

Garmin, Fenix 8 Pro MicroLED, Test, review

Die Neuerungen zur Vorgängerin

Von der Fenix 8 auf die Fenix 8 Pro hat sich nicht viel verändert, vor allem die Kommunikation wurde ausgebaut. Hier ein kurzer Überblick:

– Höhere Displayhelligkeit sowohl beim AMOLED und neu bei MicroLED
– Erhöhte Lautsprecherlautstärke
– LTE/Mobilfunkverbindung
– Zweiwege-Satellitenverbindung
– LTE Live-Zweiwege-Sprachanrufe
– LTE Live Track
– LTE-Sprachnachrichten
– LTE-SMS
– LTE-Wetter
– LTE-Standort
– LTE-Vorfallerkennung
– LTE-Notfall-SOS
– Satelliten-Notfall-SOS hinzugefügt
– Satelliten-SMS
– Satelliten-Check-in (Standort)
– Nur in 47 mm und 51 mm angeboten

Garmin, Fenix 8 Pro MicroLED, Test, review

Die Funktionen

Um den Teil nicht ewig lange werden zu lassen, beschränke ich mich auf die aus meiner Sicht wichtigsten, vor allem, was Trailrunner betrifft. Die vollständige Auflistung aller Funktionen findet ihr bei Garmin hier. Sport-Modi gibt es für nahezu jede Sportart, seit der Fenix 8 auch fürs Tauchen mit den zugehörigen Tauchfunktionen. Da ich nicht tauche, bleiben als wirklich neue Funktionen mit LTE, der Satellitenkommunikation und dem MicroLED-Display. Die Telefonie funktioniert nun also auch ohne Handy direkt über die Uhr. Dazu braucht es aber einen aktiven Vertrag, hier bietet Garmin verschiedene Tarife an. Das gilt auch für die Satellitenkommunikation. Sie funktioniert jetzt wie bei den InReach Geräten. Ein Vertrag kostet ab zehn Euro monatlich. Grundsätzlich funktioniert die Telefonie recht gut, das Gegenüber hört einen gut und auch die Ausgabe über den Lautsprecher ist überraschend deutlich.

Das integrierte LTE erhöht den Nutzen nun enorm gegenüber der normalen 8er, wo man trotzdem das Handy dabeihaben musste. Wobei man das wohl ohnehin meist dabei hat, aber die Uhr hat im Notfall wohl längere Batterie und das kann dann schon entscheidend sein. Auch beim Skitourengehen oder Radfahren ist es nicht unpraktisch, wenn man das Telefon nicht herausholen muss und mit der Uhr telefonieren kann, wenn man schon dringend beim Sport erreichbar sein muss. Weniger begeistert bin ich nach wie vor von den Sprachbefehlen. Hier gibt es nur eine eher eingeschränkte Funktionspalette und es dauert auch ewig, bis die Uhr dann das macht, was man will. Da ist man mit den Knöpfen oder dem Touch eher schneller.

Besonders spannend für Trailrunner finde ich die neue „Running Tolerance“ (biomechanische Belastung). Diese Funktion wünsche ich mir schon lange, denn bisher wurde die Belastung immer rein über den Puls berechnet. Wenn man 1000 hm bergab läuft, war es bisher für die Garmin Uhren ein Recovery-Lauf. Was er aber in Wirklichkeit natürlich nicht war. Die „Running Tolerance“ soll die tatsächliche Belastung eines Laufs im Verhältnis zur Strecke bestimmen. Neu ist auch die „Automatische Ziellinie“. Läuft man ein Rennen und hat den Track geplant und vergisst im Ziel Stopp zu drücken, dann bessert die Uhr das automatisch aus, wenn man dann verspätet Stopp drückt. Weniger begeistert bin ich von der neuen “Running Economy“. Das misst, wie effizient du läufst.

Running Toleranz

Display und Akku

Garmin verwendet bei der Fenix 8 Pro als einer der allerersten bei einer Sportuhr ein MicroLED Display ein. Für aktuelle Sportuhren ist AMOLED inzwischen ein bewährter Standard – farbintensiv, kontrastreich und ausgereift. MicroLED gilt hingegen als die Zukunftstechnologie: heller, effizienter und langlebiger, aber noch kaum verfügbar. Das treibt die Preise in die Höhe, wie man bei der Fenix 8 Pro sieht. Die 51er-Version hat einen 1,4-Zoll-Bildschirm mit 454 × 454 Pixeln. Die Helligkeit wird mit 4500 Nits angegeben, und der Bildschirm hat 400.000 einzelne LEDs. Das Mikro-LED-Display ist auch wirklich knackig scharf und hat superschöne, kräftige Farben und ist aus jedem Winkler ausgezeichnet ablesbar.

Eigentlich sollte der MicroLED Bildschirm weniger Akkuverbrauch haben als der AMOLED. Das ist bei der Fenix 8 Pro MicroLED nicht so. Garmin gibt eine Laufzeit von 44 Stunden bei GPS und bei allen Systemen 37 Stunden an, immer im gestengesteuerten Modus. Always-on sind es bei allen Systemen nur mehr 16 Stunden. Die Laufzeit ist bei Always-on zwar okay, kann aber mit der Fenix 8 AMOLED, mit 60 Stunden bei allen Systemen an, bei weitem nicht mithalten. Im Smart-Modus gibt Garmin bei der Fenix 8 Pro MicroLED gar nur zehn Tage Laufzeit an. Im maximalen Batteriemodus schafft die Uhr 53 Stunden und im Expeditionsmodus acht Tage.

Garmin, Fenix 8 Pro MicroLED, Test, review

GPS und OHR

Über diese beiden Bereiche sorgten lange für Diskussionen, aber das ist aus meiner Sicht kein großes Thema mehr. Vor allem im Bereich des Satellitenempfangs und der Genauigkeit ist Garmin derzeit das Maß aller Dinge, und das gilt auch für die Fenix 8 Pro MicroLED. Inzwischen kann ich sogar fast immer genau sagen, ob die Uhr an der linken oder rechten Hand war. Hervorzuheben ist die automatische Multiband-Funktion. Diese verwendet mehrere Satellitensysteme, und zwar ganz automatisch. Das spart zum einen Akku und sorgt für mehr Genauigkeit, ohne dass man selbst bei jedem Sport was umstellen muss.

Auch der OHR war lange nicht zufriedenstellend, das hat sich ebenfalls über die Jahre verändert. Inzwischen liefert die Pulsmessung am Handgelenk wirklich hervorragende Werte. Selbst bei Intervallen (wenn sie nicht zu kurz sind) sind die Daten für Amateure brauchbar. Im Vergleich mit einem Pulsgurt ergeben sich beim Grundlagentraining gar keine Abweichungen mehr. Der V5-Sensor der Fenix 8 Pro ist wirklich tadellos. Das trifft auch für Fahrtenspiele usw. zu. Zum normalen Training verwende ich inzwischen keinen Gurt mehr, nur noch für die Tests.

Garmin, Fenix 8 Pro MicroLED, Test, review

Konnektivität und App

Hier braucht man nicht mehr viel zu sagen. Die Konnektivität der Fenix 8 Pro MicroLED ist wie von allen Garmin bekannt gut. Sie lässt sich mit nahezu allen Sensoren über ANT+ oder Bluetooth verbinden. Auch die Verbindung mit dem Handy ist super einfach herzustellen und absolut stabil. Die Connect-App am Handy ist über die Jahre auch viel besser geworden und ist nun sehr übersichtlich und funktionell. Man kann das Training sowohl auf der App auswerten als auch online mit dem PC. Hier ist es dann noch übersichtlicher.

Navigation

Eines meiner Lieblingsthemen bei Garmin, da natürlich auch die Fenix 8 Pro MicroLED über eine Kartennavigation verfügt. Die Bedienung, besonders mit dem Touchscreen, ist einfach und intuitiv. Bei der Navigation gibt es also nix Neues, nur Altbekanntes wie Abbiegehinweise, dann das Climb Pro 2, welches bei einer einprogrammierten Route zeigt, wo im An- bzw. Abstieg man gerade ist, wie viele HM es noch sind usw. Ebenfalls mit dabei ist, dass man spezielle Punkte einprogrammieren kann, wie etwa eine Labestation bei einem Rennen, und die Uhr zeigt dann, wie weit es dorthin noch ist. Im Hinblick auf Navigation gibt es derzeit definitiv keine besseren Uhren als die von Garmin.

Bodymetrics

Ein Punkt, der aus meiner Sicht immer spannender wird, sind die Gesundheitsdaten. Hier ist Garmin wirklich sehr weit vorne. Neben den ganzen Sportfunktionen kann man mit der Fenix 8 Pro MicroLED auch seinen Körper überwachen lassen und damit das Training verbessern. Die Funktionen reichen vom PulsOx, also der Blutsauerstoffmessung (ganztägig oder nur im Schlaf), über die Schlafanalyse mit Sleepscore, die Stresserkennung, die Anzeige der Atemfrequenz, eine Health-Snapshot-Funktion bis hin zur Body-Batterie-Anzeige. Das ermöglicht einen guten Einblick in den eigenen Körper und ich beschäftige mich immer mehr damit. Die Daten stimmen meist mit dem Gefühl überein bzw. bestätigen es. Wenn man sich zum Beispiel etwas weniger erholt fühlt, verschiebt man das Intervalltraining besser auf morgen und macht heute eine lockere Einheit.

Pro&Contra

Pro: kontrastreicher, brillanter Bildschirm, riesige Funktionsvielfalt, hervorragender Satellitenempfang, riesige Akkulaufzeit, Touchscreen
Contra: sehr teuer, enttäuschende Akkulaufzeit

Garmin, Fenix 8 Pro MicroLED, Test, review

Fazit Fenix 8 Pro MicroLED 51mm

Garmin wagt mit der Fenix 8 Pro MicroLED einen großen Sprung nach vorn. Aber nicht nur technisch, sondern auch preislich. Dabei meine ich nicht das integrierte LTE und die Satellitenkommunikation, sondern das MicroLED-Display. Es zeigt, wohin die Reise bei Bildschirmen gehen wird. Er ist super scharf, aus jedem Winkel gut einsehbar und Sonneneinstrahlung ist kein Problem mehr. Eigentlich sollte auch die Akkulaufzeit der Uhr damit verbessert werden, das ist aber noch nicht gelungen. Leider im Gegenteil, die Fenix 8 Pro MicroLED ist hier sogar recht schwach auf der Brust.

Die neue Möglichkeit, Trainingseinheiten live über LTE oder auch über Satellit zu tracken und selbst außerhalb jeglicher Netzabdeckung Positions-Check-ins zu senden, ist ein echtes Sicherheits-Upgrade. Und die Telefonie funktioniert zuverlässig, der Versand von Nachrichten ist mittels Messenger App am Handy auch easy. Ansonsten gilt für die neue Pro das Gleiche wie schon für die bisherige Fenix 8. Sie ist sicher die aktuell beste Sportuhr am Markt mit unglaublich vielen Funktionen. Zudem arbeitet sie wirklich zuverlässig. Sie lässt einfach keine Wünsche offen und das sollte sie auch, denn die 2000,- Euro Kaufpreis sind schon eine Ansage. Da zahlt man klar für das ganz neue MicroLED-Display, das wirklich großartig funktioniert. Die Frage ist nun mal, ob es einem 700,- Euro wert ist. Denn die Fenix 8 Pro AMOLED kostet 1299,- Euro, und das ist auch schon sehr teuer.

„Die Garmin Fenix 8 Pro MicroLED ist eine High-End-Uhr für Tech-Nerds und hervorragender Funktion. Einzig der extrem hohe Preis und die bescheidene Akkulaufzeit trüben den sehr positiven Eindruck.“


Herstellerdetails

  • Displayauflösung: 454 x 454 Pixel
    Displayart: MicroLED
    Display: Saphirglas
    Material: Faserverstärktes Polymer mit Titangehäuse hinten
    Material Armband: Silikon
    Armbandbreite: 26 mm
    Maße: 51 x 51 x 14.7 mm
    Gewicht: 93 g
    Verbindung: Bluetooth, ANT+, WLAN
    Wasserdicht: ja 10 ATM
    Satelliten: GPS, GLONASS, Galileo, QZSS, Beidou – Multiband
    UVP: Fenix 8 Pro MicroLED 51mm € 1999,99

Mehr Infos zur Fenix 8 Pro MicroLED 51mm findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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