Hoka Mafate X

Hoka, Mafate X, Test, review

Mit dem Mafate X kombiniert Hoka seine Carbon-Technologie mit seinem Trail-Klassiker für alpines Gelände, dem Mafate. Ein Schuh für grobes Gelände, aber mit guter Dämpfung und etwas Rebound von der Carbon-Sohle, daher das X im Namen. So ist zumindest die Idee des Schuhs. Doch kann der Mafate X wirklich überzeugen oder ist er nur eine teurere Version des Mafate 5?

Der erste Eindruck

Der Mafate X von Hoka wirkt optisch ein wenig wie eine Mischung aus dem ersten Tecton X und dem aktuellen Mafate 5. Wie von einem Mafate zu erwarten, kommt der X mit einer massiven und breiten Sohle, vom Tecton X hat er die nach vorne gezogene Schnürung. Sie beginnt eine Lasche früher als bei herkömmlichen Modellen. Er ist sehr sauber verarbeitet und hat ein grob gestricktes Obermaterial. Der Zehenschutz ist dafür etwas geringer ausgefallen, dafür hat er an der Ferse eine massive TPU-Verstärkung. Geschnürt wird mit normalen Schuhbändern und die Sprengung liegt bei 7 mm. Das ist minimal anders als beim Mafate 5 (Test). Das Gewicht liegt in Größe UK 8,5 bei satten 337 Gramm. Damit liegt er eher im Bereich der schwereren Ultra-Schuhe.

Hoka, Mafate X, Test, review

Die Passform

Der Hoka Mafate X ist klar ein Ultra-Schuh und soll auch nach vielen Stunden noch gut passen und komfortabel sein. Er soll sich aber auch in alpinerem Gelände bewegen können. Damit sollte er Komfort und Kontrolle gut ausbalancieren. Ich würde sagen, hier fällt das Pendel eher Richtung Komfort. Das betrifft aber eher die Sohle. Das Obermaterial ist komfortabel, an der Ferse gut gepolstert, aber dennoch straff und hält den Fuß besonders im Mittelfußbereich und an der Ferse gut fest. Dafür hat man in der Zehenbox ausreichend Platz. Durch die Verlängerte Schnürung kann man selbst ein wenig kontrollieren, wie viel Platz man vorne hat. Die Zunge ist zwar dünn, sie ist nicht mit der Zwischensohle verbunden, verteilt aber den Druck optimal. Ich empfinde die Passform als ausgezeichnet, der Leisten wird wohl ganz vielen gut passen.

Hoka, Mafate X, Test, review

Die Sohle

Mit seinen Dual-Density-Sohlen hat Hoka schon ganz früh für Aufsehen gesorgt. Das bedeutet, dass die Zwischensohle (also der Schaum zwischen Außensohle und Fußbett) aus zwei unterschiedlichen Schaumstoffen besteht, die verschiedene Härtegrade haben. Dadurch wird das Laufverhalten gezielt beeinflusst. Beim Mafate X hat Hoka einen Super-Critical-EVA-Schaum als Rahmen genützt. Der gibt Stabilität und Langlebigkeit. In die Mitte wurde ein PEBA-Kern eingelegt, der für viel Bouncyness und Lauffreude sorgt. Bei der Carbonplatte handelt es sich um eine gabelartig geteilte Platte, die sich damit etwas an den Untergrund anpassen kann. Sie ist zwischen PEBA-Schaum und EVA eingelegt. Sie sorgt für zusätzlichen Vortrieb.  Bei der Außensohle gibt’s keine Experimente, hier wird die Vibram Litebase Gummimischung verwendet, mit 3,5 mm Stollen. Der Gummi ist aber aus Gewichtsgründen nicht über die ganze Sohle gezogen.

Hoka, Mafate X, Test, review

Persönlicher Eindruck

Der Mafate gilt als das Arbeitstier in der Laufschuhpalette von Hoka. Also ein Schuh fürs Grobe und den Alltag auf den Trails. Das X im Mafate X lässt dann aber doch etwas anderes erwarten. Carbon soll etwas mehr Speed bringen und auch der PEBA Schaum verspricht viel Bounce. Und ich war wirklich überrascht, der Mafate X fühlt sich vom ersten Meter weg lauffreudig an und hat auch ordentlich Vortrieb. Dabei lässt er auch fast sein Gewicht vergessen, er läuft sich viel leichter, als es die Wage vermuten lassen würde. Diese angenehme Dynamik hatte ich beim Mafate 5 etwas vermisst. Der X rollt nun locker und angenehm dahin, lässt sich auch gerne schneller laufen und bietet durch seine breite Auflage dabei noch viel Sicherheit. Auf normalen Trails fühlt man sich sicher und kann ordentlich Gas geben. Der Grip ist ebenfalls ausgezeichnet, solange es nicht zu tief wird. Ganz Mafate like mag er auch technischeres Gelände, aber da erreicht der Mafate X schneller seine Grenzen als der Mafate 5. Technische Trails sind kein Problem, wenn’s aber alpiner wird, dann fehlt etwas das Gefühl und die Sohle ist zu weich. Die Carbonplatte bietet auch Schutz gegen spitze Steine, doch auch das Gefühl für den Untergrund ist nur mehr in Spuren vorhanden.

Pro&Contra

Pro: Super Passform, lauffreudig, angenehme Dynamik, bouncy und ein sicheres Gefühl
Contra: schwer, hochpreisig

Hoka, Mafate X, Test, review

Fazit Hoka Mafate X

Brüder im Namen, aber doch ganz anders. Der Hoka Mafate X unterscheidet sich von seinem Bruder Mafate 5 deutlich. Der Mafate X ist softer und auch bouncyer, durch PEBA Schaum und Carbon hat er auch deutlich mehr Vortrieb. Dieser lässt sogar das recht hohe Gewicht des Schuhs fast vergessen lassen. Ganz im Sinne der Mafate mag er es auch durchaus etwas technischer, aber da gibt’s Grenzen. Vor allem in alpinem Gelände ist dann die Sohle zu weich und zu dick. Auf normalen Trails, auch mit Wurzeln und Steinen, schlägt er sich allerdings wirklich gut. Nur wenn es zu winkelig wird, dann kommt er mit der voluminösen Sohle und dem Gewicht an seine Grenzen. Er ist aber auch kein Schuh für die Tempojagd auf den schnellen Hometrails. Er ist ein Ultra-Trail-Schuh mit enormer Stabilität, Schutz und deutlicher Energierückgabe auf langen Strecken. Wer maximale Effizienz und Komfort sucht, findet hier ein starkes Werkzeug – wer Agilität und Bodengefühl bevorzugt, wird ihn als zu massiv empfinden.

„Der Hoka Mafate X ist ein lauffreudiger, leicht dynamischer Ultra-Schuh der viel Spaß macht auf der langen Distanz, selbst auf leicht technischen Trails ist er problemlos laufbar.“


Herstellerdetails

  • Gewicht: 344 Gramm (Herstellerangabe)
    Sprengung: 8 mm
    Schnürung: Schuhbänder
    Dämpfungsmaterial: PEBA-Kern, EVA-Chassis (Super-Critical) und gegabelte Cordon Platte
    Außensohle: Vibram Megagrip
    Profiltiefe: 3,5 mm
    Höhe Zwischensohle: 49 mm/42 mm
    Membran: keine
    UVP: € 225,-

Mehr Infos zum Hoka Mafate X findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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