Pflichtausrüstung

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Was muss, das muss

Es ist ein sehr schwieriges Thema unter Trailrunnern. Die Pflichtausrüstung bei Rennen sorgt immer wieder für Diskussionen. Was muss rein? Was ist sinnvoll? Was ist zu viel? Und braucht es das überhaupt? Alles Fragen, die immer wieder diskutiert werden. Wobei ich zumindest bei der letzten Frage eine ganz klare Antwort habe: JA! Natürlich braucht es eine Pflichtausrüstung bei Trail-Rennen.

 

Und schon sind wir in der Diskussion, wann brauche ich sie und was ist wirklich notwendig. Hier möchte ich aber etwas weiter ausholen und erstmal von den Rennen weggehen. Die Frage ist: Was habt ihr denn bei euren Läufen immer so mit dabei? Also in der Freizeit sozusagen, wenn ihr einfach mal eine Runde auf den Hometrails dreht oder eine längere Tour am Wochenende macht. Bei mir ist es natürlich etwas davon abhängig, wie lange ich unterwegs bin. Wenn’s nur eine Stunde auf den flachen Trails ums Haus ist, wo immer Leute unterwegs sind, dann habe ich nur das Handy dabei. Aber bei allen anderen Läufen ist der Rucksack mit. Denn für mich gehört ein Notfallset einfach zur Standardausrüstung, wenn man in der Natur unterwegs ist.

 

Man weiß ja nie

Da packe ich dann ein kleines Erste-Hilfe-Set ein und eine Rettungsdecke. Hier habe ich länger gesucht, um was Kleines zu finden. Heuer habe ich dann durch Zufall die Produkte von Lifesystems zum Testen bekommen. Ich wollte immer ein kleines Paket, das aber wasserdicht ist und so wenig wie möglich Platz verbraucht im Rucksack. Hier hat sich das „Nano“-Set von Lifesystems sehr bewährt. Dazu noch die passende Iso-Decke, das Handy, etwas zu trinken und einen Riegel. Damit bin ich auf den kürzeren Trails, nur leicht abseits der bewohnten Gegenden gut gerüstet. Mit 85 Gramm fällt das Set nicht ins Gewicht und ich habe was dabei. Denn passieren kann schnell etwas. Und dabei mache ich mir um mich sogar die wenigsten Sorgen. Aber es sind andere Menschen am Berg unterwegs, und auch denen will ich helfen können, wenn es notwendig ist.

Einmal vollpacken bitte

Für die langen Läufe, die mich vor allem weit weg von den Häusern führen habe ich dann noch mehr im Rucksack. Zum Nano-Pack, Decke, Handy, Getränk und Riegel kommen noch im Sommer eine dünne Windjacke, wenn das Wetter unsicher aussieht stattdessen eine Gore-Jacke, und ein Stirnband. Wenn’s kühler ist noch Ärmlinge, Beinlinge, Mütze, Handschuhe und statte der dünnen Jacke eine mit leichter Isolierung. Zum einen kann das Wetter manchmal sehr schnell umschlagen, zum anderen kann der Wind in der Höhe die Temperatur enorm verändern. Das alles hat aber noch immer in einem 6-Liter Rucksack Platz. Also nix sonderlich aufwändiges.

 

Somit klären sich für mich auch die anderen Fragen zur Pflichtausrüstung recht schnell. Ich kann die Diskussion nicht verstehen, hingegen kann ich aber jeden Veranstalter verstehen, der eine solche vorschreibt. Klar, gibt es Experten, die wissen was sie auf dem Berg brauchen, aber die große Mehrheit kennt die lokalen Gegebenheiten nicht und hat vom Wetter in den Bergen eher weniger bis keine Ahnung. Hier braucht es einfach Regeln. Ob die Regenjacke nun 10.000mm oder 20.000mm Wassersäule hat, ist sicher nicht das Thema, aber dass eine bei einem Rennen in den Bergen im Rucksack sein muss, steht außer Diskussion für mich. Dass, das bei traumhaftem Sommerwetter komisch wirkt gebe ich zu, aber der Veranstalter kennt das Wetter im Vorfeld nicht und ich würde mich auch nicht der Diskussion aussetzen wollen, ob es noch „schön“ ist oder schon „nicht mehr so schön“ ist.

 

Mich würde interessieren, wie ihr das mit der Pflichtausrüstung sehr und würde mir vor allem Wünschen, dass ihr eure Meinung auch begründet, damit eine Diskussion entstehen kann.

 

Lifesystems

Ich habe heuer mehrere Produkte von Lifesystems getestet, zum Glück habe ich keines davon gebraucht. Aber vor allem das Nano-Set war sehr viel im Einsatz und auch die Notfalldecke und die Pfeife, die mit 95g extrem leicht ist. Dazu hatte ich noch das Micro-Kit für Bike&Hike, da es hier nicht ganz so leicht und klein sein muss. Auch die Notfallpfeife ist sehr leicht und ordentlich laut. Spannend ist auch das winzige Biwak Survival Shelter 2, falls es mal wirklich etwas länger dauern sollte.

Mehr Infos zum Lifesystems findet ihr hier

 

Transparenzhinweis: Die Produkte wurden mir vom Hersteller zu Testzwecken ohne jegliche Vorgaben oder Einschränkungen zur Verfügung gestellt.

 

2 Kommentare

  1. Auf längeren Trails habe ich grundsätzlich eine leichte Regenjacke, Ärmlinge und eine etwas isolierende Hoodyweste z.B. Dynamit Mezzalama dabei. Die liebe ich auch beim alpinen Klettern wenn es am Standplatz mal was länger dauert. Erste Hilfe Set ist obligatorisch und eine dünne lange Tight, bzw. Beinlinge. Ich kann die Diskussionen mit den Veranstaltern überhaupt nicht verstehen, jeder der öfters in den Bergen unterwegs ist weiß wie schnell sich das Wetter ändern kann und wie froh man dann ist noch einen Pulli etc. dabei zu haben! Und wenn es „nur“ für den guten Freund ist der ihn vergessen hat! Insofern bin ich absolut bei den Veranstaltern die eine Pflichtausrüstung vorschreiben, denn es gibt genug Personen die absolut keinen Plan haben von Bergwetter etc. Happy Trailrunning, Martin

  2. Oh, eines meiner Lieblingsthemen 🙂

    Ich bin absolut kein Fan von Pflichtausrüstung, da ich finde, dass das Thema “Eigenverantwortung” einfach viel mehr in Fokus gerückt werden muss. Wenn ich mich zu solch einem Event anmelde, dann muss ich mich eben auch mit den Gegebenheiten vertraut machen und schauen, welche Eventualitäten eintreten können.
    Wenn die Leute sich ein neues Auto, Handy, TV, oder was auch immer kaufen, dann wird ja auch das Internet gewälzt und es wird auf allen Kanälen nach Empfehlungen gesucht, aber bei einem Event muss dann alles auf einem Silbertablett serviert werden.
    Die Veranstalter können ja gerne Tipps geben, im Sinne von “empfohlene Ausrüstung”, aber explizit vorschreiben würde ich nichts.
    Ich kenne es aus Nordamerika, da funktioniert dieses System wunderbar. Keine Pflichtausrüstung, jeder ist für sich selbst verantwortlich…alles gut!
    Bei “The Rut” 2016 ist ein Typ sogar oberkörperfrei gestartet, obwohl es 5 Grad hatte und weiter oben hats angefangen zu schneien. Das mag natürlich eine extreme Ausnahme sein, aber auch der Typ ist ins Ziel gekommen und keiner der Teilnehmer hat gedacht “Hey, wenn der halbnackt läuft, dann mache ich das auch”.

    Dennoch darf man mich nicht falsch verstehen. Wenn ich an einem Event teilnehme, dann habe ich alles dabei was der Veranstalter vorschreibt. Dafür heißt es ja Pflichtausrüstung. Auch wenn es mir vielleicht nicht passt, aber mitgenommen wird es, wenn es so vorgeschrieben ist. Wer damit ein Problem hat kann ja zu Hause bleiben, denn dafür gibt es Ausschreibungen wo ich im Vorfeld weiß, worauf ich mich einlasse. Leute die dann anfangen zu diskutieren kann ich nicht verstehen, dann es zwingt sie ja niemand mitzulaufen.

    Ich bin der Meinung bei uns würde das auch wie in Amerika funktionieren; so ganz ohne Pflichtausrüstung. Der Veranstalter gibt Empfehlungen ab, so haben auch die unerfahrenen Läufer einen Anhalt, und am Ende nimmt aber jeder mit, was er für richtig hält.

    Als Totschlagargument kommt dann natürlich sofort der Zugspitzlauf 2008!
    Aber der Veranstalter ist von allem frei gesprochen worden!
    Dennoch wird dieser Lauf noch auf Ewigkeiten das Argument schlechthin bleiben und somit wird sich da meiner Meinung nach in absehbarer Zeit nicht viel ändern.

    Wenn ich unterwegs bin, dann hängt es stark von Strecke, Wetter und persönlicher Verfassung ab. Für die Runde auf den Hausberg reichen oft Handy und ggf. Softflask, aber es kann auch schon mal mehr sein. Klar ist die Kleidung witterungsangepasst.
    Ich bin aber auch schon mal nur mit Softflask und Handy um den Königssee gelaufen. Da war die Wettervorhersage stabil und ich weiß, wann ich wo Wasser auf der Strecke finde.
    Solche Läufe sind aber eher selten. Vergleichen kann man das bestimmt in gewisser Weise mit einer free-solo Klettertour. Klar ist das gefährlich und es kann immer etwas passieren (auch wenn man nicht selbst Schuld ist), aber das ist dann eben ein kalkulierbares Risiko, das man in Kauf nimmt. Ganz ausschließen lässt sich der “worst case” am Ende nicht, aber mit steigender Erfahrung und Leistung gehören solche Dinge für mich dazu.
    Das Gefühl noch solch einem “Minimallauf” ist etwas ganz besonderes.

    Viele Grüße

    Steve

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