Ein cooler Saisonstart beim IATF

iatf, trailrunning, k35, review
© Sportograf

Endlich war es mal wieder soweit und ich bin mit hunderten Gleichgesinnten an einer Startlinie gestanden. Das Innsbruck Trailrunning Festival, kurz IATF, war am 7. Mai mein Start in die Saison und wie schon vor der Pandemie war das IATF wieder ein ganz großes Treffen mit Bekannten und Freunden. Es war wirklich herrlich, wieder mal richtig unter seines Gleichen zu sein. Eigentlich war ja der K25 bei mir geplant gewesen, aber da hat mich dann ein gewisser Simon überredet, doch die K35 zu nehmen. Im Nachhinein eine super Entscheidung, aber das wusste ich vorher noch nicht.

Der K35 ist die neue Strecke beim ITAF, welches mit Strecken von 7 bis 110k ohnehin schon viele Auswahlmöglichkeiten bietet. Doch der 25er ist mir mit seinen 450hm eigentlich zu flach, sprich zu schnell und der K42 ist mir mit 42k und 1600hm zum Saisonstart etwas zu weit. Da lägen die 35 Kilometer ja genau dazwischen. Die Strecke des K35 hat 37k und 1900hm, also nach einer Wintersaison nur auf den Tourenski schon etwas viele Höhenmeter. Rauf hatte ich keine Sorgen, aber wie werden sich 1900hm bergab anfühlen? Diese Frage beschäftigte mich im Vorfeld. Trotzdem habe ich mich zur K35-Strecke überreden lassen.

Alles etwas anders

Der Altschnee am Patscherkofel macht aber dem Veranstalter einen Strich durch die Rechnung. Am Patscherkofel war noch zu viel davon. Deshalb mussten der K110/K85 und der K35 geändert werden. 500hm weniger für den K35 und 32k Streckenlänge. Na, das klang dann schon etwas anders. Ich war zwar schon auf die 1900 eingestellt und hatte im Training schon mal versucht rauszufinden, wie sie sich bergab anfühlen werden. Aber gut, dann machen wir halt weniger, dachte ich mir. Die Vorbereitung lief gut und mein Ziel war klar: Ich will einfach nur Spaß haben. Kein All -Out oder Vollgas, sondern genießen war das Motto.

Back on Track

Ich war schon am Freitag vor Ort, um die Startunterlagen abzuholen und natürlich, um die Stimmung aufzunehmen und Leute zu treffen. Ja, das hatte mir echt gefehlt, diese vielen interessanten Menschen und diese positive Energie, welche von ihnen ausgeht. Also erst mal Plaudern und Gedanken austauschen, alles was man jetzt so lange kaum machen konnte. Die Stimmung in Innsbruck ist immer super und das Eventgelände an der Olympia World ist perfekt. Alles ist übersichtlich und nahe (außer die Duschen, aber dazu später). Das Racebriefing habe ich noch mitgenommen, auch das Abendessen und dann bin ich nach Hause, voller Vorfreude auf das Rennen.

iatf, trailrunning, k35, review

Der Renntag

Leider war das Wetter schlechter als erhofft. Als ich zu Hause weggefahren bin, hat es geregnet, das tat meiner Stimmung dieses Mal aber so gar keinen Abbruch. Ich freute mich einfach auf einen schönen Lauf. Geparkt habe ich ganz nahe beim Start in einer Parkgarage, die Parkplatzsituation war wirklich spitze. Dann wieder etwas geplaudert und ab in den Bus-Shuttle nach Hall. Der Start des K35 fand dort statt und wir liefen dann sozusagen zurück nach Innsbruck. Auch das mit dem Shuttle hat reibungslos funktioniert und wir wurden direkt zur Burg Hasegg gebracht. Ein ziemlich cooler Platz für den Start. In zwei Wellen gings auf die Strecke, ich habe mich ganz bewusst weit hinten aufgestellt um nicht den „Gas-geben-Modus“ rutsche. Das hat super funktioniert. Ein schön kontrollierter Start und schon bald gings auf den Trail.

iatf, trailrunning, k35, review

Steil ist geil

Die Strecke führte uns ganz viel durch Wälder, am Anfang noch gemächlich, Trails gemischt mit Forstwegen und auch kleinen Asphaltanteilen (das ist man beim IATF gewohnt), doch immer in einer echt schönen Landschaft. Glücklicherweise hatte es beim Start schon kaum mehr geregnet und die Temperatur war perfekt zum Laufen. Die Beine fühlten sich gut an und die erste Verpfleg- Station am Herzsee habe ich links liegen gelassen. Gels und Getränk hatte ich genug mit und zwei weitere Verpfleg-Stellen waren noch am Plan. Von da an gings dann immer mehr Richtung Patscherkofel und der Trail wurde immer steiler, bis es echt knackig nach oben ging. Am Rinner Steig gings echt zur Sache, aber genau solche Abschnitte mag ich sehr. Dann kamen wir zur Aldranser Alm und zur zweiten Verpfleg-Stelle. Die waren gut bestück, von Bananen über Gel bis hin zu Iso und Cola. Da wurde dann die Strecke verkürzt und wir liefen nicht weiter rauf, sondern der Höhenline schön mit Auf und Ab entlang. Ich fand diesen „Ersatzstreckenabschnitt“ ziemlich genial und herrlich trailig. So war auch der erste Teil des Downhills, super trailig und flowig und man konnte es echt krachen lassen. Dann gings auf die Forststraße bis zur Patscherkofelbahn. Das war jetzt weniger spaßig. Danach gings abwechselnd auf Forststraßen und Trail bis man kurz vor dem Ziel mit einer Brücke die Autobahn überquert und plötzlich mitten in der Stadt steht und nach gut einem Kilometer im Ziel in der Olympiaworld einläuft. Auch hier bei super Stimmung und den Anfeuerungen der Zuschauer und anderer Läufer.

iatf, trailrunning, k35, review

Fazit ITAF K35

Zum ersten bin ich mit meinem Lauf super zufrieden. Letztlich waren es gut 32k und über 1700hm und die Oberschenkel brannten vom Downhill. Aber das war herrlich. Ich war nie am Anschlag, sondern hatte immer Spaß und das war das Ziel. Zum Event selbst: Die neue K35 Strecke gefällt mir echt sehr gut. Er hat auf einer überschaubaren Km-Anzahl ordentlich Höhenmeter. Damit hat der IATF nun auch eine Strecke für alle, die es gerne steil haben. Dass der Schnee zu einer Streckenverkürzung geführt hat, kann im Mai in Tirol immer mal passieren, aber der Alternativteil war alles andere als ein schwacher Ersatz. Der Uphill war super, geile Trails und zum Teil richtig steil. Ja, im Downhill ist der Schotteranteil eher groß. Aber in der Nähe einer Stadt ist es mit Trails nicht immer ganz einfach. Man ist halt nicht im Hochgebirge, wo niemand mehr wohnt.

Mit der Strecke bin ich also echt happy und vielleicht findet der Veranstalter runter noch den einen oder anderen Trail, dann wäre sie echt richtig super. Der Event selbst war wie immer großartig organisiert, vom Shuttle bis zur Verpflegung auf der Strecke hat alles top gepasst. Im Eventgelände würde ich mir noch etwas mehr bei der Verpflegung wünschen. Wenn der einzige Food Truck am Samstag um 16h schon nur mehr ein Gericht (Pommes) hat, ist mir das zu wenig. Aber hey, das IATF gibt’s jetzt seit 7 Jahren und es wurde stetig besser: Ich bin mir sicher, dass sie das auch im kommenden Jahr sein werden. Da ist das IATF sogar Teil der Trailrunning-WM.

Mehr Infos zum IATF findet ihr hier

Transparenzhinweis: Der Starplatz wurde mir vom Veranstalter zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf die Nachberichterstattung verbunden.

2 Kommentare

  1. Ein super Kommentar. Bin die 25 km Distanz gelaufen. 2 mal auch schon die 42 Strecke, konnte während der Lesens deines Berichtes alles nachfühlen. Der IATF2022 war auch für mich mega cool.

    • Hallo Cornelia
      Das freut mich sehr zu hören. Ich hoffe dir ist es auf der 25er gut gegangen? Wenn du schon 25 und 42 gelaufen bist musst im kommenden Jahr die K35 Strecke probieren, die ist echt super.
      LG Harald

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.