Suunto 9 Peak Pro

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Es tut sich etwas im Hause Suunto. Auch wenn die ganz große Neuheit ausbleibt, schicken die Finnen mit der Suunto 9 Peak Pro eine neue Uhr ins Rennen. Wie es schon der Name verrät, basiert sie auf der schon bekannten 9 Peak (Test), hat aber einige Updates bekommen. Vor allem die deutliche längere Akkulaufzeit wird hier von Suunto hervorgehoben. Aber die Uhr kann auch andere Neuheiten aufweisen. Ich war zuletzt bei Suunto immer sehr kritisch, da sich vor allem auf der Software-Seite aus meiner Sicht zu wenig getan hat. Ob sich das bei der neuen Suunto 9 Peak Pro geändert hat?

Der erste Eindruck

Optisch hat sich zur 9 Peak nicht wirklich viel getan. Auch die Suunto 9 Peak Pro ist wieder eine wirklich schöne Uhr und vor allem deutlich kleiner als die Mitbewerber. Im Vergleich zur normalen 9 Peak ist die Pro lediglich 0,2mm dicker. Die Änderungen betreffen dieses Mal und aus meiner Sicht endlich (!) mal die interne Hardware und die Software. Hier die Neuheiten die vor allem für Trailrunner interessant sein dürften:

– Stärkerer und energieeffizienterer Prozessor
– Neuer optischer HR-Sensor
– Neuer All-Systems-GNSS-Chipsatz, kein Multiband, aber es sollen bis zu 4 Systeme und 32 Satelliten gleichzeitig genutzt werden können
– Neue Benutzeroberfläche
– Laufleistung am Handgelenk
– An Steigung angepasste Pace (NGP) – Suunto Plus-Funktion
– Strava Live-Segmente
– Neue Suunto Plus-Guides
– Erhöhte Akkulaufzeit um 50 % auf 40 Stunden im besten GPS-Modus

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Wirklich auffällig bei der Suunto 9 Peak Pro ist das schöne und schlanke Gehäuse. Die Uhr ist 10,8 mm dick und damit deutlich dünner als die Mitbewerber. Das Display weist eine Größe von 1,2 Zoll auf und das Gewicht liegt bei 64 Gramm (55 Gramm für die Titan-Version). Überarbeitet wurde der optische Herfrequenzsensor auf der Rückseite. Beibehalten wurde das neue Ladessystem mit zwei Kontakten auf der Rückseite und eine besonderen Schnellladung mit 10-Minuten-Laden für 10 Stunden Laufzeit. Schon bekannt sind die nun auch wechselbaren 22mm Standarduhrbänder.

Komplett überarbeitet und endlich dem Stand der Zeit angepasst wurde die Benutzeroberfläche. Aber keine Sorge, wer schon jetzt eine Suunto hat, wird sich problemlos damit zurechtfinden. Sie ist aber vor allem optisch ansprechender und damit übersichtlicher geworden. Die Bedienung erfolgt wie gewohnt über Touchscreen oder die drei Knöpfe und ist wirklich sehr einfach und intuitiv. Dank der neuen Schriftarten und Styles wirkt das Display auch noch einmal schärfer und dank des schnelleren Prozessors ist die Bedienung echt super smooth geworden.

Die Menüstruktur hat sich etwas geändert. Scrollt man nach unten, kommen Navigation, Logbuch (also die Trainingsaufzeichnungen), Mediensteuerung, Timer, Alarme und Schnelleinstellungen wie „Nicht stören“, Hintergrundbeleuchtung und die Einstellungen. Wer nach oben scrollt, kommt zu den unterschiedlichsten Sportmodi. Man kann aber auch nach links und rechts scrollen zu den Nachrichten, HF-Messung, Blutsauerstoff, Tagesübersicht, Schlafauszeichnung, Wochenüberblick, Stressmessung, Fitnessniveau, Höhe/Barometer, Timer, Kompass und Musiksteuerung. Alles in allem sehr übersichtlich.

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Die Funktionen

Hier beschränke ich mich wieder auf die Funktionen, die vor allem fürs Trailrunning und Skimo interessant sind. Der Funktionsumfang der Uhren ist meist zu groß und würde den Rahmen sprengen. Bei der Suunto 9 Peak Pro haben sich auch einige neue Funktionen dazugesellt. So zum Beispiel die Steigung-angepasste Pace (NGP). Das ist vor allem auf den Trails spannend, da man immer die Pace angezeigt bekommt, die man im Flachen hätte. Es werden hier sozusagen die Höhenmeter rausgerechnet. Das ist durchaus ein interessanter Wert. Leider ist das eine Suunto Plus-Funktion. Warum leider? Weil man immer nur eine der Suunto Plus-Funktionen nutzen kann. Man kann sich also nicht den NGP in einem strukturierten Training anzeigen lassen. Das gibt’s bei der Suunto 9 Peak Pro ja inzwischen auch, ebenfalls dank Suunto Plus. Man kann also zum Beispiel den Plan seines Trainers aus TrainingPeaks direkt auf die Uhr übertragen und abarbeiten. Das man viele neue Funktionen über Suunto Plus in die 9er Serie implementiert ist super, aber dass man nur eine nutzen kann, ist echt schade.

Ganz neu bei Suunto ist auch die Laufleistungsanzeige am Handgelenk. Suunto zieht hier also auch den anderen Herstellern nach, welche das schon länger (Polar) im Programm haben oder auch kürzer (Garmin). Dabei braucht es keinen zusätzlichen Pods mehr, um die Laufleistung angezeigt zu bekommen. Wozu braucht man das? Die Watt sind bei den Radfahrern schon lange ein großes Thema, sie sind eine weitere Säule, um das Training zu steuern, wie der Puls oder die Pace. Bei der Laufleistung hat man aber den Vorteil gegenüber HF und Pace, dass man zum Beispiel auch bergab die Leistung besser einordnen kann. Generell ist es in kupierten Gelände schwierig, das Training über Pace oder HF zu steuern. Die Laufleistung würde das theoretisch erleichtern. Theoretisch deshalb, weil die Algorithmen noch sehr unterschiedlich sind. Im Vergleich mit anderen Herstellern, wie Coros, zeigen sich die Daten von Suunto aber sehr ähnlich.

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Sportmodi

Von den vorherigen Suunto Uhren bekannt sind die vielen vorinstallierten Sportmodi, von Trailrunning- über Mountainbike- bis zum Skimo-Modus sind über 80 davon vorinstalliert. Dazu kann man noch selbst Sportmodi zusammenstellen. Die Auswahl ist gut, aber nicht unendlich und man muss beim Programmieren des eigenen Sportmodus Abstriche machen. Auch bei der neuen Peak Pro kann man zum Beispiel nur vier verschiedene Trainingsseiten erstellen, wobei eine schon mit der Navigation belegt ist. Es bleiben also nur drei Seiten zur freien Gestaltung. Die Suunto Plus-Funktion kommt nochmal extra dazu. Programmiert werden die Sportmodi ganz einfach über die Suunto-App, die sich sehr gut entwickelt hat.

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Display und Akku

Wie nicht anders zu erwarten, kann die Suunto 9 Peak Pro bei Display und Akku überzeugen. Das Display hat eine Größe von 1,2 Zoll und eine Auflösung von 240×240. Auch wenn sich technisch zum Display der 9 Peak nichts geändert hat, gibt es dennoch eine Verbesserung. Durch die neue Bedienoberfläche mit neuen Schriften und Designs wirkt das Display schärfer und knackiger. Gut funktioniert auch der Umgebungslichtsensor für die automatische Hintergrundbeleuchtung. Der Startbildschirm lässt sich ändern, die Auswahl ist aber klein. Für Puristen kein Problem, wer es gerne ein bissl verspielter mag, wird seine Kreativität nicht ausleben können. Die Funktion des Touchscreens ist sehr gut, selbst bei nicht optimalen Bedienungen wie Nässe oder Kälte.

Beim Akku hat die Suunto 9 Peak Pro gegenüber der normalen Peak nochmal ordentlich zugelegt. Sie bietet jetzt 40 Stunden Akkulaufzeit bei bester GPS Leistung. Die Peak hatte im Gegensatz dazu 25 Stunden. Ich habe die 40 Stunden nie voll ausgereizt, aber hatte sehr viele lange Einheiten und die Hochrechnung kommt locker auf die 40 Stunden. Damit ist sie noch immer kein Akkuwunder, aber für die meisten wird das ausreichen und falls nicht, hat die Suunto 9 Peak Pro eine intelligente Batteriesteuerung. So informiert dich die Uhr vor dem Trainingsstart, falls der Akkustand niedrig ist, und man kann vor dem Training noch schnell einen anderen Batteriemodus einstellen.

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GPS und OHR

Kommen wir zu meinen Lieblingsthemen, weil es nirgends sonst so viele Diskussionen gibt und ich auch zu beiden eine klare Meinung haben. Beginnen wir mal mit der GPS-Genauigkeit der Suunto 9 Peak Pro. Ja, der Uhr fehlt das „Multiband“ wie bei anderen Uhren, aber die kann laut Suunto immerhin  4 Systeme und 32 Satelliten gleichzeitig nutzen. Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider. Im Test kann sie beim Satellitenempfang voll punkten. Sie ist kaum schlechter als Multiband-Modelle. Lediglich im Wald, dicht an Felswänden oder ins Schluchten gibt es leichte Abweichungen, aber nichts Dramatisches.

Ganz anders sieht es bei der optischen Pulsmessung am Handgelenk aus. Bei der Peak Pro kommt wieder ein neuer Sensor zum Einsatz. Bisher war die OHR-Messung eine Schwachstelle der Suunto Uhren und leider ist sie das auch bei der Suunto 9 Peak Pro weiterhin. Es gab mit der normalen Peak eine Verbesserung gegenüber den Vorgängern, die Pro ist aber leider wieder schlechter geworden. Die Aufzeichnungen sind einfach zu weit weg vom wirklichen Wert. Und ich spreche nicht von ein paar Abweichungen, die Werte meiner Testuhr waren zum größten Teil völlig unbrauchbar. Ich habe sie sogar mehrfach neugestartet und sogar einmal einen kompletten Reset gemacht. Das hat leider alles nix geholfen. Ohne Pulsgurt ist die Suunto 9 Peak Pro für mich nicht brauchbar, man weiß zum Teil nicht mal, wo der Puls ungefähr umgeht. Das ist echt schade. Ich empfehle den H10 von Polar (Test) oder den Garmin HRM Pro (Test) dazu zu nehmen.

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Konnektivität /App und Navigation

In Sachen App hat sich bei Suunto extrem viel getan und das sehr zum Positiven. Die Suunto App wird immer besser und das erhöht auch den Mehrwert für die Uhr. Der Funktionsumfang reicht von der Trainingsanalyse, die Uhreinstellungen über die App verstellen oder auch die Übersicht über die vergangenen Trainings. Alles schön und übersichtlich aufbereitet. Auch das Überspielen der Workouts, ohne dass man selbst was machen muss, funktioniert sehr gut. Ebenfalls gut ist die Konnektivität mit dem Handy, das funktioniert inzwischen reibungslos und Anrufe, Nachrichten usw. werden auf das Handy übertragen.

Bei der Navigation gibt es die mit der Peak eingeführte Snap-to-Route-GPS-Track-Option. Dabei fixiert die Uhr die Route auf dem vorgegeben Track, damit gibt es keine Abweichungen und es bleibt damit die Distanz zum Ziel wie geplant. Die Uhr lässt sich also nicht von den abweichenden GPS-Daten verwirren. Ansonsten gibt’s bei der Navigation nix Neues. Es fehlt mir noch immer die Kartennavigation. Etwas umständlich finde ich auch das Aufspielen des GPX-Tracks auf die Uhr. Das geht leider auch nur über das Handy. Hier kann man die GPX-Datei in die Suunto App laden, um sie dann auf die Uhr zu überspielen.

Pro&Contra

Pro: klein und leicht, top Touchscreen, lange Akkulaufzeit, schöne neue Benutzeroberfläche
Contra: OHR war bei meiner Testuhr leider unbrauchbar, keine Kartennavigation

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Fazit Suunto 9 Peak Pro

Da gibt’s viel Schönes bei der Suunto 9 Peak Pro und das beschränkt sich nicht nur auf die Optik. Hier sind die Finnen sowieso meine klare Nummer eins. Klein, leicht, superschön verarbeitet und ein sehr gelungenes Design. Endlich hat sich auch bei der Software etwas getan. Die Bedienoberfläche ist aufgeräumt und zeitgemäß und dank des sehr gut funktionierenden Touchscreen und der bekannten 3 Knöpfe einfachst zu bedienen. Sehr gut funktioniert auch der Satellitenempfang und auch der schneller Prozessor bringt Spaß. Nichts auszusetzen gibt’s bei der Akkulaufzeit, die mit 40 Stunden sehr ordentlich ist und das bei einer Uhr, die um die Hälfte kleiner ist als viele Konkurrenten. Das Display ist dank der neuen Schrift und des Designs noch besser abzulesen und das Angebot an Suunto Plus Funktionen wird immer größer. Leider kann man auch weiterhin nur eine der Plus-Funktionen nutzen. Sehr spannend ist auch die Leistungsmessung am Handgelenk, hier scheinen die Finnen sehr gute Arbeit geleistet haben. Im Vergleich hält sie mit anderen Systemen durchaus mit. Leider schwer enttäuscht hat mich der OHR meiner Testuhr, der war leider unbrauchbar. Das muss ich leider so hart sagen. Um einen Pulsgurt komme ich bei der Suunto 9 Peak Pro nicht herum. Trotzdem ist die Suunto 9 Peak Pro sicher die mit abstand beste Uhr der Finnen, die sie je gebaut haben und ein ganz großer Schritt in die richtige Richtung.

Empfehlung: Für alle Multisportler, die vor allem auf eine kleine, super verarbeitete Uhr stehen.

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Herstellerdetails

  • Displayauflösung: 240 x 240 Pixel
    Displayart: Matrix Touch Screen
    Material Display: Saphirkristall
    Material Lünette: Edelstahl
    Material Gehäuse: Glasfaserverstärktes Polyamid
    Material Armband: Silikon
    Armbandbreite: 22 mm
    Maße: 43 x 43 x 10,8 mm
    Gewicht: 64 Gramm
    Verbindung: Bluetooth Smart
    Wasserdicht: bis 100 m
    Satellitensysteme: GPS, GLONASS, GALILEO, QZSS, BEIDOU
    UVP: € 499,-

Mehr Infos zur Suunto 9 Peak Pro findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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