Garmin Fenix7 / 7X Pro Sapphire

garmin, fenix7, pro, fenix7pro, fenix7x, review, test

Garmin verbessert die Fenix7 seit der Veröffentlichung, doch nun kommt mit der Fenix7 Pro auch ein kleines Hardware-Update. Garmin hat das schon öfter gemacht und mit einem „Pro“ oder „Plus“ Version ein Zwischenmodell bis zum nächsten Generationswechsel dazwischengeschoben. Bei der Fenix ist das nun eben die Fenix 7 Pro und bei der Schwester Epix die Epix Pro. Wenig überraschend ist es vor allem ein leichtes Software-Update mit leichten Hardware-Anpassungen. So haben alle Pro Modelle, Fenix7 wie Epix auch die eingebaute Taschenlampe und mit dem „Elevate V5“ einen neuen optischen Herzfrequenzsensor bekommen.

Der erste Eindruck

Rein optisch hat sich auf den ersten Blick zur Fenix7 (Test) nicht wirklich etwas geändert. Es gibt neue Farben, aber das war‘s schon. Lediglich der neue HF-Sensor sieht ein wenig verändert aus. Ansonsten setzt Garmin auf ein erprobtes Design mit den 5 typischen Knöpfen und den Quick Fit-Armbändern. Schon von der Fenix 7 bekannt ist auch der Touchscreen. Zudem haben alle Modelle eben die Taschenlampe am oberen Ende des Gehäuses und ebenso sind nun alle mit Solar ausgestattet. Die Maße sind ansonsten gleichgeblieben. Die Fenix 7 Pro ist 47 x 47 x 14,5 mm, die 7X Pro 51 x 51 x 14.9 mm und hat ein 1,4 Zoll Display. Das Gewicht liegt bei 89 Gramm.

garmin, fenix7, pro, fenix7pro, fenix7x, review, test
Der neue Elevate V5 Herzfrequenzmesser

Die Neuerungen zum Vorgänger

Auch wenn es nur ein Update zur bisherigen Fenix7 ist, gibt es wieder ein paar Neuerungen. Vor allem die softwareseitigen Änderungen werden auch für die normale 7er kommen. Aber was ist jetzt neu bei der Pro? Hier die aus meiner Sicht wichtigsten Neuerungen im Überblick:

– Taschenlampe nun in allen drei Größen (7S, 7, 7X)
– Mit dem Garmin Elevate V5 ein neuer optischer Herzfrequenz-Sensor
– Die Hardware könnte nun auch EKG messen, wird aber noch nicht frei gegeben.
– Neues MIP-Display, es ist etwas knackiger geworden
– Multiband/Zweifrequenz-GNSS als Standard/Basis
– 32 GB Speicher bei allen Modellen
– Endurance Score
– Hill Score-Metrik
– Wetterüberblick auf Karten (Niederschlag, Temperatur, Wind, Wolken)
– Geteilte Bildschirmdatenseiten bei Navigation, jetzt mit Datenfeldern
– Meistgenutzte Funktionen mit neuem Shortcut

garmin, fenix7, pro, fenix7pro, fenix7x, review, test

Die Funktionen

Wie immer sind diese viel zu umfangreich, um sie alle aufzuzählen, ich beschränke mich also auf die aus meiner Sicht wichtigsten. Eine vollständige Aufstellung findet ihr auf der Produktseite der Garmin Fenix7/7X hier. Ich konzentriere mich auf die Funktionen fürs Trailrunning, Biken und Skibergsteigen. Alle drei Sportarten sind als eigene Sportmodi einprogrammiert. Die Skimo-App ist schon von der Fenix 6 bekannt und bietet Anstiegs- und Abfahrtsinfos. Seit einem Software-Update vor einigen Monaten erkennt die Fenix nun auch Auf- und Abstieg automatisch. Für die Biker sind die MTB Dynamics integriert worden.

Interessant für‘s Trailrunning sind der neue „Hill Score“ und der „Ausdauerwert“. Sie kommen zu den schon bekannten Daten wie der automatischen VO2 max-Messung und der Trainingsbereitschaft usw. dazu. Die neuen Metriken finde ich vor allem für Trailrunner spannend. Der Ausdauerwert soll helfen die Trainingsbelastung besser zu erkennen. Im Gegensatz zu anderen Trainingsmetriken von Garmin bezieht dieser Ausdauerwert alle Sportarten ein, bisher waren es nur Laufen und Radfahren. Man bekommt mit dem Ausdauerwert also ein ganzheitlicheres Bild. Der Ausdauerwert wird auch in der Connect App angezeigt.

garmin, fenix7, pro, fenix7pro, fenix7x, review, test

Dann gibt es noch den Hill Score für Laufen, Wandern und Gehen. Radfahren wird bei diesem Wert nicht berücksichtig, auch nicht Skimo. Zumindest noch nicht. Der Hill Score besteht aus zwei Komponenten, basierend auf Anstiegen mit Steigungen von 2 % oder mehr und wie schnell man die Anstiege bewältigt. Nach etwa 2 Wochen gibt die Fenix7 Pro dann ihre erste Einschätzung zum Hill Score ab. Es gibt einen Gesamtwert, dann noch Unterteilungen wie „Ausdauer am Berg“, „Kraft am Berg“ und den VO2 max sowie dazu noch eine Übersicht über die Entwicklung in 3 Monaten.

Beides spannende Werte, aber wie zu Beginn bei anderen neu eingeführten Messwerten muss, ich mir das erst über einen längeren Zeitraum anschauen, ob die Daten auch wirklich so stimmen. Momentan ist die Einschätzung meiner Fenix7 X Pro recht gut, wie ich finde. Und ich merke auch eine Bewegung bei den Werten, wenn ich weniger, oder mehr trainiere, und zwar in die richtige Richtung. Als kleiner Indikator, in welche Richtung man das Training legen soll, ist es auf jeden Fall. Neu sind auch die Wetter Overlays, die ich echt spannend finde. So kann man sich in der Wetterfunktion einen Niederschlagsradar anzeigen lassen, oder auch die Wolkendecke und Temperaturen. Vor allem bei langen Läufen kann das schon mal interessant sein.

Dazu kommen natürlich alle anderen bekannten Funktionen, und hier ist Garmin wirklich unschlagbar. Das beginnt bei der HFV-Messung und der Pace Pro-Funktion, geht weiter über Climb Pro, vollständiger Kartennavigation, den Stamina-Modus, der in Echtzeit anzeigt, wie viel Energie der Körper noch zur Verfügung hat, bis hin zur Erkennung wie viel man gelaufen und gegangen ist, zum Morgenbericht mit auf dich zugeschnittenen Trainingsempfehlungen, an Anstiege angepasst Pace usw. Die Liste ist endlos und hier zu finden.

garmin, fenix7, pro, fenix7pro, fenix7x, review, test

Display und Akku

Hier gibt’s zwei Neuerungen, zum einen haben nun alle Fenix7 Pro-Modelle ein Solar-Display und noch spannender, die Pro Serie hat ein besseres MIPS-Display bekommen. Es ist knackiger und schärfer als jenes bei der normalen Fenix7 Serie und damit wurde auch gleich die Hintergrundbeleuchtung verbessert. Das alles sorgt nun auch bei der Fenix 7 Pro-Serie für ein knackig schönes Display. Bekannt ist schon die sehr gut funktionierende Touch-Funktion, welche auch bei Regen und Kälte echt gut funktioniert.  Die Solar-Funktion soll die Akkulaufzeit der Fenix7 Pro verlängern, insgesamt ist diese aber zur normalen 7er Serie aber gleichgeblieben.

So bietet die Fenix7 X Pro im Smart-Modus bis zu 37 Tage Laufzeit, wenn die Sonne scheint. Ganz ohne Solar sind es 28 Tage. Im Sportmodus kommt es drauf an was man alles nutzt, aber im Multiband-Modus sind es 36 bis 41 Stunden und das ist im Test hochgerechnet wirklich realistisch.

Wenn man nur GPS verwendet, hält die Fenix7 X Pro bis zu 122 Stunden. Mit Solarladung heißt, es wird von einer ganztägigen Tragezeit mit einem Aufenthalt von 3 Stunden im Freien bei 50.000 Lux ausgegangen. Das ist nicht extrem viel, aber wohl auch nicht für jeden möglich. Aber egal, denn auch ohne Solar bietet sie im GPS-Modus satte 89 Stunden. Wenn man jetzt also nicht täglich einen Ultra läuft, ist der Akku im normalen Sportlerleben also kaum an die Grenze zu bringen. Eher passiert es, dass man irgendwann vergisst die Uhr auch mal wieder zu laden, weil´s so ungewöhnlich ist.

garmin, fenix7, pro, fenix7pro, fenix7x, review, test

GPS und OHR

Über diese beiden Bereiche ist noch vor 2 Jahren viel diskutiert worden, doch das wird immer weniger und das hat einen guten Grund. Beides ist um Klassen besser geworden und vor allem in Sachen GPS ist Garmin nicht zu schlagen aus meiner Sicht. Da macht auch die neue Fenix7 X Pro keine Ausnahme, es gibt keine groben Schnitzer oder Ausreißer mehr. Dass die Linie nicht immer 100% auf dem Satellitenbild liegt, hat systembedingte Gründe, aber liegt nicht daran, dass die Uhr falsch misst. Inzwischen kann ich sogar fast immer genau sagen, ob die Uhr an der linken oder rechten Hand war. Also die Genauigkeit ist super. Hervorzuheben ist bei der Pro allerdings die automatische Multiband-Funktion. Diese verwendet mehrere Satellitensysteme, und zwar ganz automatisch. Das spart zum einen Akku und sorgt für mehr Genauigkeit ohne das man selbst bei jedem Sport was umstellen muss.

Auch der OHR war lange nicht zufriedenstellen, das hat sich ebenfalls über die Jahre verändert. Inzwischen liefert die Pulsmessung am Handgelenk wirklich sehr gute Werte. Selbst bei Intervallen (wenn sie nicht zu kurz sind) sind die Daten für Amateure brauchbar. Im Vergleich mit einem Pulsgurt ergeben sich beim Grundlagentraining gar keine Abweichungen mehr. Der V5 Sensor ist wirklich sehr gut. Das trifft auch für Fahrtenspiele usw. zu. Zum normalen Training verwende ich inzwischen keinen Gurt mehr, nur noch für die Tests. Falls es wer aber wirklich 100% genau, auch bei kurzen Sprints, haben will, der kommt um den Brustgurt nicht herum. Alle anderen werden mit dem neuen Gen5 OHR locker auskommen.

garmin, fenix7, pro, fenix7pro, fenix7x, review, test

Konnektivität und App

Hier braucht man nicht mehr viel sagen. Die Konnektivität der Fenix7 X Pro ist wie von allen Garmin bekannt sehr gut. Sie lässt sich mit nahezu allen Sensoren über ANT+ oder Bluetooth verbinden. Auch die Verbindung mit dem Handy ist super einfach herzustellen und absolut stabil. Die Connect App am Handy ist über die Jahre auch viel besser geworden und ist nun sehr übersichtlich und funktionell. Man kann das Training sowohl auf der App auswerten als auch online mit dem PC. Hier ist es dann noch übersichtlicher. Das man seit der Fenix7 auch die Sportmodi und die Einstellungen der Uhr in Echtzeit am Handy programmieren kann, erleichtert das Personalisieren der Sportmodi enorm.

Navigation

Eines meiner Lieblingsthemen bei Garmin, da natürlich auch die Fenix7 X Pro über eine Kartennavigation verfügt. Seit der Fenix 7 gibt’s ja auch einen Touchscreen, welcher die Bedienung beim Navigieren nochmal vereinfacht. Das funktioniert auch bei der Fenix7 X Pro perfekt. Bei der Navigation gibt es also nix Neues, nur Altbekanntes wie Abbiegehinweise, dann das Climb Pro 2 welches bei einer einprogrammierten Route zeigt, wo im An- bzw. Abstieg man gerade ist, wie viele Hm es noch sind usw. Ebenfalls mit dabei ist, dass man spezielle Punkte einprogrammieren kann, wie etwa eine Labestation bei einem Rennen und die Uhr zeigt dann, wie weit es dorthin noch ist. In Sachen Navigation gibt es derzeit definitiv keine besseren Uhren als die von Garmin.

Bodymetrics

Ein Punkt, der aus meiner Sicht immer spannender wird, sind die Gesundheitsdaten. Hier ist Garmin wirklich sehr weit vorne. Neben den ganzen Sportfunktionen kann man auch seinen Körper überwachen lassen und damit das Training verbessern. Die Funktionen reichen vom PulsOx also der Blutsauerstoffmessung (ganztägig oder nur im Schlaf), die Schlafanalyse mit Sleepscore, die Stresserkennung, Anzeige der Atemfrequenz, einer Health Snapshot-Funktion und der Body-Batterie. Das ermöglicht einen sehr guten Einblick in den eigenen Körper und beschäftige mich immer mehr damit. Die Daten stimmen meist mit dem Gefühl überein bzw. bestätigen es. Wenn man sich zum Beispiel etwas weniger erholt fühlt, verschiebt man das Intervalltraining besser auf morgen und macht heute eine lockere Einheit. Man kann wirklich enorm viel lernen und das Training auch hier mit der Fenix 7X Pro verbessern.

Pro&Contra

Pro: Riesige Funktionsvielfalt, sehr guter Satelliten-Empfang, riesige Akkulaufzeit, Touchscreen
Contra: hochpreisig

garmin, fenix7, pro, fenix7pro, fenix7x, review, test

Fazit Garmin Fenix7 X Pro

Garmin liefert mit der Fenix7 X Pro ein leichtes Update zur weiterhin aktuellen Fenix7-Serie. Dieses beschränkt sich auf leichte Hardware-Anpassungen. Bei der Präsentation der 7x wurde die eingebaute Taschenlampe belächelt. Doch der Erfolg ist so groß, dass diese nun in alle Pro-Modelle eingebaut wurde. Ich kann es verstehen, denn die finde ich wirklich sehr praktisch. Das bessere Display ist auch ein großes Plus zur bisherigen 7er und der neue V5 Sensor verbessert noch einmal die Pulsmessung am Handgelenk. Theoretisch könnte der Sensor auch EKG messen, ob das aber kommen wird, steht in den Sternen, bzw. lässt es Garmin noch offen. Die neuen Funktionen wie den Hill Score und den Ausdauertwert finde ich spannend. Sie sind weitere kleine Helfer beim Training. Diese Funktionen werden aber auch die bestehenden Fenix 7 Modelle bekommen.

Dann kommen wir noch zum Preis. Hier beginnt die Fenix7 Pro bei 849,99 Euro, die 7X Pro Sapphire kommt auf 1049,99 Euro. Da sind stolze Preise. Man muss aber sagen, dafür bekommt man Uhren mit einem enormen Funktionsumfang.  Das garantiert, dass sie genau das kann, was jeder persönlich möchte. Dazu kommt noch, dass die Fenix 7 Pro hält, was sie verspricht. Dank laufender Updates kann man auch noch sicher sein, dass die Uhr immer besser wird. Das hat sich schon bei der Fenix7 gezeigt, die jede Menge Funktionen dazu bekommen hat und noch dazu bekommen wird. Trotzdem kann ich verstehen, wenn man einmal in sich geht, bevor man die Uhr kauft. Hat man schon eine Fenix7 wird man nicht umsteigen müssen, dazu sind die Unterschiede zu klein. Bei älteren Fenix, wie etwa der 5er lohnt sich der Umstieg definitiv, denn seither kann die Uhr noch um viele mehr. Inkl. fast unendlicher Akkulaufzeit.

Empfehlung: Für ambitionierte Outdoor-Sportler die einfach alles am Handgelenk haben wollen.

garmin, fenix7, pro, fenix7pro, fenix7x, review, test


Herstellerdetails

  • Displayauflösung: 280 x 280 Pixel
    Displayart: Bei Sonneneinstrahlung gut lesbares, transflektives MIP-Display (Memory in Pixel)
    Display: Power Sapphire Glas mit Touchfunktion
    Material: Faserverstärktes Polymer mit Metallgehäuse hinten
    Material Armband: Silikon
    Armbandbreite: 26 mm
    Maße: 51 x 51 x 14.9 mm
    Gewicht: 89 g
    Verbindung: Bluetooth, ANT+, WLAN
    Wasserdicht: ja 10 ATM
    Satelliten: GPS, GLONASS, Galileo – Multiband
    UVP: 7X Pro Sapphire € 1049,99

Mehr Infos zur Garmin Fenix7/7X Pro findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.