Wahoo Elemnt Roam 3

Wahoo, Elemnt Roam 3, review, Test

Um Wahoo kommt man im Fahrradbereich kaum mehr herum. Egal, ob nun mit den Kickr Smart-Trainern (Kickr Move Test), den Speedplay Pedalen (Powerlink Zero Test) oder natürlich bei den Fahrrad-Computern. Und hier tut sich gerade viel. Bereits im Herbst 2024 wurde mit dem ACE ein neues Topmodell präsentiert. Im Mai 2025 wurden auch die beiden anderen Modelle, der Elemnt Roam und der Elemnt Bolt, erneuert. Ich habe den Wahoo Elemnt Roam 3 schon vorab testen dürfen, bevor er heute am 6. Mai auf den Markt kommt.

Der erste Eindruck

Der Elemnt Roam 3 ist inzwischen nicht mehr das Flaggschiff der Bike-Computer-Reihe von Wahoo. Der kürzlich veröffentlichte ACE hat ihm diese Stellung abgenommen, der ist aber viel größer und schwerer als der Elemnt Roam 3. Daher bleibt dieses Modell wohl das für viele interessanteste in der Modellreihe von Wahoo. Diese haben sie jetzt ganz einfach und logisch strukturiert. Auf allen drei läuft dieselbe Software mit denselben Features, mit nur wenigen Ausnahmen. Der ACE hat ein großes Touch-Display und einen Windgeschwindigkeitssensor an Bord. Neu beim Roam 3 ist das Touch-Display, aber er ist ein wenig kleiner und hat keinen Windsensor, der Bolt ist der kleinste und leichteste, ohne Touch und ohne Windsensor.

Der Preis hat sich beim Elemnt Roam 3 zum Vorgänger etwas erhöht, er kostet € 449,99 und ist damit € 50,- teurer als der Vorgänger. Auch bei den Maßen hat sich etwas geändert. Im Volumen ist er zwar ziemlich gleichgeblieben, aber er wurde etwas schmäler, aber dafür leicht dicker. Das Display wurde leicht auf 2,8 Zoll (ca. 7 cm) vergrößert und hat viel mehr Farben bekommen. Verschwunden sind hingegen die LEDs an der Seite und oben. Mitgeliefert wird eine schöne und robuste Aero-Halterung wie auch ein USB-Kabel.

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Neu und alt (rechts) im Vergleich.

Was ist neu?

–  2,8 Zoll (ca. 7 cm) statt 2,7-Zoll-Display
– 16 Millionen Farben
– Touchscreen
– Lautsprecher mit Fahrradklingel!
– Sprachnavigationsanweisungen
– Straßennamen in der Karte
– Aktivitätsprofile wie MTB, Rennrad usw. nun möglich
– Startbildschirm „Ready to Ride“ erneuert
– Tageszeit am oberen Rand
– Synchronisation über Wahoo-App statt Wahoo ELEMNT-App
– Status-LEDs entfernt
– Akkulaufzeit 25 Stunden statt 17 Stunden

Die Funktionen

Die Liste an Funktionen ist auch beim Wahoo Elemnt Roam 3 ziemlich lange. Starten wir bei den Standard-Funktionen, wie das Messen der Distanz, der Position, die Geschwindigkeit, der Höhe mittels Barometer und natürlich ein individuell anpassbares Sportdisplay. Dazu komm die Kartennavigation mit Routenführung, Multiband-/Dualfrequenz-GPS, Live-Tracking, strukturierte Workouts, Trainingspläne im Gerät, GoPro-Steuerung, Summit Climbing (Anstiegserkennung), Musiksteuerung und noch vieles mehr.

Neu ist die Bedienung, nun endlich auch mit Touch-Display. Auch wenn die bisherige Steuerung mit den drei Knöpfen unterhalb des Displays, einem links und zwei an der rechten Seite, schon einfach war, ist das abermals ein großer Sprung Richtung Bedienungsfreundlichkeit. Das Einschalten dauert immer noch recht lange, aber ist schneller als beim Vorgänger. Dann kann man über das Touch-Display alles Wichtige steuern, also Fahrt starten, geplante Workouts, Einstellungen usw. Das Koppeln des Wahoo Elemnt Roam 3 mit anderen Bluetooth und ANT+-Geräten ist sehr einfach, geht schnell und wurde noch einmal verbessert. Die Sensoren kann man jetzt schon über den Startbildschirm hinzufügen.

Besonders hervorzuheben ist hier, dass nicht nur die gekoppelten Sensoren angezeigt werden, sondern auch etwa deren Batteriestatus. Endlich gibt es auch verschiedene Sportmodi zur Auswahl, die man selbst erstellen kann. Also kann man das Display nun für MTB, Rennrad, Garvel und was auch immer noch individuell einstellen. Ein großer Fortschritt zum Vorgänger. Eine wirklich coole Neuerung ist die eingebaute Klingel. Einfach zweimal auf den Bildschirm tippen und schon läutet sie. Sie ist auch ausreichend laut, wie ich finde.

Während der Fahrt kann man mit dem Touch-Display oder auch den Schaltern zwischen den Seiten hin- und herschalten. Mit dem Wippschalter an der Seite kann man mehr oder weniger Details anzeigen lassen. Ebenfalls eine Besonderheit bei Wahoo, die mir sehr gefällt. Denn manchmal reichen mir HF, Distanz und Zeit, manchmal will ich die Watt und die Trittfrequenz sehen usw. Das lässt sich mit nur einem Knopfdruck ändern. Die Knöpfe haben einen klar definierten Druckpunkt. Bis zu elf Datenfelder haben auf einer Seite Platz. Dann kann man noch weitere individuell anpassen. Eine Seite ist für die Karte mit der Anstiegsanzeige und eine für Strava-Segmente. Nicht mehr da sind die LED-Punkte an der Seite und oben. Ich dachte erst, dass ich sie vermissen würde, aber das war dann eigentlich nicht so.

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Display und Akku

Das Display wurde beim Elemnt Roam 3 auf 2,8 Zoll (ca. 7 cm) und eine hohe Bildschirmauflösung mit nun 16 Mio. Farben. Es ist damit deutlich bunter geworden, das gefällt mir sehr, vor allem, wenn man die Karte zum Navigieren nutzt. Auch hier also eine deutliche Verbesserung zum Vorgänger. Das Display verfügt über drei Helligkeitsstufen: Niedrig/mittel/hoch. Hier würde ich allerdings immer den Modus „Hoch“ empfehlen. Generell würde ich sagen, ist die Benutzeroberfläche jetzt gefälliger und etwas schöner, aber immer noch sehr clean und ohne Schnickschnack. Auch der Touchscreen funktioniert sehr flüssig und gut, und man kann sich aussuchen, ob man ein dunkles oder helles Erscheinungsbild haben möchte. Die Akkulaufzeit wird von Wahoo mit 25 Stunden angegeben und die hat sich im Test auch bestätigt. Das ist für die Größe des Geräts absolut okay, wie ich finde. Geladen wird über USB-C-Kabel.

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SAT-Empfang und Navigation

Das Thema GPS-Genauigkeit sorgt immer wieder für viele Diskussionen. Ich sehe das etwas entspannter, denn eine 100 %-Genauigkeit gibt’s einfach nicht. Das geben die SAT-Systeme nicht her. Man muss aber sagen, dass die Geräte dank Multiband-/Dualfrequenz-GPS inzwischen ziemlich nahe an 100 % kommen. Das gilt auch für den Wahoo Elemnt Roam 3, er leistete sich im Test keine Schnitzer und liegt im Vergleich mit der Konkurrenz gleich auf.

Sehr zuverlässig, das nennt Wahoo Summit Climbing. Nicht nur bei der Navigation, auch beim Freifahren erkennt der Elemnt Roam 3 Anstiege und das funktioniert aus meiner Sicht optimal. Natürlich kann er nicht „riechen“, wo man genau hinfährt, aber die Steigung auf der Strecke, auf der man gerade ist, wird schnell und nachvollziehbar angezeigt. Man kann hier einstellen, ob er alle Anstiege erkennen soll oder nur mittlere bzw. große. Was mich schon beim V2 gestört hat, ist auch beim Roam 3 geblieben ist: Wenn ich in einer Steigung stehen geblieben bin, etwa um Fotos zu machen, dann wird beim wieder Anfahren ein neuer Anstieg gewertet. Das ist nervig.

Kommen wir zur Navigation. Das hat Wahoo beim Elemnt Roam 3 gut gelöst. Routen kann man über Strava oder Komoot einspielen, oder mittels App auch selbst erstellte Routen anlegen. Strava-Strecken werden, wenn sie in den Favoriten sind, automatisch am Elemnt Roam 3 zur Verfügung gestellt. Das funktioniert inzwischen noch schneller und besser als bisher. Das Routing ist logisch und mit Abbiegehinweisen. Sie werden am unteren Ende des Displays früh genug angezeigt und mittels Farbalken sieht man, wie man der Abzweigung näherkommt.

Wenn sie dann da ist, ertönt ein Signalton und auch am oberen Rand des Bildschirmes werden Pfeile angezeigt. Das haben beim V2 noch die LEDs übernommen. Die Route wird mittels Farbe und Pfeilen angezeigt. Man kann sich die Abbiegehinweise aber dank eingebautem Lautsprecher auch ansagen lassen. Besonders gut und schnell funktioniert das Re-Routing, wenn man mal von der geplanten Route abkommt.

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Die Abbiegehinweise sind sehr klar.

Konnektivität und App

Hier gibt es eine größere Änderung, denn man verwendet beim Elemnt Roam 3 nicht mehr die „Elemnt“-App, sondern die schwarze „Wahoo“-App. Sie wird langsam zur Standard-App von Wahoo, wie es aussieht. Über sie hat man schon bisher die Geräte verbunden, upgedatet usw. Hier kann man seine letzten Fahrten, die Statistiken ansehen, die Wahoo-Trainings auswählen und auch die Einstellung des Geräts ändern. Das funktioniert ebenfalls sehr leicht und intuitiv. Will man allerdings alle Wahoo Features, wie etwa die Trainingspläne nutzen, dann braucht man die Systm App (Test) und dann kostet das Ganze auch etwas: Man braucht ein Abo.

Der Wahoo Elemnt Roam 3 verbindet sich mit Zubehör und Sensoren mittels Bluetooth und ANT+, auch WLAN ist integriert. Hier lässt das Gerät keine Wünsche offen und verbindet sich auch problemlos mit Zubehör der Konkurrenz. Also Pulsgurte, Leistungsmesser und so sind ohnehin kein Problem, er kann aber auch mit E-Bikes, Gangschaltungssensoren wie SRAM eTAP oder Campagnolo EPS, Elektronische Schaltung Shimano Di2, SRAM TyreWiz-Sensoren und dem Supersapiens-Sensor verbunden werden. Das Koppeln ist noch einfacher geworden als beim Vorgänger, und schon am Startbildschirm zeigt es auch den Batteriestatus der Sensoren an.

Pro&Contra

Pro: Gute Größe, scharfes Display, nun noch einfacher zu bedienen, leichte Navigation, gute Akkulaufzeit, großartige Lösung mit den Sensoren
Contra: Langsames Einschalten, für Trainingspläne ist ein Abo notwendig

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Fazit Wahoo Elemnt Roam 3

Mit dem Elemnt Roam 3 setzt Wahoo konsequent seine Entwicklung bei den Bike-Computern fort. War der Roam schon in der Version 2 ein gutes und zuverlässiges Gerät, so wurde er mit der Version 3 noch einmal deutlich verbessert. Das beginnt beim sehr flüssig reagierenden Touch-Display, führt weiter über den verbesserten Startbildschirm „ready to ride“, das mit 16 Mio. Farben nun hübschere Display, die neue Einbindung der Sensoren am Startbildschirm bis hin zu mehr Akkulaufzeit und einem schöneren optischen Auftritt. Logisch ist für mich die Lösung mit der Wahoo App, das gehört alles an einen Platz und Wahoo nährt sich diesem Wunsch.

Die Bedienung ist noch einfacher und logischer als beim Vorgänger, und der Funktionsumfang ist groß. Auch die Akkulaufzeit ist mit 25 Stunden absolut ausreichend. Dass jetzt ACE, Roam und Bolt auf der gleichen Software laufen und sich nur mehr durch die Größe und ein paar Features unterscheiden, gefällt mir auch gut. Beim ACE bekommt man das Gesamtpaket, wer es etwas kleiner mag und keinen Windsensor braucht, wird mit dem Roam glücklich und wer wirklich klein und leicht haben will, der setzt auf den Bolt. Dann aber ohne Touch-Display und ohne Windsensor. Übersichtlich und einfach gelöst.

„Mit dem Elemnt Roam 3 macht Wahoo wieder großen Schritt. Ich bin wirklich begeistert von der Bedienbarkeit und den Verbesserungen zur Version 2.“


Herstellerdetails

  • Abmessungen: 9.6 x 5.3x 2.4 cm
    Displayauflösung: 16 Millionen Farben, 2,8 Zoll
    Displayart: TFT-Touchscreen
    Display: Glas
    Material: Kunststoff
    Maße: fehlen noch
    Gewicht Gerät: 109 g
    Gewicht Aerohalterung: 32 g             
    Verbindung: Bluetooth, ANT+, WLAN
    Wasserdicht: ja, IPX7 (wasserfest bis zu 1,5 m)
    Satelliten: GPS, GLONASS, BEIDOU, Galileo, QZSS, SBAS, NavIC, Dual-Band
    UVP: € 449,99

Mehr Infos zum Wahoo Elemnt Roam 3 findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

10 Kommentare

  1. Hi, vielen Dank für den sehr guten und ausführlichen Bericht! Eine Frage habe ich: Du schreibst “Wenn ich in einer Steigung stehen geblieben bin, etwa um Fotos zu machen, dann wird beim wieder Anfahren ein neuer Anstieg gewertet”. Wie genau ist das gemeint bzw. was genau meinst du mit “gewertet”? Der Anstieg wird doch dann (hoffentlich) nur mit den verbleibenden Angaben angezeigt? Danke für eine kurze Antwort. Viele Grüße, Olaf

    • Hi. Danke für deine Frage. Ja es wird nur mehr die verbleibenden Angaben angezeigt, werden aber als eigener Anstieg gewertet. Du hast dann zum Beispiel statt der eigentlich 5 Anstiege auf der Runde dann 6. Ist nur etwas für die Statistik, aber mich stört es etwas.

  2. Danke für den guten ersten Praxiseindruck! Was mich noch interessieren würde ist die Ablesbarkeit des Displays mit ausgeschalteter Hintergrundbeleuchtung. Meinen Roam V2 nutze ich nämlich bei Tageslicht nie mit Hintergrundbeleuchtung und habe da keine Probleme, auch nicht mit Sonnenbrille an bewölkten Tagen. Wie sieht’s da beim Roam 3 aus? Zudem vermute ich, dass sich die 25h Akkulaufzeit auf einen Betrieb ohne Hintergrundbeleuchtung beziehen, oder?

    • Also ich fahre nie ohne Hintergrundbeleuchtung. Das Display ist um Welten besser als das vom V2. Und zur Akkulaufzeit: Ich hatte die Beleuchtung immer auf höchster Stufe an, mit Navigation, Mitteilungen und einfach allem eingeschaltet, was es so gibt, auch die Glocke öfter betätigt usw. Da hat der Roam 3 gut 16 Stunden gehalten. Da war aber wirklich jeder Stromverbraucher an. Das ist ein super Wert wie ich finde.

  3. Danke für den Test. Fahre aktuell mit dem Bolt v1 und habe mich auf die 3. Generation der Bolt/Roam gefreut.
    Technisch bieten sie wohl alles was ich brauche, aber der schwarze Balken zwischen Display und den Tasten irritiert mich ziemlich. Er springt mir irgendwie immer ins Auge und ich muss mich jedesmal fragen “Wieso?”
    Warum haben sie nicht:
    *Tasten weiter oben und das Gerät kleinergemacht?
    *das Display um die Fläche größer gemacht?
    *oder einfach den Balken über dem Display positioniert, damit die Tasten bei dem zugehörigen Textfeld stehen?

    Klingt vielleicht komisch, aber das hält mich wirklich vom Kauf ab.
    Fahre ich den bolt 1 einfach noch eine Weile und setze die Hoffnung in den v4 🙂

      • Ich meine den ca. 1cm grossen Abstand ohne Funktion zwischen den 3 Tasten und dem Display. Das wird sicher bauliche Gründe haben, aber das Design ist plump. Ich kann wie gesagt bei dem Gerät nirgendwo anders mehr hinschauen.
        Auch eine LED Leiste hätte dahin gepasst, wobei ein um den Platz grösseres Display natürlich die schönste Lösung wäre.
        Wie gesagt, kein technischer Mangel an dem sicher gutem Gerät, aber für mich der Grund beim Bolt1 zu bleiben bzw. mir den Hammerhead mal genauer anzuschauen.

  4. hi, weißt du vielleicht ob das miteinander funzt:
    Verwende zum aufzeichnen bisher nur die Apple Watch Ultra.
    Lassen sich der Wahoo Roam 3 und die AWU koppeln?
    Danke schön für deine Antwort

  5. Hallo Jochen, ich kann dir nur empfehlen dass du den Hammerhead mal bissl genauer anschaust. Ich bin seit Jahren nur Wahoo gefahren, hatte mir voller Vorfreude den Roam 3 bestellt – und ganz schnell wieder zurück geschickt. Mal unabhängig davon, dass mein Gerät einen SW-Bug hatte war ich vom Display sehr enttäuscht. Das war, je nach Licht bzw. Schatten mit meiner Oakley Sonnenbrille teilweise echt ned g´scheid ablesbar. Hab mir den Karoo 3 bestellt und bin happy 🙂

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