Die Abenteuer liegen vor unser aller Haustür

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Heuer wird wohl alles anders. Schon jetzt mussten viele Rennen aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt oder verschoben werden und es bleibt abzuwarten, ob es am Ende nicht noch mehr werden. Zudem ist auch noch nicht sicher, inwieweit wir die Reisefreiheit zurückbekommen und wann es soweit sein wird. Also was machen wir dann mit einem Sommer ohne Laufevents und Trail-Urlaub? Ich habe mir ein paar Gedanken zu alternativen Abenteuern gemacht.

Brauchen wir Events?

Da stellt sich mir zuerst die Frage, worum geht’s beim Trailrunning eigentlich. Um die Startnummer? Möglichst ausgefallene Orte? Die schnellere Zeit als der andere? Um jedes Wochenende einen neuen Trail laufen mit 100km Anfahrtsweg? Oder geht’s um, die das Laufen an sich, das sich Bewegen in der Natur, dass die Umwelt bewusst wahrnehmen und sich freuen, dass alles genießen zu dürfen. Klar, Rennen sind immer ein Abenteuer und auch der allwochenendliche Ausflug in andere Orte ist ein großer Spaß. Aber glaubt mir, große Abenteuer warten auch bei euch vor der Haustür. Na, der hat leicht reden, wohnt er doch direkt in den Bergen? Fair Point – aber ganz so ist es auch bei mir nicht. Wie üblich, ist das Gras immer grüner in Nachbars Garten und genau das was man nicht hat, ist das Besondere. So geht es mir auch, selbst wenn ich in einer wirklich schönen Gegend lebe.

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Wettkämpfe sind das Sahnehäubchen.

Alt bekanntes, neu entdecken

Aber nach so vielen Jahren Trailrunning kenn ich bei mir zu Hause schon so viele Trails. Nicht jeder Tag ist da mit Neuheiten geprägt. Und auch wenn ein Ausblick noch so schön ist, man wird ihn gewöhnt. Und wenn ich auf eure Fotos auf Facebook und Instagram schaue, sehe ich immer wieder Plätze, wo ich mir denke: Wow, da möchte ich auch mal hin. Das muss nicht ein besonderer Gipfel sein, vielleicht ist es nur ein ganz bezaubernder Wald oder ein sanfter Wiesenweg. Das Abenteuer wartet also direkt vor der Tür, auch bei euch. Selbst in einer Stadt habt ihr Parks oder das Umland.

Ja, die Events sind abgesagt, aber dann lasst uns Spaß haben ohne organisierte Events und lasst uns selbst unsere Abenteuer leben. Vielleicht gibt es in deiner Nähe einen besonderen Trail, den du schon lange einmal ablaufen wolltest, vielleicht eine Umrundung deines Wohnortes, ein Ultra vor der Haustür, wie es kürzlich Robert von Vitamin Berge gemacht hat, vielleicht gibt´s einen Weitwanderweg. Weiter Möglichkeiten sind zum Beispiel der Sonntagsausflug zu den Eltern/Großeltern, hin mit der Bahn, zurück zu Fuß, einen Fluss ablaufen und noch vieles mehr.

Bereitet euch darauf vor, wie auf einen Wettkampf, doch nebenbei seid ihr auch noch der Organisator. Plant die Verpflegung, sucht Plätze wo ihr essen könnt usw. Das klingt doch schon nach Abenteuer oder nicht? Sucht euch neue Pfade heraus und Verbindungen mit der Bahn oder anderen Öffis, damit ihr wieder zurückkommt. Es gibt so viel da draußen, wo wir keine Startnummer brauchen um dem eigentlichen Trailrunning wieder näherkommen können. Keine Frage, Wettkämpfe und Reisen sind das Salz in der Suppe, aber es geht auch mit anderen Gewürzen. Die Wettkämpfe haben ihre absolute Berechtigung und auch ich freue mich, wieder bei dem einen oder anderen am Start zu stehen. Aber es gibt auch noch andere Abenteuer, die auf uns warten.

Verletzung
Trails zu Hause genießen.

Umdenken ist notwendig

Aus der Covid-19 Krise können wir vielleicht auch etwas lernen. Schon vorher wurde das Thema Nachhaltigkeit sehr oft verwendet. Doch wie nachhaltig ist es, sechs Mal im Jahr hunderte Kilometer zu Events zu fahren, wie nachhaltig ist es, jedes Wochenende zwei Stunden mit dem Auto in die Berge zu fahren und am gleichen Tag wieder zurück? Unser Sport findet in der Natur statt und die sollten wir erhalten. Auch in Anbetracht dessen werden wir Gewohnheiten überdenken müssen und das Gute vor der Haustür wieder mehr schätzen lernen. Krise hin oder her, wir sollten wieder wählerischer werden. Nicht mehr beliebig viele Wochenenden in den Bergen und beliebig viele Rennen, die wir konsumieren wie Fastfood beim großen Amerikaner.

Nicht Tagesausflüge, mit rein ins Auto, laufen und wieder sofort zurück mit dem Auto. Lasst uns Momente sammeln, die eine bleibende Erinnerung hinterlassen und das sind nie solche, die wird dauernd erleben. Das heißt, sich ein oder zwei Rennen raussuchen, die aber dann voll mitnehmen, mit ein paar Tagen vor Ort um auch die Gegend kennen zu lernen. Dasselbe gilt für die Trail-Reisen, bleibt länger in den Orten, ihr werdet auch die Trails ganz anders erleben als bei „Hin-laufen-weg-Tagereisen“. Ja, das sind dann sicher weniger Ausflüge übers Jahr, aber diese sind dann wieder wertvoll. Einzigartig statt beliebig sollte unser Motto sein.

Welches Abenteuer vor der Haustür hab ihr im Kopf?

Ich überlege mir also heuer 1-2 solcher Abenteuer und habe auch schon einige Ideen dazu. Wie schon im Winter mit dem 24h-Spendenprojekt oder dem KAT-Walk vor einigen Jahren werde ich etwas bei mir zu Hause machen. Ohne lange Anfahrt mit dem Auto, ohne Startnummer und ohne großes Drumherum, einfach nur ich und die Trails. Vielleicht habt ihr ja auch einen Traum, eine Vorstellung oder eine Vision, die ihr schon lange einmal bei euch in der Nähe umsetzen wolltet, jetzt ist die Chance dazu. Was haltet ihr davon? Wollt ihr mir die Idee vielleicht sogar verraten? Oder seid ihr anderer Meinung, dann lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.

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