Garmin Venu 3

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Venu – mit dieser Produktreihe verbindet Garmin die Felder Smartwatch, Fitness Tracker und Sportuhr. Nun gibt es sie in der dritten Auflage. Im Gegensatz zu den Serien Fenix/Epix und der Forerunner ist sie weniger lauforientiert und geht mehr auf allgemeine Fitness und Gesundheit ein. Das heißt aber nicht, dass die Venu 3 nicht auch eine gute Laufuhr ist. Besonders spannend, bei der Venu 3 gibt es eine Neuheit bei Garmin: Neben dem Schlafcoach gibt es zusätzliche Schlafempfehlungen und man glaubt es kaum, aber die Venu 3 erkennt nun endlich auch Nickerchen. Das gab‘s bisher bei Garmin noch nicht.

Der erste Eindruck

Die Venu 3 sieht deutlich weniger Outdoor-orientiert aus als die Fenix/Epix und die Forerunner, sie ist deutlich schicker. Auffällig ist das große AMOLED-Display. Je nach Uhrengröße (41 mm und 45 mm) ist der 1,4 Zoll (454×454 Zoll) oder bei der kleineren 1,2 Zoll (390×390 Pixel) groß. Das Gewicht liegt bei der größeren bei 46 Gramm und bei der kleineren bei 40 Gramm.

Die Neuerungen zur Vorgängerin:

Ich habe die wichtigsten Änderungen aus meiner Sicht für euch zusammengefasst:

– Schlaf-Coach-Funktion mit Schlafempfehlungen
– Nickerchen-Erkennung
– HRV-Tracking (Nachts)
– Morgenbericht
–Täglicher Zusammenfassungsbericht
– Erholungszeit
– Funktion „Trainingsvorteil
– Erstellung von Intervalltrainingseinheiten auf der Uhr
– Taschenlampenfunktion über den Bildschirm
– Herzfrequenzsensor Garmin Elevate V5
– Umstellung des GPS-Sensors auf Multi-GNSS
– Länger Smartwatch-Akkulaufzeit auf 14 Tage (45 mm)
– GPS-Akkulaufzeit erhöht auf 26 Stunden (45 mm)

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Die Funktionen

Wie immer sind diese viel zu umfangreich, um sie alle aufzuzählen, ich beschränke mich also auf die aus meiner Sicht interessantesten. Eine vollständige Aufstellung findet ihr auf der Produktseite der Venu 3 hier. Ich konzentriere mich auf die Funktionen fürs Trailrunning, Biken und Skibergsteigen. Alle drei Sportarten sind als eigene Sportmodi einprogrammiert.

Wie schon oben erwähnt, ist die Venu 3 von Garmin keine reine Lauf- oder gar Outdoor-Uhr, aber ein spannender Fitness Tracker mit Smartwatch-Funktionen und interessanten Sport- und Gesundheitsfunktionen. Die Garmin Venu 3 verfügt über alle Fitness-Tracking-Grundlagen. Schrittzahlen, Bewegungsziele und gestiegene Treppen verfolgten meine normale Aktivität, während erweiterte Trainingsfunktionen ein effektives Training förderten. Besonders spannend finde ich die Schlafaufzeichnung, die sich bei Garmin in den vergangenen Jahren deutlich verbessert hat. Ein weiterer Schritt ist hier bei der Venu 3 der Schlafcoach mit Empfehlungen basierend auf dem Tag. Das heißt, die Uhr erkennt wie anstrengend dein Tag war und passt die empfohlene Schlafzeit an.

Was ich auch spannend finde, und die Venu 3 zu einer echten Smartwatch macht: Man kann die Uhr als Freisprecheinrichtung nutzen. Man braucht also das Handy nicht aus der Tasche oder den Rucksack nehmen, sondern über das Mikrofon und den Lautsprecher der Uhr telefonieren. Das funktioniert überraschend gut. Sie hat aber kein LTE, das Telefonat läuft also nach wie vor über das Telefon, das man dabei haben muss.

Was auch auffällt, ist, dass die Venu 3deutlich weniger Sportmodi hat als etwa die Forerunner und Fenix/Epix-Modelle. Es gibt also genau einen Laufmodus, egal ob man Trailrunning macht, auf der Straße oder der Bahn läuft. Wobei, das stimmt nicht ganz, Laufband gibt’s auch. Leider gibt es keinen Modus für Skibergsteigen. Beim Radfahren gibt Radfahren, E-Bike und Indoor-Radfahren, dafür gibt’s Golf, Crosstraining, Atemübungen, Yoga usw. Das Angebot ist also eben mehr für Gesundheitssportler ausgelegt.

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Display und Akku

Ich hatte die 45 mm-Version zum Test, daher konzentriere ich mich hier auf diese Version. Sie hat ein super brillantes AMOLED-Display mit 1,4 Zoll und einer Auflösung von 454×454 Pixel. Das Display ist super scharf und lässt sich über Touch einfach bedienen. Das ist bei der Uhr auch besonders wichtig, da sie nur drei Knöpfe hat. Wie von Garmin gewöhnt, lässt sich die Anzeige nahezu frei programmieren, es gibt lediglich weniger Felder. Aber auch das wird die Zielgruppe nicht stören, denke ich.

Die Akkulaufzeit ist hier sicher auch nicht das alles entscheidende Thema, aber trotzdem nicht unwichtig. Die Venu 3 hat eine Akkulaufzeit von bis zu 14 Tagen, während die kleinere Venu 3S bis zu 12 Tage hat. Diese Zahl konnte bei mir im Test nicht erreicht werden. Schon gar nicht, wenn man sich für den Always-On-Display-Modus entscheidet. Dann muss die Uhr schon nach ein paar Trainings und etwa 4 Tagen an den Stecker. Man sollte das Display besser ausgeschaltet lassen, wenn man es nicht braucht. Im Sport hält sie bis zu 26 Stunden durch, wenn man nur GPS nutzt, mit All-Systems-GNSS bis sind es immer noch bis zu 20 Stunden. Das ist sehr absolut in Ordnung für so eine Uhr.

SAT-Empfang und OHR

Garmin hat bei der Venu 3 kein Multiband verbaut, aber ein All-System-GNSS. Sprich, die Uhr kommuniziert mit verschiedenen Satelliten-Systemen. Grundsätzlich ist das aber egal, wenn die Ergebnisse stimmen. Und hier hat mich den Venu 3 echt überrascht. Die Ergebnisse sind sehr gut auch im Vergleich mit Multiband-Uhren. Es gibt keine groben Ausreißer oder Fehler. Der Track ist sauber und auch im Wald geht die Verbindung nicht verloren. Auch hier wieder: Für den Einsatzzweck ist sie mehr als ausreichend genau.

Beim OHR kommt der neue Garmin ELEVATE V5-Sensor zum Einsatz und der liefert auch in der Fenix Pro und Epix Pro sehr gute Werte. Egal ob beim Laufen, beim Radfahren oder auch beim Wandern oder Yoga sind die Werte sehr gut und genau. Inzwischen wird auch die Verzögerung immer kürzer, sprich sogar längere Intervalle erkennt die Uhr recht schnell und die Werte stimmen. Fürs normale Training sind die Ergebnisse absolut ausreichen, wer es noch genauer haben möchte dem empfehle ich den eine zusätzlichen Pulsgurt. Ich empfehle hier den Garmin HRM Pro (Test) oder den Polar H 10 (Test)

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Konnektivität und App

Hier braucht man nicht mehr viel zu sagen. Die Konnektivität der Venu 3 ist wie von allen Garmin bekannt sehr gut. Sie lässt sich mit nahezu allen Sensoren über ANT+ oder Bluetooth verbinden. Auch die Verbindung mit dem Handy ist super einfach herzustellen und absolut stabil. Die Connect App am Handy ist über die Jahre auch viel besser geworden und ist nun sehr übersichtlich und funktionell. Man kann das Training sowohl auf der App auswerten als auch online mit dem PC. Hier ist es dann noch übersichtlicher. Das man bei den aktuellen Garmin Uhren auch die Sportmodi und die Einstellungen der Uhr in Echtzeit am Handy programmieren kann, erleichtert das Personalisieren der Sportmodi enorm.

Navigation

Hier muss die Garmin Venu 3 passen und dafür ist sie auch nicht gedacht. Wer mit der Uhr auch navigieren will, braucht ein anderes Garmin Modell.

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Bodymetrics

Hier setzt die Venu 3 einen klaren Schwerpunkt. Das beginnt bei der nun verbesserten Schlafaufzeichnung. Erstmals gibt es hier auch eine Schlafempfehlung basierend auf der Belastung des Tages. Zumindest wird das von Garmin so angepriesen, meine Schlafzeit lag aber irgendwie immer zwischen 7 Stunden und 50 Minuten und 8 Stunden und 10 Minuten. Das ist also aus meiner Sicht noch ausbaufähig. Positiv: Endlich erkennt eine Garmin auch ein Nickerchen und berechnet das in die Erholung ein. Ich hoffe, dass das auch die Fenix 7 Pro (Test) und die Epix Pro (Test) erhalten und das Ganze noch etwas besser wird.

Dazu kommt noch eine HRV-Aufzeichnung in der Nacht, welche auch Rückschlüsse auf die Erholung zulässt, Blutsauerstoffmessung ist sowieso an Bord, wie auch die sogenannte Body Battery, sie zeigt an, wie viel Energie man heute schon verbraucht hat. Nach dem Training wird auch der Trainigseffekt und die Erholungszeit angezeigt und es gibt den Morgenreport. Er zeigt im Überblick die Erholung, die Schlafqualität, das Wetter, Trainingsvorschläge usw. an.

Pro&Contra

Pro: Große Funktion, telefonieren über das Handgelenk möglich (mit Handy), super Display, leicht, flach
Contra: Wenig Sportmodi, Schlafempfehlungen noch nicht optimal

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Fazit Garmin Venu 3

Fitness, nicht Outdoor oder Running. Das muss klargestellt sein. Die Venu 3 ist keine reine Laufuhr, aber eine spannende Smartwatch mit guten Fitnessfunktionen und ausreichender Akkulaufzeit. Beginnen wir beim sensationellen Display und der guten Konnektivität, nicht nur mit dem Handy, sondern auch den Geräten im Studio, weiter geht’s über eine sehr gute GPS-Aufzeichnung und einen sehr guten OHR, der genaue Werte liefert. Dazu kommt noch, dass eine Garmin nun endlich ein Nickerchen erkennt und das man ein eingebautes Mikro und Lautsprecher hat, mit denen man telefonieren kann. Dazu kommt ein breites Spektrum an Sportmodi, nix ganz Spezielles wie Trailrunning oder Skibergsteigen, aber alles, was ein Gesundheitssportler so braucht. Das alles ergibt ein gutes Paket für eine moderne Fitnessuhr.

Weiterarbeiten sollte Garmin an der Schlafaufzeichnung und auch den Schlafempfehlungen. Die Idee ist super, wird aber noch nicht perfekt umgesetzt. Zumindest hatte ich immer einen sehr ähnlichen Schlafbedarf und das ist über einen Monat sehr unwahrscheinlich auch hat ein anderes Gerät hier andere Daten geliefert. Auch wäre es kein Problem aus meiner Sicht noch mehr Sportmodi einzuprogrammieren, den Speicherplatz hat die Uhr genug.

Empfehlung: Eine sehr gute Uhr für Fitnessfans und Leute, die die unterschiedlichsten Sport betreiben, aber nicht an Wettkämpfe oder so denken, sondern an ihre Gesundheit.

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Herstellerdetails

  • Displayauflösung: 454 x 454 Pixel
    Displayart: AMOLED
    Display: Corning Gorilla Glass 3
    Material Lünette: Edelstahl
    Gehäuse: Faserverstärktes Polymer
    Material Armband: Silikon
    Armbandbreite: 22 mm
    Maße: 45 x 45 x 12 mm
    Gewicht: 46 g
    Verbindung: Bluetooth, ANT+, WLAN
    Wasserdicht: ja, 5 ATM
    Satelliten: GPS, GLONASS, Galileo
    UVP: € 499,99

Mehr Infos zur Garmin Venu 3 findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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