Suunto 5 Peak

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Suunto ist mit seinen Neuheiten immer etwas sparsam. Nach der Peak 9 haben die Finnen nun aber auch die kleine Schwester, die Peak 5 ins Rennen um die Gunst der Kunden geworfen. Auch hier wurde es Zeit, dass die Suunto 5 eine Nachfolgerin bekommen hat. Die Konkurrenz ist in dem Preissegment, wo die Peak 5 nun ist, aber sehr groß und da war ich gespannt, wie sich die neue Uhr so schlägt.

Der erste Eindruck

Wie schon ihre „große“ Schwester Suunto 9 Peak (Test) ist die 5 Peak deutlich kleiner geworden und wie immer vermag es Suunto mit der Hardware zu begeistern. Die 5 Peak wird zwar nicht mehr ganz so wertig wie die 9 Peak, ist gleichzeitig eine schön gestaltete Uhr, die vor allem superleicht ist. Sie bringt nur 39 Gramm auf die Waage und ist mit 12,9 mm ziemlich dünn. Das Display hat 1,1 Zoll und ist damit ein wenig kleiner als jenes der 9 Peak, auch die Auflösung ist deutlich schwächer. Bei der Software hat Suunto auf Vertrautes gesetzt und so bietet die 5 Peak fast alles, was auch die 9 Peak hat. Auch wurde sie mit einem neuen OHR-Sensor ausgestattet. Beim Ladekabel trifft man bei der 5 Peak weiter auf die bekannte Zange und nicht das Magnetkabel der 9 Peak. Endlich hat es auch Suunto geschafft und die 5 Peak kann drahtlos über die App und Bluetooth upgedatet werden. Und last but not least hat die Suunto 5 Peak nun auch endlich standardmäßige 22-mm-Uhrenbänder.

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Die Bedienung ist komplett gleichgeblieben. Sie erfolgt über die bekannten drei Knöpfe, ein Touchscreen fehlt bei der 5 Peak. Die Knöpfe haben einen weichen, aber definierten Druckpunkt, die Bedienung mit Handschuhen ist etwas schwierig, da die Knöpfe sehr nahe beisammen liegen. Die Toch-Funktion fehlt der 5 Peak aber wirklich. Die Menüstruktur ist bekannt. Man kann vom Startbildschirm durch das Menü scrollen. Da findet man den Puls, der mittels OHR, also am Handgelenk gemessen wird (Blutsauerstoff gibt’s nicht), dann Belastung und Erholung, die Schritteanzeige mit Tages- und Wochenübersicht und die Kalorienanzeige.

Weiters findet man hier die Trainingszusammenfassung und den Trainingsplan, die Höhe mit Barometeranzeige, die Schlafaufzeichnung, das errechnete Fitnessniveau und neuerdings auch den Stresslevel. Nach oben geht es zum Trainingsmenü, Navigation, Logbuch, Timer und Einstellungen. Leider ist das Menü noch immer nicht durchlaufend, man muss also rauf oder runter scrollen. Durch die geänderte Größe hat sich auch die Passform verändert. Die 5 Peak spürt man kaum am Handgelenk.

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Die Funktionen

Wer mir schon länger folgt, kennt das schon und für neue Leser zur Erklärung: Da der Funktionsumfang der Uhren so riesig ist, geh ich nicht auf alle ein. Ich suche jene heraus, die für Trailrunner und beim Skimo interessant sind. Eine vollständige Aufzählung der Funktionen gibt es ohnehin auf der Homepage des Herstellers. Bei der Suunto 5 Peak sind natürlich die neuen Funktionen interessant. Wie auch schon bei der 9 Peak sind auch bei der 5 Peak die Software-Neuerungen überschaubar. Neu ist auch der OHR-Sensor, den bespreche ich weiter unten. Dann bleibt wirklich nur die Snap-to-Route-GPS-Track-Option und die SuuntoPlus Ghost Runner-Bildschirmoption. Hier ist die Snap-to-Route-GPS-Track-Option eine interessante Neuheit, zumindest für Rennen auf vordefinierten Routen. Ansonsten braucht man die Funktion wohl eher nicht. Ganz neu mit einem Update sind auch bei Suunto nun endlich strukturierte Trainings möglich. So kann man das geplante Training z. B. von TrainingPeaks rüber holen und gesteuert abarbeiten. Ein Meilenstein aus meiner Sicht.

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Sportmodi

Auch bei der 5 Peak sind wie bei allen Suunto Uhren viele Sportmodi vorinstalliert, von Trailrunning über Mountainbike bis zum Skimo-Modus ist für jeden das Passende dabei. Dazu kann man noch selbst Sportmodi zusammenstellen. Die Auswahl ist gut, aber nicht unendlich und man muss beim Programmieren des eigenen Sportmodus Abstriche machen. Auch bei der neuen 5 Peak kann man zum Beispiel nur vier verschiedene Trainingsseiten erstellen, wobei eine schon mit der Navigation belegt ist. Es bleiben also nur drei Seiten zur freien Gestaltung. Die Suunto Plus-Funktion kommt nochmal extra dazu. Programmiert werden die Sportmodi über die Suunto-App, die sich stetig verbessert und inzwischen wirklich positiv zu beurteilen ist.

Und noch zu den SuuntoPlus-Funktionen. Leider kann man immer nur eine dieser Funktionen für das aktuelle Training auswählen. Man kann also nicht „Climb“ zugleich mit der Trainingssteuerung oder dem Wetter verwenden. Für mich ist das nicht nachvollziehbar. Das nimmt leider diesen Suunto Plus-Funktionen etwas an Mehrwert. Das macht auch die Tatsache, dass endlich gesteuertes Training möglich ist, nicht wett. Auch dieser Bildschirm, der mit der Suunto Plus-Funktion hinzugefügt wird, kann mich nicht ganz überzeugen. So ist es zum Beispiel nicht ersichtlich, wie lange dieser Trainingsbereich noch dauert, zumindest habe ich es nicht gefunden. Es ist aber auf jeden Fall ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

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Display und Akku

Hier gibt es aus meiner Sicht Licht und Schatten. Beginnen wir beim Schatten, dem Display. Es hat eine Größe von 1,1 Zoll und eine Auflösung von 218 x 218. Leider ist der Kontrast nicht ganz so gut wie bei früheren Suunto Modellen oder etwa der 9 Peak. Das Ganze wirkt bei der 5 Peak etwas schwachbrüstig und wenig kontrastreich. Die Farben wirken sehr ausgewaschen. Der Startbildschirm lässt sich zwar ändern, die Auswahl ist aber klein. Für Puristen kein Problem, wer es gerne ein bissl verspielter mag, wird seine Kreativität nicht ausleben können.

Beim Akku sieht es dann wieder anders aus, hier zeigt die 5 Peak für ihre Größe beeindruckende Werte. So wird die Akkulaufzeit im GPS-Modus mit 20 Stunden angegeben. In der Praxis zeigt sich bei mir und meinen Hochrechnungen, dass diese Zahl durchaus realistisch ist. Für den normalen Uhrzeitmodus wird eine Laufzeit von bis zu 10 Tagen angegeben. Alles in allem sehr gute Zahlen vor allem wenn man die Größe und das Gewicht bedenkt.  Dazu hat die Suunto 5 Peak noch einen Joker, sie hat eine intelligente Batteriesteuerung. So informiert dich die Uhr vor dem Trainingsstart, falls der Akkustand niedrig ist, und man kann vor dem Training noch schnell einen anderen Batteriemodus einstellen. Damit braucht man keine Angst haben, dass der Akku plötzlich leer ist.

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GPS und OHR

Kommen wir zu meinen Lieblingsthemen, weil es nirgends sonst so viele Diskussionen gibt und ich auch zu beiden eine klare Meinung haben. Beginnen wir mal mit der GPS-Genauigkeit der Suunto 5 Peak. Früher hatte Suunto manchmal Probleme mit der Genauigkeit, so hat sich das inzwischen gelegt. Die Suunto 5 Peak ist allerdings keine Multi-Band-Uhr, das macht sie deutlich weniger genau als viele der neuen Top-Modelle. Die sind auf einem super Niveau, die Suunto 5 Peak ist aber nicht viel schlechter. Sie hat kaum grobe Ausreißer, auch im Wald oder in engen Tälern nicht. Ich würde sagen, dass Suunto hier echt gute Arbeit abgeliefert hat.

Anders sieht es leider bei der optischen Pulsmessung aus. Hier hatte Suunto auch bei der alten 9 Baro und der alten 5er Probleme. Das hatte sich mit den Suunto 9 Peak gelegt und wie steht‘s mit der 5 Peak. Ich würde sagen, dass sie leider nur dazwischen liegt, an die 9 Peak kommt sie definitiv nicht heran. Sie ist aber deutlich besser als die alten Suunto Uhren. Leider hat sie aber immer noch ab und zu Ausreißer und unerklärliche Fehlmessungen. Die halten sich zwar in Grenzen, aber richtig gut ist es halt auch nicht. Wer allerdings grob wissen will, in welchem Bereich er sich befindet und keine 100% Auswertung erwartet, bekommt mit der 5 Peak ausreichend genaue Daten. Wer Intervalle usw. trainiert, wird aber weiter auf den Pulsgurt setzen müssen. Hier empfehle ich den H10 von Polar (Test) oder den Garmin HRM Pro (Test).

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Konnektivität /App und Navigation

In Sachen App hat sich bei Suunto einiges getan in den vergangenen Jahren. Der Wechsel von der früheren Movescount Plattform auf die Suunto App war nicht ganz reibungslos. Das scheint sich nun aber herausgewachsen zu haben und die App wird immer besser und hat auch immer mehr Funktionen. Vor allem im Bereich Activity Tracker hat sich einiges getan, wie etwa bei der Schlafaufzeichung. Besonders hervorzuheben ist allerdings, dass bei der Suunto 5 Peak nun auch endlich die Updates über die App aufgespielt werden können. Spät, aber doch hat hier Suunto reagiert. Auch das Überspielen der Workouts, ohne dass man selbst was machen muss, funktioniert inzwischen sehr gut. Ebenfalls gut ist die Konnektivität mit dem Handy, das funktioniert inzwischen reibungslos und Anrufe, Nachrichten usw. werden auf das Handy übertragen.

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Bei der Navigation gibt es mit der Snap-to-Route-GPS-Track-Option eine Neuheit. Bei diesem Routing fixiert die Uhr die Route auf dem vorgegeben Track, damit gibt es keine Abweichungen und es bleibt damit die Distanz zum Ziel wie geplant. Die Uhr lässt sich also nicht von den GPS-Daten verwirren, sollten diese nicht exakt auf dem vorgeplanten Track liegen. Sie „schwindelt“ sich sozusagen auf die Linie. Das macht aus meiner Sicht nur bei Straßenrennen Sinn, denn dort stimmen die Tracks wirklich mit der Realität überein. In den Bergen ist das eher selten der Fall. Ansonsten gibt’s bei der Navigation nix Neues. Es fehlt mir noch immer die Kartennavigation. Etwas umständlich finde ich auch das Aufspielen des GPX-Tracks auf die Uhr. Das geht leider auch nur über das Handy. Hier kann man die GPX-Datei in die Suunto App laden, um sie dann auf die Uhr zu überspielen. Die Navigation über Komoot ist eine Möglichkeit, dazu braucht man aber einen Bezahl-Account bei Komoot und Strecken in meiner Region gibt’s fast nicht.

Pro&Contra

Pro: superklein und leicht, gute Passform, ordentliche Akkulaufzeit
Contra: Kein Kartennavigation, schwacher Kontrast, nur eingeschränkt individualisierbar

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Fazit Suunto 5 Peak

Suunto steht für top Hardware, das passt mit kleinen Abstrichen auch bei der günstigen 5 Peak. Natürlich ist sie einfacher gefertigt als die 9 Peak, aber immer noch kein chinesisches Plastikteil. Finnische Qualität zum kleineren Preis trifft es wohl am besten. Echt stark ist sie bei der Akkulaufzeit, Schwächen zeigt sie beim Display, das konnte etwas kontrastreicher sein. Gut schlägt sich die kleine Suunto auch bei der GPS-Genauigkeit, etwas weniger gut beim optischen Herzfrequenzmesser.  Aber auch hier bleibt sie in einem vertretbaren Rahmen. Nach wie vor etwas hinterher ist Suunto auch bei der 5 Peak, was die Firmware betrifft. Hier sind die Möglichkeiten im Vergleich zur Konkurrenz etwas beschränkt, Puristen mögen das allerdings. Denn mit Funktionen überfrachtet ist die 5 Peak nicht. Aber es ist fast alles da, was ein ambitionierter Sportler wirklich braucht. Endlich gibt’s auch das gesteuerte Training bei Suunto, so kann man das geplante Training etwa von TrainingPeaks auf die Uhr synchronisieren lassen. Das funktioniert zwar noch nicht zu 100% ideal, wie ich finde, aber es funktioniert wenigstens. Es scheint, als wäre diese Funktion für die 9 Peak programmiert und somit ist die Anzeige für die 5 Peak etwas zu groß. Damit macht Suunto aber einen großen Schritt. Die Suunto 5 Peak ist eine kleine, leichte Uhr mit einem guten Funktionsumfang und top Hardware mit leichten Abstrichen.

Empfehlung: Für Einsteiger, die nicht von Funktionen erschlagen werden wollen, Leute mit dünnen Handgelenken und Puristen.

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Herstellerdetails

  • Displayauflösung: 218 x 218 Pixel
    Displayart: Farbdisplay
    Material Display: Kunststoff
    Material Lünette: Edelstahl
    Material Gehäuse: Kunststoff
    Material Armband: Silikon
    Armbandbreite: 22 mm
    Maße: 43 x 43 x 1012,9 mm
    Gewicht: 39 g
    Verbindung: Bluetooth Smart
    Wasserdicht: bis 30 m
    Satellitensysteme: GPS, GLONASS, GALILEO, QZSS, BEIDOU
    UVP: € 249,-

Mehr Infos zur Suunto 5 Peak findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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