Matterhorn Ultraks Nachbericht

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© Sportograf

Die Schweiz kann mehr als nur Schoki –

Von einem Hoch zum nächsten, so kann man wohl meine letzten beiden Rennteilnahmen beschreiben. Auch mein Ausflug in die Schweiz zum Matterhorn Ultraks war wieder ein absolutes Highlight in dem Sommer. Sensationelle Trails am Fuße des Matterhorns erwarten dabei die Läufer und ich habe nicht nur das Rennen wirklich genossen.

Gebrochener Vorsatz

Ich hatte mir ja vorgenommen, heuer keine Rennen zu laufen. Aber, immer mit einer Hintertür. Sollte ich extreme Lust auf ein Rennen haben, werde ich es laufen. Und schon seit längerem reizt es mich, ein Trailrennen in der Schweiz zu laufen, wie zum Beispiel den Eiger Ultra oder den Matterhorn Ultraks. Beides Rennen an sehr beeindruckenden Bergen und Orten der Schweiz. Dass sich dieser Traum so schnell erfüllen würde, hatte ich mir dann nicht gedacht. Aber im Juni flatterte eine Einladung von Scott Sports ins Haus, ob ich denn nicht Lust hätte, den Matterhorn Ultraks zu laufen und von dem Rennen auf meinem Blog zu berichten. Den Startplatz stellte Scott, die Firma ist einer der Hauptsponsoren des Rennens, die Unterkunft wird von Zermatt Tourismus gestellt. Die Entscheidung wurde mir also nicht sonderlich schwer gemacht. Klar, da bin ich dabei. Ich habe mich denn für die Strecke mit 32k und 2000hm entschieden. Die 49k/3600hm des Sky waren mir zu viel und die 19k/1150hm für so eine weite Anreise zu wenig. Zudem wollte ich an den Fuß des Matterhorns, das geht erst ab der 32k Strecke so richtig.

Am Freitag Abend zeigte sich das Mattterhorn kurz.

Die Spannung steigt

Ok, Zermatt liegt jetzt nicht gerade ums Eck, aber mit der Bahn war die Anreise dann recht komfortabel und ich war am Freitag, also einen Tag vor dem Rennen schon vor Ort. Schnell das Hotelzimmer bezogen und dann ab auf den Ultraks Plaza, mitten im Ort. In dem Tourismusort war viel los, vom Rennen spürte man aber im Vorfeld, außerhalb des Ultraks Plaza, wo die Expo und der Start und das Ziel war, wenig. Nichtsdestotrotz war die Stimmung an dem Platz gut und am Vortag fand bereits das Vertical-Rennen statt. Das Wetter war mittel und das Matterhorn zeigte sich noch in Wolken verhangen. Zum Einstimmen auf den Lauf am nächsten Tag sah ich mir das Vertical im Ziel an, auf Sunnegga. Keine schlechte Idee, denn dort war auch die erste Labe und der erste Anstieg für mein Rennen am Samstag. Die Temperaturen waren frisch und die Leistungen beim Vertical ein Hammer. Eine super Einstimmung auf das Rennen am nächsten Tag. Am Weg zum Hotel habe ich mir dann noch Nudeln in einem Restaurant gegönnt. Satte 23 Franken waren dafür zu bezahlen, das ist einer der Nachteile der Schweiz, es ist halt extrem teuer dort.

Das Rennen

Der Start war am Samstag um 8:45 Uhr, eine sehr angenehme Zeit, denn ich bin einfach kein Frühaufsteher. Die Stimmung am Start war wieder großartig und ich spürte schon eine große Vorfreude. Auch das Wetter sollte nicht so schlecht werden wie vorerst gemeldet, Auflockerungen und Regen erst ab 15 Uhr. Also klares Ziel, ich will unter 6 Stunden im Ziel sein, um nicht nass zu werden. Wie beim GGUT (zum Rennbericht) war es aber auch mein Vorsatz, den Lauf als Trainingslauf zu sehen und ihn einfach zu genießen. Ich glaube, ich war der Einzige der sich bei den Startblöcken nicht vor, sondern zurückgeschummelt hat. Aber das war gut, ich hatte einen sehr entspannten Start. Es ging erst knapp einen Kilometer durch den Ort, bevor wir Richtung Sunnegga abgebogen sind. Erst noch auf einer Skipiste, dann auf einer Forststraße um dann nach den ersten 600 Meter auf einen Trail abzubiegen, auf dem wir denn oberhalb des Ortes recht flach gelaufen sind. Ein super Trail, mit Traumausblick. Dann gings über den Grat rauf bis Sunnegga und hier zeigte sich dann die Begeisterung. Denn an allen Labe-Stationen war viel los, viele Zuschauer, die uns anfeuerten und super freundliche Helfer. Und der Höhepunkt: Von dort konnte ich wie erhofft das Matterhorn sehen.

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Der erste Anstieg war geschafft und es ging in der Tonart weiter. Auch der anschließende Trail war super lässig. Der zweite Anstieg war nicht sonderlich steil und stellenweise damit auch problemlos laufbar. Ich hielt mich an die Vorgabe und blieb mit dem Puls im Trainingsbreich. Damit konnte ich die Trails und die Landschaft genießen. Das Wetter wurde nun etwas schlechter, aber kein Regen, sondern nur dunklere Wolken. Das machte aber nichts, denn die Trails waren sensationell und der Empfang an der Riffelalp Labstation großartig. Alphornbläser und viele Zuschauer waren vor Ort und es ging noch etwas bergauf, bis wir den Downhill bis Furi antraten. Erst ein schöner Trail, dann eine grobe Schotterstraße. Die war jetzt kein Highlight, aber das Tal, durch das wir gelaufen sind, war schon beeindruckend und am Ende gings noch über eine lange Hängebrücke. Und nun wartete der letzte Anstieg zum Schwarzsee. Ich wollte da dann etwas mehr Gas geben, wenn es mir da noch gut gehen sollte. Es ging mir gut und ich konnte den steilen Anstieg wirklich genießen, der oben sogar spektakulär über einen Bergkamm führt. Ab jetzt gings nur mehr bergab, oder halt fast. Ich erwischte gleich eine gute Gruppe und wir ließen es am ersten Downhill schön krachen. Ein kleiner Zwischenanstieg riss uns aber auseinander, ich fühlte mich einfach gut und drückte etwas aufs Gas.

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Ich erwischte wieder eine kleine Gruppe und dann kann wohl auch einer der schönsten Trails, die ich je bei einem Rennen gelaufen bin. Hoch über Zermatt gings rauf und runter, auf einem super laufbaren Trail mit Aussicht über den Ort. Der Trail lud richtig zum Gasgeben und Genießen ein. Auch da fühlten sich meine Beine noch gut an und ich konnte diesen Trail wirklich genießen, vorbei an Almen und alten Hütten. Fast schon kitschig schön. Bevor es dann steil runter in den Ort mit einem angenehm kurzen Zieleinlauf ging. Auch hier war die Stimmung wieder gut, aber kaum so gut wie an den Labstationen. Im Ziel war ich aber super happy, ich war hatte einfach Spaß am Trail und war nicht kaputt. Auch das Wetter hatte wie versprochen gehalten.

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Fazit: geil, aber

Eines ist für mich klar, der Matterhorn Ultraks war eines meiner schönsten Rennen bisher. Die Landschaft ist schon irre, die Trails sind super und das Rennen ist höchst professionell organisiert. Vor allem ist das Rennen wirklich unglaublich laufbar, denn trotz der atemberaubenden Umgebung sind die Trails aus meiner Sicht nicht zu technisch, sondern sehr flowig und laden zum Laufen ein. Zwei Anstiege sind steil, aber damit bleibt mehr Strecke für die coolen Trails. Am nächsten Tag war dann strahlend blauer Himmel und man hat gesehen, dass das Rennen mit dem Ausblick auf das Matterhorn wohl noch beeindruckender gewesen wäre. Ein Rennen, dass man mal gelaufen haben sollte. Doch jetzt kommt das Aber: Denn für Leute, die außerhalb der Schweiz wohnen ist Zermatt einfach extrem teuer. Für einen Trip an den Fuß des Matterhorns muss man zumindest 50% Mehrkosten als für ein vergleichbares Rennen in Österreich oder Deutschland rechnen. Die Preise etwa in den Restaurants sind brutal. Wer es sich allerdings leistet, wird nicht enttäuscht sein. Denn die Trails sind acht, erste Sahne!

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Mehr Infos zum Matterhorn Ultraks findet ihr hier

Transparenzhinweis: Der Startplatz wurde mir von Scott Sports und die Unterkunft von Zermatt Tourismus zur Verfügung gestellt. Es waren damit keine Verpflichtungen verbunden, was den Inhalt der Berichterstattung über die Veranstaltung betrifft. Danke an Sportograf für die Foto.

 

 

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