Black Diamond hat schon lange Stirnlampen im Sortiment, aber bisher immer Modell mit eher weniger Lumen. Mit der Distance 1500 bietet das Unternehmen auch eine Lampe für alle an, die mehr Power haben wollen. Vor allem in Winter bei Skitouren bringt das viele Vorteile, aber auch für Trailrunner, die viel im Gelände unterwegs sind, machen mehr Lumen Sinn. Wie schlägt sich also die neue Power-Lampe von Black Diamond?
Der erste Eindruck
Die Distance 1500 Stirnlampe von Black Diamond kommt recht wuchtig daher. Dabei ist der Leuchtkopf noch recht klein, aber vor allem der Akku, der am Hinterkopf sitzt, trägt ordentlich auf. Aber klar, 1500 Lumen brauchen auch jede Menge Saft. Wobei man ehrlich sein muss, die 1500 lm hat die Lampe nur im Powertap-Modus, der aber nach 10 Sekunden die Leistung wieder runterfährt. Außer man geht in dem „Temp-Mode“, da hält sie die 1500, wird aber recht warm dabei und dann hält der Akku nicht lange. Im 800 lm-Modus hält er etwa 2 Stunden, bei minimaler Leistung 40 Stunden. Welche Einstellung man genau hat, kann man nicht wirklich sagen. Das liegt an der Bedienung der Lampe. Es gibt einen Ein/Ausschalt-Knopf, mit dem man die Lampe dimmen oder aufdrehen kann. Wenn‘s kurz blinkt ist man am oberen oder unteren Ende angelangt. Mit dem zweiten kleinen Knopf kann man auf Fokus-Mode oder auf breite Streuung umstellen bzw. Rotlicht. Die beiden Knöpfe befinden sich oben am Leuchtkopf und sind leicht zu bedienen, auch mit Handschuhen. Der Druckpunkt ist gut zu spüren.
Verbaut sind insgesamt drei LEDs, wobei zwei kleinere für die Breite sorgen und ein großer für den Fokus. Mit 1500 lm leuchtet die Distance 1500 bis zu 117 Meter (laut Black Diamond). Im Fokus Modus schalten sich bei Volllast auch die beiden kleinen LEDs dazu. Der Leuchtkopf lässt sich stufenlos neigen. Er ist mit einem massiven Gummiteil am Band befestigt. Noch massiver wird es hinten, der Akku ist ebenfalls mit einer am Kopf weichen Kunststoffaufnahme befestigt. Er wird mittels zweier Knöpfe entriegelt und wieder verriegelt. Im Akku ist das Rücklicht und die Ladestandanzeige verbaut. Es gibt auch einen Riemen für über den Kopf und die Lampe ist helmkompatibel. Geladen wird mittels USB-C Kabel. Zum Laden muss der 1500 mAh Li-Ionen-Akku nicht abgenommen werden. Die Distance 1500 wiegt all incl. 213 Gramm und kommt in einem schönen Case, wo alles gut untergebracht werden kann, und einer Tasche.
Persönlicher Eindruck
Endlich hat Black Diamond mit der Distance 1500 auch eine stärkere Stirnlampe im Sortiment. Für einen Outdoormarke war das überfällig. Bisher waren die Black Diamond immer schön klein und leicht (siehe Deploy 325 Test) und das war für mich auch eines der Vorteile der BD Lampen. Bei der Distance 1500 ist das etwas anders. Dabei ist der Leuchtkopf für 1500 lm noch ok. Aber der Akku inkl. Aufnahme ist schon ziemlich massiv und wirkt auch sehr rustikal. Ich verstehe die Idee, dass er sich am Kopf leicht wechseln lassen soll und das ist auch wirklich gelungen, aber das wirkt alles extrem grob und massiv. Ich muss aber dazu sagen, dass man das dann beim Tragen nicht merkt. Die Lampe sitzt angenehm am Kopf und lässt sich gut anpassen. Nur auf dem Helm sind sowohl die Akkuaufnahme als auch vorne bei manchen Helmmodellen nicht ganz praktisch.
Aber kommen wir zum Wichtigsten, zum Licht. Hier kann die Distance 1500 punkten. Der Lichtkegel ist in jedem Modus sehr angenehm, die Ausleuchtung ist wirklich gut. Die beiden Modi machen die Lampe sehr vielseitig, so kann man sie auf der Straße mit ganz wenig Licht nutzen, die geringste Lichtausbeute sind 15 lm. Aber auch im Gelände ist sie mit den 800 lm schön hell, und wenn’s eng wird gibt es ja den 1500 lm-Boost. Den Temperaturmodus auszuschalten empfehle ich nicht wirklich. Was mir auch gefällt ist, dass die Distance 1500 die 800 lm dann auch wirklich hält und nicht schleichend weniger wird. Laut Herstellerangaben sind es bei 800 lm nicht weniger als
drei Stunden, das ist in der Praxis auch in etwa zu erzielen gewesen. Die eingestellte Lichtstärke hält sie, bis sie automatisch in den Notmodus schaltet. Eine Warnung habe ich davor allerdings nicht erhalten. Dimmen, bzw. heller drehen kann man die Lampe mit einem Knopf, man bleibt einfach drauf und die Lampe wird heller oder dunkler. Das ist praktisch, aber man weiß halt leider nie, wie stark die Lampe genau leuchtet und wie viel Akku man gerade verbraucht. Das macht die Planung, wie lange ich noch Licht habe, schwerer. Ob man das als Nachteil (wenig einschätzbar) oder als Vorteil (stufenlos verstellbar) sieht, muss da wohl jeder selbst entscheiden.
Pro&Contra
Pro: Guter Lichtkegel, einfach zu bedienen, kontinuierliche Lichtstärke
Contra: wirkt grob und massiv, passt nicht auf jeden Helm
Fazit Black Diamond Distance 1500 Stirnlampe
Auch wenn sie optisch etwas plump wirkt, ist die Black Diamond Distance 1500 Stirnlampe eine sehr angenehm zu tragende und mit 213 Gramm für die Leistung leichte Stirnlampe, die ein sehr breites Einsatzgebiet hat. Dank der breiten Licht-Range von 15 bis 1500 lm eignet sie sich sowohl für den kurzen Lauf im Park als auch das nächtliche Outdoor-Abenteuer in den Bergen. Mit knapp 3 Stunden Akkulaufzeit bei 800 lm und 6 Stunden bei 300 lm kommt man gut zu recht. Leider lässt sich die Lichtstärke nur schätzen und damit auch die Akkulaufzeit. Das sehe ich als klaren Minuspunkt. Dafür kann man die Lichtstärke frei einstellen, das sehen vielleicht andere als Vorteil. Der Preis ist für eine Lampe mit bis zu 1500 Lumen absolut ok. Man kann im Temp-Mode sogar die 1500 lm im Dauerbetrieb nutzen, nicht wie einprogrammiert als Powertab nur 10 Sekunden. Aber den meisten wird das für kritische Situationen reichen und die 800 lm dann im normal Betrieb.
Herstellerdetails Black Diamond Distance 1500
Mehr Infos zur Black Diamond Distance 1500 findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
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