Premierentest Scott Kinabalu RC 2.0

Sehr schnell und sehr gelb

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Scott gibt ordentlich Gas auf dem Trail. Mit dem Kinabalu RC 2.0 bekommt ein Klassiker der Schweizer ein Update. Wobei Update trifft es nicht, denn der neue Kinabalu RC 2.0 hat mit seinem Vorgänger gar nix mehr zu tun. Wie auch schon die Modelle Supertrac RC und Supertrac Ultra RC baut er auf der neuen Scott Sohlenkonstruktion auf. Der neue Schuh wird heute am 8. Mai 2019 präsentiert und wie schon beim Ultra durfte ich das Model schon vorab auf den Trails ausführlich testen. Ich war also schon einige Wochen mit der neuen Rennsemmel von Scott unterwegs.

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Der erste Eindruck

Die Ausrichtung des neuen Kinabalu RC 2.0 ist klar, er fügt sich distanzmäßig sozusagen unter dem Supertrac RC ein. Der neue Kinabalu RC 2.0 soll sich vor allem auf Strecken von 5 bis 10 Kilometern wohlfühlen und diese mit Speed bewältigen. Wie schon bei den beiden Supertrac Modellen wurde der Kinabalu RC 2.0 von der Sohle auf konstruiert. Sprich, der Schuh passt auch zum angegebenen Einsatzbereich. Die Sohle ist dementsprechend weniger profiliert ausgefallen. Aber am meisten fällt beim Kinabalu RC 2.0 die Farbgebung auf. In knallgelb macht er auch auf den ersten Blick klar, dass er schnell gelaufen werden will. Bei der Schnürung vertraut Scott auf normale Schuhbänder mit einem sogenannten „Internal Fit System“. Verarbeitet ist er sehr sauber, ganz ohne Nähte. Trotz seines geringen Gewichts von 255 Gramm ist er rundherum recht gut geschützt. Bei der Sprengung setzt Scott auf 3mm und auf ihre bekannte Rocker-Bauweise.

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Die Passform

Der Kinabalu RC 2.0 passt wie angegossen. Schon die beiden anderen Supertrac Modelle hatten eine sehr ausgewogene Passform, hier schließt sich der Neuling an. Besonders auffällig ist allerdings der eher breite Vorfuß. Hier hat man viel Platz, trotzdem fühlt es sich nicht schwammig an. Die Schnürung packt gut zu und die Ferse sitzt bombenfest im Schuh. Trotz der dünnen Zunge gibt es keine Druckstellen, denn man muss die Schuhbänder dank der Passform nicht zu festzuziehen. Was sofort auffällt ist, dass man extrem tief im Schuh steht. Man hat fast das Gefühl mit der Ferse tiefer als mit dem Vorfuß zu sein. Die 3mm Sprengung fallen also kaum auf. Durch diesen tiefen Sitz fühlt man sich auch sicher in dem Schuh.

Die Sohle

Bei der Zwischensohle kommt das spezielle EVA-Material von Scott, genannt wird es kinetischer Schaum, zum Einsatz, welches man schon von den Supertrac-Modellen kennt. Hier halt etwas dünner, denn man steht wirklich sehr tief. Damit ist auch der Kontakt zum Boden sehr gut. Hier spürt der Läufer den Untergrund sehr gut, trotzdem nimmt das Material die größten Spitzen weg und der Kinabalu RC 2.0 ist sogar überraschend komfortabel für eine solche Rennsemmel. Bei der Außensohle setzt Scott auf die „Hybrid Traction-Technologie“ mit mittelgroben Stollen hinten und vorne, der Mittelfußbereich ist fast glatt. Hier hatte ich am Anfang bedenken, was den Gripp betrifft, diese haben sich aber nicht bestätigt. Der Gripp ist wirklich gut, wenn es nicht zu weich wird. Dann reichen die kurzen Stollen nicht mehr aus.

Auf der Strecke

Ich war echt extrem gespannt, wie sich der Schuh auf dem Trail macht und ob er mir nicht etwa „zu schnell“ ist wie sein Vorgänger. Der war zwar schnell, aber nur bedingt trailtauglich. Das sieht beim Kinabalu RC 2.0 ganz anders aus. Schon auf den ersten Metern begeistert er mit seiner Lauffreude, die sich auf dem Trail fortsetzt. Vor allem die Tempohatz auf engen Trails ist genau seines. Dank des tiefen Standpunkts und des breiten Vorfußes vermittelt der Kinabalu RC 2.0 viel Sicherheit auf dem Trail. Den breiten Vorfuß empfinde ich als sehr angenehm, auch wenn ich nicht sehr breite Füße habe. Die fehlenden Stollen am Mittelfuß sind kein Problem, der Gripp auf dem Vorfuß an der ??? Ferse ist ausreichend, mit der Einschränkung bei tiefem Boden. Hier ist er dem Supertrac klar unterlegen. Die Gummimischung macht zudem selbst auf nassem Stein und Wurzeln eine gute Figur. Wie es mit der Langlebigkeit aussieht, kann ich noch nicht sagen. Aber nach gut 120km sieht man noch sehr wenig Abnützungserscheinung. Überrascht war ich, dass der Kinabalu RC 2.0 doch deutlich komfortabler ist, als er aussieht.

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Fazit

Schnell, schneller, Kinabalu RC 2.0 – unglaublich wie viel Lauffreude der Schuh aufkommen lässt. Das Gefühl, hinten zu tief im Schuh zu stehen wandelt sich beim Laufen in Vortrieb um. Der Kinabalu RC 2.0 bringt einen quasi automatisch auf den Vorfuß. Sobald man sich etwas vorlehnt und schneller zu laufen beginnt treibt der Kinabalu RC 2.0 einen förmlich an. Der Schuh fühlt sich auf nahezu jedem Untergrund wohl, der Gripp ist wirklich gut. Auch wenn Scott ihn für Distanzen von 5 bis 10k empfiehlt, habe ich ihn sogar bis 25k problemlos eingesetzt und für leichtere Läufer ist auch ein schneller Trail-Marathon mit dem Kinabalu RC 2.0 kein Problem. Nach dem Supertrac RC hat Scott nun einen weiteren richtigen Treffer gelandet. Der Kinabalu RC 2.0 ist ein starker Trailschuh für die kürzeren, schnellen Distanzen. Die schnelle Feierabendrunde ist genau seines oder auch der Night Trail beim Innsbruck Alpine Trail Festival mit 7k. Eine Einschränkung gibt es allerdings. Für Einsteiger ist er nix, denn der Schuh verlangt gut trainierte Füße. Ansonsten ist der Scott Kinabalu RC 2.0 ein richtiges Spaßgerät für den Trail.

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Mehr Infos zum Scott Kinabalu RC 2.0 findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt.

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