Scarpa Ribelle Run Kalibra G

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Kalibra G, so heißt die Winterversion des Scarpa Ribelle Run (Test). Nicht nur bei Scarpa erleben damit die Winter-Trailschuhe ein Comeback, auch andere Hersteller schicken neue Modelle ins Rennen und es hat sich in diesem Bereich viel getan. Die Schuhe mit der Gamasche waren zwar immer schon im Schnee praktisch, aber meist umständlich in der Handhabe, schwer und nicht so toll zu laufen. Hier hat es definitiv eine starke Verbesserung gegeben.

Der erste Eindruck

Wie es der Name Ribelle Run Kalibra G schon verrät, baut der Schuh auf dem beliebten Ribelle Run auf. Zumindest im unteren Bereich ähneln sich die beiden Schuhe. Es gibt aber zwei ganz große Unterschiede: Zum einen das Obermaterial, hier kommt erstmals das Polartec Windbloc zum Einsatz. Es ist wasserabweisen und soll vor Schnee, Wind und Regen schützen, der Reißverschluss drüber ist ebenfalls wasserabweisend. Besonders spannend ist dann die Schnürung, hier setzt Scarpa beim Ribelle Run Kalibra G auf den Boa-Drehverschluss. Endlich kommt bei einem Laufschuh die Li2-Dial-Variante zum Einsatz, sie lässt sich in beiden Richtungen drehen. Damit ist die Anpassung noch besser und präziser und Scarpa hat das ganze noch mit dem Wrap360-Schnürsystem verbunden. Es soll noch mehr Halt bringen. Der Rundumschutz ist wie schon beim Ribelle Run schon sehr massiv. Die Sprengung liegt bei 4mm und das Gewicht schlägt mit 392 Gramm (Größe UK 8,5) zu Buche.

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Die Passform

Früher war schon das Reinschlüpfen in die hohen Winterschuhe eine Herausforderung, beim Ribelle Run Kalibra G ist das kein Problem mehr. Der Zip geht weit unten ganz auf, das Boa öffnet den Schuh weit und man kommt recht leicht in den Schuh. Dann kommt das das Wrap360-Schnürsystem zum Einsatz. Das Boa-System sorgt ohnehin schon für guten Sitz, aber mit dem Wrap 360 wird der Fuß noch mehr in die Ferse gezogen, wo er dann bombenfest sitzt. Aber nicht auf eine unangenehme Art. Die Passform ist sogar sehr gut und der Schuh wirkt weicher, als er auf den ersten Blick vermuten lassen würde. Wie schon gesagt, es wird der Boa Li2-Dial verwendet, den man auch zurückdrehen kann. Damit wird die Anpassung leichter. Die Gamasche schließt sehr hoch und was mir hier gefällt, ist, dass der Abschluss auch noch einmal mit einem breiten Gummi zugezogen werden kann.

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Die Sohle

Die Zwischensohle besteht aus einem EVA-Schaum, der ebenfalls etwas weicher ist, als vermutet. Er wirkt sehr kompakt, dämpft aber sehr angenehm und ist sehr ausgewogen. Bei der Außensohle setzt Scarpa auf seinen eigenen Presa Gummi. Beim Ribelle Run Kalibra G kommt der sogenannte „Supergum W“ zum Einsatz, der speziell auf die Bedingungen im Winter ausgelegt ist. Er ist also etwas weicher als die Sommermischungen. Das Profil ist mittelgrob mit 4mm Stollen, die quer angelegt sind und so für Vortrieb und Grip sorgen.

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Persönlicher Eindruck

Reinschlüpfen, drehen und los geht’s. Ich finde den Boa-Verschluss vor allem bei diesen Schuhen super praktisch, weil man damit viel Platz spart für die Schnürung. Man kann den Schuh somit sehr präzise anpassen. Der Ribelle Run Kalibra G wirkt auf den ersten Blick recht grob, wie auch schon die Sommervariante. Das ist er aber ganz und gar nicht. Ja, er ist robust, aber immer noch weich und flexibel genug, um ein schönes Laufgefühl aufkommen zu lassen. Die Dämpfung ist ausgewogen, nicht zu weich, aber auch nicht zu hart. Es zeigt sich aber, dass der Ribelle Run Kalibra G natürlich ins Gelände will oder auf verschneite Pfade. Hier bringt er viel Lauffreude mit und vor allem guten Grip und super Halt. Die Passform des Schuhs ist wirklich herausragend. Der Fuß sitzt bombenfast im Schuh, das gibt sehr viel Sicherheit auch auf sehr unebenem Untergrund. Ja, das Obermaterial ist nicht komplett wasserdicht und der Schuh hat keine Spikes. Für mich kein Problem. Das Obermaterial hält bis über drei Stunden locker dicht und wenn ich einen Schuh mit Gamasche nutze, hat es meist genügend Schnee, dann gibt’s auch weniger Eis. Also fehlen mir auch die Spikes nicht.

Pro&Contra

Pro: Super Passform, großartiger Halt, Boa Li2-Dial, guter Grip
Contra: Nicht ganz leicht, wenig dynamisch

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Fazit Scarpa Ribelle Run Kalibra G

Wie schon der Ribelle Run kann mich auch der Kalibra G überzeugen. Endlich gibt es auch Winterlaufschuhe mit Gamasche, mit denen man auch wirklich richtig laufen kann. Ja, der Ribelle Run Kalibra G ist nicht der dynamischste Schuh, aber er bringt viel Lauffreude, jede Menge Grip, viel Schutz und einen sensationellen Halt mit. Damit kann man endlich auch im Winter die Trails so richtig unsicher machen. Dank der hohen Gamasche, die man ober auch noch an den Fuß anpassen kann, steht einem Lauf auch in tiefem Schnee nix im Wege. Guter Grip und Halt geben Sicherheit auch auf Schneepfaden und man kann auch lange Einheiten mit dem Ribelle Run Kalibra G laufen. Eines muss man allerdings schon festhalten, der Schuh will ins Gelände und nicht im Winter auf der Straße gelaufen werden. Der Preis ist nicht ganz günstig und man braucht den Schuh auch nicht so oft wie vielleicht einen Sommerschuh, aber er ist eine gute Investition für die nächsten Winter.

Empfehlung: für verschneite Trails im Winter, die gerne auch mal etwas technischer sein dürfen.


Herstellerdetails

  • Gewicht: 370 Gramm
    Sprengung: 4mm
    Schnürung: Boa Li2-Dial
    Dämpfungsmaterial: EVA-Schaum
    Außensohle: Presa Supergum W
    Profiltiefe: 4mm
    Höhe Zwischensohle: 24,5mm/20,5mm
    Membran: Polartec Windbloc
    UVP: € 250,-

Mehr Infos zum Scarpa Ribelle Run Kalibra G findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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