Garmin Epix Gen2

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Epix – diesen Namen gabs bei Garmin schon, ist aber ewig her. Garmin lässt diesen Namen nun wieder aufleben, es ist aber keine Epix 2, also ein direkter Nachfolger der Epix, sondern sie wird Epix Gen2 genannt. Mit der Epix Serie spendiert Garmin der Fenix Modellreihe eine Schwester, eine mit einem AMOLED-Display. Ansonsten ist die Epix Gen2 gleich wie die normale Fenix 7. Doch braucht man ein AMOLED-Display auf dem Trail? Ich bin der Frage nachgegangen.

Der erste Eindruck

Rein äußerlich sind die Epix Gen2 und die Fenix 7 genau gleich. Von der Fenix 6 unterschieden sie sich durch die Schrauben an der Lünette. Die wurden nun neben die Armbandbefestigung gelegt. So erkennt man sie am besten. Ansonsten setzt Garmin auf ein erprobtes Design mit den 5 typischen Knöpfen und den Quick Fit-Armbändern. Den wichtigsten Unterschied zur Vorgängerin sieht man nicht, merkt man aber beim Display und der Bedienung. Epix Gen2 hat ein AMOLED-Display mit Touchfunktion.

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Die Epix Gen2 ist gleich groß wie die Fenix 7. Sie misst 47 x 47 x 14.5 mm und hat ein 1,3 Zoll Display mit Sapphire Glas. Solar gibt es bei der Epix Gen2 nicht, was einer der wenigen Unterschiede zur Fenix ist. Das Gewicht liegt bei 76 Gramm, damit ist sie minimal schwerer als die Fenix 7. Neu ist auch der optische HR-Sensor, es kommt hier die 4. Generation zum Einsatz.

Die Funktionen

Wie immer sind diese viel zu umfangreich, um sie alle aufzuzählen, ich beschränke mich also auf die aus meiner Sicht wichtigsten. Eine vollständige Aufstellung findet ihr auf der Produktseite der Garmin Epix Gen2 hier. Ich konzentriere mich auf die Funktionen fürs Trailrunning, Biken und Skibergsteigen. Alle drei Sportarten sind als eigene Sportmodi einprogrammiert. Die Skimo-App ist schon von der Fenix 6 bekannt und bietet Anstiegs- und Abfahrtsinfos. Für die Biker sind die MTB Dynamics integriert worden, sie zeigen etwa die Schwierigkeit des Trails, den ihr gefahren seid oder die Zeit in der Luft bei einem Sprung. Neu ist auch, dass der Startknopf einen Art Schutzrahmen bekommen hat, um ein versehentliches Drücken zu verhindern. Das klappt gut, jedoch fühlten sich die Knöpfe bei der Fenix 6 Serie etwas besser an.

Climb Pro 2.0

Spannend fürs Trailrunning ist die Möglichkeit Multiband zu nutzen, also mehrere Satelliten-systeme gleichzeitig, um mehr Genauigkeit zu erhalten. Wie schon bisher lassen sich die Modi frei programmieren und damit auch die Anzeigen, neu ist, dass man das auch in Echtzeit vom Handy aus machen kann. Das erleichtert das Programmieren enorm. Bekannt sind Funktionen wie Climb Pro 2.0 welche genau zeigt, wo man im Anstieg oder auch im Abstieg ist und zeigt, wie weit man noch in dem Anstieg hat usw. Neu ist hier bei geplanten Routen Brunnen, Labestellen, Hütten usw. einzuprogrammieren, dann zeigt die Epix Gen2 an, wie weit es bis dahin noch ist. Bekannt sind auch die Trainingsvorschläge, welche die Epix Gen2 auf Basis des bisherigen Trainings vorschlägt. Der VO2max funktioniert jetzt auch beim Trailrunning, nicht nur beim Laufen (seit Fenix 6).

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Weiter geht’s über Pace Pro, hier kann man die Pace für ein Rennen einprogrammieren und wird geführt, neu ist der Stamina-Modus. Der zeigt in Echtzeit an wie viel Energie der Körper noch zur Verfügung hat. Also man kann sehen, ob man noch etwas Gas geben kann oder Energie sparen sollte. Neu und vor allem beim Trailrunning in der Auswertung interessant, finde ich, dass die Uhr auch die Lauf-, Geh- und Stehzeiten während einer Einheit kennzeichnet und man sich das dann auch anzeigen lassen kann. Spannend finde ich die Funktionen wie den Erholungsratgeber, die Schlafaufzeichnung, Body Batterie und den Stress Score. Hier bekommt man einen super Einblick in seinen Körper. Etwa, ob man gut erholt ist oder der Stress nur leichtes Training zulässt. Das ist nach einer gewissen „Lernzeit“ der Uhr auch wirklich sehr zuverlässig. Auch schon bekannt, aber wieder an Bord sind die Sicherheitsfunktionen wie Live-Tracking und Unfallerkennung.

Display und Akku

Das Display ist dann der wirklich ganz große Unterschied der Epix Gen2 mit der Fenix 7. Hier kommt das erste Mal bei eine Garmin Outdoor Uhr ein AMOLED-Display zum Einsatz. Das Display ist um ein Vielfaches brillanter als jenes der Fenix 7. Die Größe ist mit 1,3“ dieselbe, doch die Möglichkeiten der Darstellung sind einfach komplett anders und man muss wirklich sagen, dass einem im ersten kommt einem ein WOW über die Lippen kommt. Das Display der Epix Gen2 ist ein Wahnsinn. Wie auch bei der Fenix 7 hat es eine Touchfunktion. Auch hat Garmin vorgesorgt, dass die Pixel nicht einbrennen können. Das Display „wackelt“, ohne dass man es sieht. Die Bewegung der einzelnen Pixel ist so minimal, dass sie mit dem Auge nicht sichtbar ist. Das verhindert aber ein Einbrennen der Pixel, wenn man das Display auf Always-On eingestellt hat.

Auch bei direkter Sonneneinstrahlung ist das Display gut ablesbar.

Hier gibt es aber verschiedenste Möglichkeiten. So kann man das Display der Epix Gen2 so einstellen, dass es im Ruhezustand komplett schwarz wird und sich nur einschaltet, wenn man das Handgelenk dreht. Das geht recht schnell, spart aber enorm viel Energie. Weiters gibt es einen Nachtmodus, den man manuell einschalten kann oder auch mit einem Zeitplan versehen kann. Dann ist es dunkel und stört im Schlaf nicht. Weiters kann man noch verschiedene Helligkeitsstufen einstellen. Der Kontrast des Display ist super, auch bei strahlendem Sonnenschein ist es sehr gut ablesbar. Das macht nicht nur beim Navigieren mit der Karte Spaß.

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Das AMOLED-Display hat aber auch einen Nachteil, es braucht wesentlich mehr Energie als das normale Display der Fenix 7. Garmin verspricht 16 Tage Laufzeit im Smartwatch-Modus und 32 Stunden bei Nutzung aller Satellitensysteme. Im Test hat die Uhr bei mir 7 Tage mit 13 Stunden Training (alle Satellitensysteme an) durchgehalten. Das bestätigte sich auch in den Folgewochen. Dabei habe ich das Display aber nicht Always-On gehabt, sondern mit der Bewegungserkennung. Das finde ich auch am angenehmsten. Das Display schaltet sich sehr schnell ein, wenn man es braucht. Damit ist die Epix Gen2 kein Akkuwunder, aber wohl für die meisten ausreichend und wer in Richtung Ultra-Sport tendiert, wird ohnehin mit der Fenix 7 X (Test) liebäugeln.

GPS und OHR

Wann ist genau auch genau? Besonders beim GPS führt das immer wieder zu hitzigen Diskussionen. Für mich ist eine leichte Abweichung ganz normal und auch systembedingt. Ich scheine aber auch in einer Region der Erde zu wohnen, wo die Abdeckung mit Satelliten sehr gut ist. Das macht auch einen Unterschied. Bei der Fenix 6 gabs ja Kritik wegen der Genauigkeit. Ich hatte wenig Probleme, doch ein bissl präziser hätte sie sein können. Das ist bei der Epix Gen2 jetzt auch wirklich besser geworden. Im Testzeitraum war die Präzision echt stark, selbst die Straßenseite stimmte fast immer. Gröbere Ausreißer gabs gar keine, wenn dann nur minimale Abweichungen. Aus meine Sicht gibt’s hier absolut nichts mehr auszusetzen. Vor allem im Multibandmodus ist sie echt beeindruckend genau.

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Beim OHR, also der optischen Pulsmessung am Handgelenk, ist es mit der Genauigkeit auch so eine Sache. Bei der Epix Gen2 kommt der neue Gen4-Sensor zum Einsatz und der ist wirklich wieder etwas besser geworden. Für Grundlagentraining oder Trainings, wo der Puls nicht 100% stimmen muss, reicht das inzwischen völlig. Beim Intervalltraining ist der OHR aber einfach immer etwas zu spät und reagiert zu langsam. Hier kommt man um einen Pulsgurt nach wie vor nicht herum. Der OHR ist aber inzwischen genau genug, dass er brauchbare Ergebnisse liefert.

Konnektivität und App

Hier braucht man nicht mehr viel sagen. Die Konnektivität der Epix Gen2 ist wie von allen Garmin bekannt sehr gut. Sie lässt sich mit nahezu allen Sensoren über ANT+ oder Bluetooth verbinden. Auch die Verbindung mit dem Handy ist super einfach herzustellen und absolut stabil. Die Connect App am Handy ist über die Jahre auch viel besser geworden und ist nun sehr übersichtlich und funktionell. Man kann das Training sowohl auf der App auswerten als auch online mit dem PC. Hier ist es dann noch übersichtlicher. Neu ist bei der Epix Gen2, dass man nun auch die Sportmodi und die Einstellungen der Uhr in Echtzeit am Handy programmieren kann. Das erleichtert das Personalisieren der Sportmodi enorm und funktioniert perfekt. Das ist ein wirklicher Mehrwert und soll auch für andere Garmin Uhren kommen. Fenix 7 und Instinct 2 können das auch schon.

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Navigation

Eines meiner Lieblingsthemen bei Garmin, da natürlich auch die Epix Gen2 über eine Kartennavigation verfügt. Genau hier bringt der Touchscreen und das AMOLED-Display eindeutige den größten Komfortgewinnen. Mit Touch lässt es sich noch viel leichter navigieren. Der Touchscreen ist sensibel genug, damit man die Karte verschieben kann, funktioniert auch mit verschwitzten Fingern und kann zur Not ganz leicht gesperrt und entsperrt werden. Das ist ein enormer Fortschritt. Ansonsten hat man sich bei Garmin auf Bekanntes gestützt, es sind Abbiegehinweise an Bord, dann das Climb Pro 2, welches bei einer einprogrammierten Route zeigt, wo im An- bzw. Abstieg man gerade ist, wie viele HM es noch sind usw. Neu dazu gekommen ist, dass man spezielle Punkte einprogrammieren kann, wie etwa eine Labestation bei einem Rennen und die Uhrzeit dann, wie weit es dorthin noch ist. In Sachen Navigation gibt es derzeit definitiv keine besseren Uhren als die von Garmin und die Epix Gen2 hat hier nochmal eines draufgesetzt.

navigation

Bodymetrics

Ein Punkt, der aus meiner Sicht immer spannender wird, sind die Gesundheitsdaten. Hier ist Garmin wirklich sehr weit vorne. Neben den ganzen Sportfunktionen kann man auch seinen Körper überwachen lassen und damit das Training verbessern. Die Funktionen reichen vom PulsOx also der Blutsauerstoffmessung (ganztägig oder nur im Schlaf), die Schlafanalyse mit Sleepscore, die Stresserkennung, Anzeige der Atemfrequenz, einer Health Snapshot-Funktion und der Body Batterie. Das ermöglicht einen sehr guten Einblick in den eigenen Körper und ich beschäftige mich immer mehr damit. Die Daten stimmen meist mit dem Gefühl überein bzw. bestätigen es. Wenn man sich zum Beispiel etwas wenig erholt fühlt, lässt und verschiebt man das Intervalltraining besser auf morgen und macht heute eine lockere Einheit. Man kann wirklich enorm viel lernen und das Training auch hier mit der Epix Epix Gen2 verbessern.

bodybatterie

Pro&Contra

Pro: Sensationelles Display, unendlich viele Funktionen, präziser Empfang, einfach zu bedienen
Contra: hochpreisig

Fazit Garmin Epix Gen2

Garmin bietet mit der Epix Gen2 eine sehr interessante Schwester zur Fenix 7 an. Die Unterschiede sind minimal, es fehlt das Solarglas, dafür gibt’s ein AMOLED-Display. Das geht zu Lasten der Akkulaufzeit, die aber mit gut einer Woche bei intensivem Training (13 Stunden) für die meisten wohl ausreichend sein wird. Wie auch bei der 7er ist Verbesserung bei der Genauigkeit des Satellitensignals positiv hervorzuheben. Bei Funktionen und Sportmodi lässt die Epix (Gen 2) keine Wünsche offen. Hier hat Garmin auch nochmal etwas nachgelegt im Vergleich zur alten Fenix 6 (Test). Sei es nun durch optische Verbesserungen oder die Programmierbarkeit der Sportmodi über die App. Dank des hervorragenden Touchscreen ist die Epix Gen2 auch nochmal leichter und einfacher zu bedienen. Besonders in der Navigation ist der Touchscreen ein Meilenstein. Richtig spannend finde ich die ganzen Bodymetrics, welche die Uhr sammelt und auswertet. Hier kann man sein Training nochmal um einen weiteren Punkt verbessern.

Die mit der Epix Gen2 /Fenix 7 Reihe eingeführten neuen Funktionen wie der bessere Multiband- Empfang, die Programmierbarkeit über das Handy, das „Up Ahead“ in der Navigation welches z.B. Labstationen anzeigt, die Stamina-Funktion und die Erkennung von Lauf-, Geh- und Stehphasen im Training sind wirklich ein Mehrwert und das AMOLED-Display mit Touchfunktion ist der Hammer. Das macht die Uhr mit 999,- aber nicht ganz günstig.

Und zur Königsfrage: Fenix 7 oder Epix Gen2? Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantwortet und ist vor allem eine Geschmacks- Nutzenfrage. Will ich ein brillantes Farbdisplay oder habe ich lieber mehr Akkulaufzeit? Diese Frage sollte man sich stellen, dann ergibt sich die Wahl von selbst. Vor allem Ultrasportler werden ohnehin auf die Fenix 7X gehen. Ich werde wohl bei der Epix Gen2 hängen bleiben, weil ich das Display einfach unglaublich finde. 

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Herstellerdetails

  • Displayauflösung: 416 x 416 Pixel
    Displayart: AMOLED
    Display: Sapphire Glas mit Touchfunktion
    Material: Faserverstärktes Polymer mit Metallgehäuse hinten
    Material Armband: Silikon
    Armbandbreite: 26 mm
    Maße: 47 x 47 x 14,5 mm
    Gewicht: 70 g
    Verbindung: Bluetooth, ANT+, WLAN
    Wasserdicht: ja 10 ATM
    Satelliten: GPS, GLONASS, Galileo – Multiband
    UVP: € 999,99

Mehr Infos zur Garmin Epix Gen2 findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

2 Kommentare

  1. Hallo,
    da du die Garmin mittlerweile einige Zeit in Gebrauch hast kannst Du mir bestimmt jetzt sagen wie das Display aussieht. Besteht die Gefahr des einbrennen der Pixel.
    Meine Garmin Venu ist nicht mehr wirklich nutzbar da sie total voller verbrannter Pixel ist.
    Danke

    • Hallo

      Also ich habe bisher kein Problem mit dem Einbrennen der Pixel festgestellt. Das sollte auch nicht passieren. Wie im Test beschrieben “wackeln” das Display minimal, das soll das Einfrieren verhindern. Ich hab die Uhr aber auch nicht um Allways On Display Modus.
      Wie alt ist deine Venu, ist vielleicht noch ein Garantiefall?
      Gruß Harald

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