Saucony Endorphin Rift

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Rift – das ist ein neues Endorphin Modell von Saucony. Es ist der inzwischen dritte Endorphin für den Trail und sozusagen der Carbon-freie Bruder des Endorphin Edge (Test). Der hatte mich schon ziemlich begeistert, aber Carbon ist halt nichts für jeden Tag und auch nichts für jeden. Wie schlägt sich also der Rift? Ich habe ihn mir im ausführlichen Praxistest angeschaut.

Der erste Eindruck

Die nahe Verwandtschaft zum Edge kann der Endorphin Rift nicht abstreiten und doch gibt es einige Unterschiede. Zum einen fehlt die Carbon-Platte in der Sohle. Und zum anderen hat Saucony am Schaft gearbeitet. Der Rift ist im Gegensatz zum Edge in einer Sockenbauweise gearbeitet. Ansonsten kennt man schon einiges. Geschnürt wird weiter mit Schubändern, die Sprengung liegt beim Rift bei 6 mm. Es gibt einen recht breiten Zehenschutz und eine feste Ferse. Das Gewicht ist ziemlich gleich wie beim Edge und liegt in der Größe UK 8,5 bei 263 Gramm. Das ist für so viel Schuh schon echt wenig.

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Die Passform

Kommen wir also zu größten Änderung, zum Oberbau des Schuhs. War der Edge noch klassisch mit Zunge ist der Endorphin Rift nun in Sockenbauweise gefertigt. Das ist sicher Geschmacksache, ob man die mag oder nicht. Ich habe die grundsätzlich nicht ungern. Nur frage ich mich, warum man bei so ähnlichen Modellen so eine entscheidende Änderung machen muss. Denn wer einfach im Training den Rift statt des Edge laufen will, muss nun schauen, ob ihm der überhaupt passt. Der Sitz jedenfalls ist sehr gut, dazu tragen die beiden obersten Schlaufen der Schnürung bei. Sie ziehen das Obermaterial nochmal über den Fuß. Die Ferse sitzt so sehr fest. Die Zehenbox ist dafür schön weit, damit man auch bei langen Läufen noch Platz hat. Das weiche Material passt sich sehr gut an den Fuß an. Jedoch habe ich beim Endorphin Rift an der Ferse eine Stelle, die nach ein paar Stunden einen Druckpunkt erzeugt. Der Endorphin Rift ist tatsächlich der erst Schuh von Saucony, wo ich ein kleinen Problem mit der Passform habe. Also aufgepasst, nur weil der Edge passt, muss das nicht auch beim Rift stimmen.

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Die Sohle

Ganz klar das Glanzstück des Schuhs. Bei der massiven Zwischensohle hat Saucony nicht viel geändert, nur die Carbon-Platte entfernt und sonst alles Vorteile beibehalten. Für Dämpfung sorgt auch beim Endorphin Rift der PWRRUNPB-Schaum. Es ist eines der reaktivsten und dynamischsten Dämpfungsmaterialien am Markt und das spürt man auch beim Endorphin Rift. Der Schuh wirkt unglaublich bouncy und man spürt, wie die Sohle federt. Dennoch bleibt sie beherrschbar, zumindest wenn es nicht zu alpin wird. Also auf normalen technischen Wurzel-Trails, Steinen und so ist es alles kein Problem, erst wenn es wirklich alpin wird, kommt der Schuh an seine Grenzen. Dazu kommt noch die „Speedroll“ Technologie, sie ist eine Art Rocker, welche den Schuh leicht abrollen lässt. Bei der Außensohle setzt Saucony leider auf den hauseigenen Gummi PWRTRAC mit 4 mm groben und breiten Stollen. Sie war mein einziger Kritikpunkt beim Edge.

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Persönlicher Eindruck

Loslaufen und Spaß haben, das hat schon beim Edge funktioniert und das tut es auch beim Endorphin Rift. Dank der weichen Dämpfung und der Rocker-Bauweise läuft es sich mit dem Rift fast wie von selbst. Wie schon beim Edge ist auch dem Endorphin Rift der Untergrund nahezu egal. Er macht sowohl auf Asphalt, wenn man auf dem Weg zum Trail ist, eine gute Figur, als auf Schotterpisten, Wald-Trails oder auch auf technischerem Untergrund. Der Endorphin Rift rollte einfach alles weg und was mir besonders gut gefällt, er spielt das alles in jedem Tempo. Er lässt sich vom Cruising Mode bis Vollgas laufen und macht dabei immer Spaß. Der Endorphin typische Vortrieb ist auch ohne Carbon-Platte da, aber nicht ganz so aggressiv wie beim Edge. Auch wenn das Carbon weg ist, ein Schuh für alle, die gerne feinfühlig über die Trails laufen, ist er nicht. Denn die dicke Zwischensohle nimmt das Gefühl für den Untergrund. Ich mag das allerdings, vor allem bei langen Läufen, da meine Beine nicht so ermüden. Der Endorphin Rift hat aber auch seine Grenzen. So etwa im alpinen Gelände, das ist eben die Dämpfung zu weich und leider zeigt auch der Endorphin Rift auf nassem Stein große Schwächen.

Pro&Contra

Pro: dynamisch, super gedämpft, leicht, sehr guter Halt im Schuh, weite Zehenbox
Contra: sehr schwacher Grip auf nassen Felsen bzw. Steinen

Fazit Saucony Endorphin Rift

Ganz klar, Endorphin steht bei Saucony für Speed und für mich auch für Lauffreude. Beides bringt auch der Endorphin Rift mit. Er macht vom ersten Meter weg Spaß, weil er so angenehm dahin rollt. Doch das soll nicht heißen, dass er so der gemütliche Typ ist. Nein, der Endorphin Rift kann auch ganz anders. Die Dämpfung ist sehr dynamisch und sorgt für viel Speed bei hohem Tempo. Im Gegensatz zum Edge ist er hier aber ein wenig milder und treibt nicht so stark nach vorne. Schnell kann er trotzdem, aber mit etwas Gnade für die Wade. Die Passform gefällt mir grundsätzlich gut. Warum man allerdings den Oberbau komplett anders gemacht hat, als beim Edge, ist mir ein Rätsel. Denn erstmalig habe ich ein kleines Problem an der Ferse bei einem Saucony. Also unbedingt anprobieren. So gut der Grip ansonsten ist, auf nassen Steinen ist er nicht kontrollierbar. Vielleicht sollten die Schuhentwickler von Saucony mal die Telefonnummer von Vibram ausgraben, die haben sie noch von früher. Dann wäre der Endorphin Rift ein ziemlich perfekter Trailschuh für lange Distanzen oder schnelle Spaßeinheiten.

Empfehlung für lange Trail-Einheiten, die auch gerne schnell gelaufen werden können oder die kleine Tempo-Bolzerei zwischendurch.

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Herstellerdetails

  • Gewicht: 255 Gramm
    Sprengung: 6 mm
    Schnürung: Schuhbänder
    Dämpfungsmaterial: PWRRUN PB
    Außensohle: PWRTRAC.
    Profiltiefe: k.A.
    Höhe Zwischensohle: 29 mm / 23 mm
    Membran: Keine
    UVP: € 200,-

Mehr Infos zum Saucony Endorphin Rift findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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